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Rezension zu
Concrete Rose

Eine gefühlvolle Geschichte, die mitreißt...

Von: seitenweisekopfkino
11.04.2021

Bei dem Buch „Concrete Rose“ von Angie Thomas handelt es sich um die Vorgeschichte zum Buch „The hate u give“ von der gleichnamigen Autorin. In der Geschichte steht der Vater der Protagonistin aus „The Hate u give“ – Maverick – im Zentrum des Geschehens. Somit sind die beiden Bücher zeitlich voneinander unabhängig und ich würde sagen, dass man sie grundsätzlich auch unabhängig voneinander lesen kann… egal in welcher Reihenfolge. Für die folgende Rezension ist es vielleicht trotzdem nicht unwichtig, dazu zu sagen, dass ich „The hate u give“ noch nicht gelesen habe, auch wenn ich das jetzt baldmöglichst unbedingt nachholen möchte. Ich muss gestehen, dass ich es ein bisschen vor mir hergeschoben habe, diese Rezension zu schreiben, aus Angst, nicht die richtigen Worte dafür zu finden. Trotzdem kam es für mich nicht in Frage, keine zu schreiben, einfach weil es unterm Strich ein wirklich schönes Buch ist und weil alles in diesem Buch wichtig ist. Dennoch habe ich ein paar kleine Kritikpunkte, die ich euch auf keinen Fall vorenthalten möchte, das ist schließlich nur fair. ~ Tatsächlich würde ich sagen, dass dieses Buch am besten mit folgendem Satz beschrieben werden könnte: Es ist sehr typisch „Vorgeschichte“. Auf den ersten Blick hätte ich dieses Buch als „süße Geschichte für zwischendurch“ abgestempelt. Auf den zweiten Blick merkt man, dass sie eigentlich so viel tiefer geht durch die zugrundeliegende Thematik, durch die winzig kleine Anspielungen auf das Problem Rassismus, die aber nicht wirklich groß gemacht werden. Ich muss gestehen, dass ich das anders erwartet hätte, gleichzeitig liegt darin aber eine Perfektion im Umgang mit diesem Thema, die man sonst so eher selten findet. Dennoch hätte ich mir als hellhäutige Leserin manchmal ein bisschen mehr Erklärung bzw. hin und wieder dann doch den „Wink mit dem Zaunpfahl“ gewünscht, nicht weil ich glaube, dass ich zu blöd bin, um es zu kapieren, sondern einfach, weil ich das Gefühl hatte, dass ich auch ganz schnell Dinge übersehen könnte, die ich als diejenige, die ich nun mal bin, gar nicht sofort sehen kann, weil ich dafür (in unserer Gesellschaft immer noch) zu wenig sensibilisiert bin (leider!). Das finde ich schlichtweg schade, weil ich irgendwie gerne mehr verstanden hätte. Alles in allem muss ich sagen, dass ich einerseits also nicht wirklich viel mitnehmen konnte, was mich bereichert hätte. Andererseits, und letztendlich glaube ich, dass das hier vielleicht auch viel wichtiger ist und war, ist es im Gesamten eben einfach ein Jugendbuch, in dem es über Teenager geht, die mit den Umständen ihres Lebens, in das sie hineingeboren wurden, manchmal zu kämpfen haben, denen das Leben Herausforderungen beim Erwachsenwerden stellt und die sie versuchen zu meistern. Aber bei der Lösung dieses inneren Sinnkonflikts, was dieses Buch sein soll (oder auch nicht) hätte ich mir manchmal gewünscht vielleicht doch „The hate u give“ schon gelesen zu haben, um – so blöd es vielleicht klingt – einen Vergleich ziehen zu können. Insgesamt passt das alles aber auch wieder sehr zur typischen „Vorgeschichte“, die meistens ganz nett zu lesen ist, aber einen jetzt eben auch nicht von den Socken haut, so Leid es mir tut das zu sagen. Dabei erwähnenswert wäre dennoch, dass ich das Buch alles in allem wirklich sehr mochte. Die Charaktere beispielsweise lagen mir alle sehr am Herzen, die meisten waren mir von Anfang an total sympathisch und ich habe sie sehr gerne auf ihrem Weg begleitet. Maverick ist ein wahrer Schatz! Auch den Schreibstil der Autorin habe ich echt gerne gemocht. Ich habe seltsamerweise ein bisschen gebraucht, in den jugendlichen Sprachstil reinzukommen, vermutlich, weil ich das in schriftlicher Form einfach nicht so gewohnt bin. Aber das gehört hier schlichtweg dazu. Hätte die Autorin das anders gemacht, hätte die Glaubwürdigkeit der Geschichte sicherlich darunter gelitten. Und nach ein paar wenigen Kapitel merkt man das dann auch kaum mehr. Stattdessen scheint man dadurch fast noch mehr dabei zu sein und all das mit Maverick gemeinsam zu erleben. Zur Handlung muss ich sagen, dass sie mir im Groben gut gefallen hat, allerdings war es mir manchmal ein bisschen zu sehr an den Haaren herbei gezogen oder etwas „over the top“. Ich weiß nicht, wie realistisch diese Geschichte war und das macht es schwer diese Kritik zu rechtfertigen, aber bei der einen oder anderen Sache war es mir einfach zu viel. Ich kann dazu nicht viel sagen, ohne zu spoilern, aber ich denke, die meisten, die das Buch gelesen haben, wissen, was ich meine. Für mich hat das den Ernst der Geschichte doch ein wenig kaputt gemacht, weil es mir irgendwann fast schon etwas absurd vorkam. Ich bin mir sicher, dass es Schicksale gibt, bei denen so viele unglückliche Zufälle zusammen kommen, das möchte ich nicht bestreiten und das ist sicherlich sehr hart, aber wenn ich so etwas in einem fiktiven Jugendbuch lesen, dann passiert es schnell, dass ich das nicht mehr ernst nehmen kann und dann die gesamte Geschichte an Glaubwürdigkeit verliert und das finde ich gerade bei solch einem Buch, von dem es viel mehr geben müsste, dass genau diese Sensibilisierung, die wir nicht ausgeprägt genug besitzen, zumindest ein winziges bisschen steigern könnte, einfach schade. Trotzdem… das Buch war gut. Wirklich gut. Ich habe es wahnsinnig gerne gelesen und mit Mav immer wieder mitgelitten, gleichzeitig aber auch die Positivität, mit der er das Ganze doch alles in allem hinnimmt bewundert. Von mir gibt es eine große Leseempfehlung. Ich denken, dass gerade die, die „The hate u give“ bereits gelesen haben, dieses Buch definitiv lieben werden. Aber auch für alle anderen ist die Geschichte wirklich sehr lesenswert, nicht nur „für zwischendurch“!

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