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Rezension zu
Klaras Schweigen

Wahrhaftigkeit schmerzt weniger

Von: Melanie E.
05.04.2021

Der Klappentext zu "Klaras Schweigen" sprach mich sehr an, sodass ich mich sehr darauf freute, in diese Geschichte einzutauchen und Familiengeheimnisse zu entdecken. Klaras Leben hat mich zutiefst berührt, denn ein Drama fügt sich in das andere, zumal die damalige Zeit Frauen wenig Entscheidungsfreiheiten zugestanden hat. Klara bekommt die Möglichkeit bei ihrem Onkel zu leben und sich handwerklich weiter zu entwickeln. All das, was ihr Vater ihr untersagt hat. Dieses sind nur kleine Bruchteile ihres Lebensweges und ich bin entsetzt, wie viel Macht Eltern auf ihre Kinder ausüben und ihnen durch Verblendung eher schaden als nutzen. Emanzipation war ein Fremdwort und gerade im Beispiel von Klara zeigt sich, wie grausam Eltern agieren können. Selbst Glück wird ihr nicht zugestanden, sondern abgelehnt. Sehr spannend waren für mich die Einblicke in die Zeit nach dem zweiten Weltkrieg, wovon mir vieles unbekannt war. Ich konnte eintauchen in eine Deutsch - Französische Liebesgeschichte, die leider irgendwann endet. Klara offenbart diese erst nach einem Schlaganfall, als sie anfängt Französisch zu sprechen und ihre Enkeltochter auf die Spur ihrer eigenen Vergangenheit führt. Es wird eine außergewöhnliche Reise, die mitunter auch schmerzhaft ist. Manche Aussprachen sollten unbedingt geführt werden, bevor der Mensch an Schuldgefühlen zerbricht. Auch für Miriam werden Dinge aufgedeckt, die schwer zu verarbeiten sind, dennoch macht sie sich auf der Suche nach der großen Liebe ihrer Großmutter. "Klaras Schweigen" ist ein Roman der viele Einblicke in die Zeit nach dem 2. Weltkrieg bietet und auch die Not der Menschen darstellt. In Klaras Leben ist es die Flucht aus einem Elternhaus, heraus aus der Gewalt und Unbeherrschtheit des Vaters. Der Titel des Buches passt letztendlich sehr gut, da Schweigen eine große Macht entwickelt und aufzeigt, das es dem Menschen nicht immer nur Gutes hervorbringt und von einem Moment zum anderen in großes Unglück stürzen lässt. Hier werden einige dramatische Bereiche abgedeckt und zeigen auf, das es für Klara auch einen anderen Weg gegeben hätte, wenn das Schicksal ihr nicht Übel mitgespielt hätte. Die unerwünschte Liebe zwischen der französischen Besatzung und den deutschen Frauen war mir nicht bekannt, was den Roman als sehr interessant, mit vielen neuen Aspekten für mich, erzählen konnte. Durch die unterschiedlich dargestellten Perspektiven von Zeit und Person wirkt "Klaras Schweigen" authentisch und ich konnte mich gut darauf einlassen. Die aufgezeigten Dramen innerhalb des Lebens von Miriam und Klara geben Lebendigkeit, auch wenn es mitunter schmerzlich ist, die Wahrheiten aber ausgesprochen werden sollten, um innerlich Ruhe zu finden. Ich vergebe sehr gerne eine Leseempfehlung, da ich mich gut auf die Story einlassen konnte und vieles innerhalb der Erzählung als sehr spannend empfunden habe. Man fliegt während des Lesens förmlich durch die Zeit und kann sich am Ende über Aussprachen freuen, die einem Happy End gleichen.

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