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Rezension zu
Der gefrorene Himmel

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Es lohnt sich, sich auf etwas Neues einzulassen

Von: Juli
29.03.2021

"Der gefrorene Himmel".... Ein Buch, das auf den ersten Blick nicht meine erste Wahl gewesen wäre. Umso mehr freut es mich, dass ich mich auf etwas eingelassen habe, das meine normale Leseroutine durchbrochen hat. Ich war von Anfang an von der Geschichte des (zunächst) kleinen Sauls gefesselt. Kein Kapitel, in dem ich nicht mitfieberte, mitfühlte und mitlitt! Die Natur Kanadas aus Sicht der Ojibwe Indianer konnte man förmlich spüren und vor sich sehen. Richard Wagamese schaffte es durch eine ausdrucksstarke und äußerst anschauliche Sprache, seine Leidenschaft für die Ojibwe und die Natur auch für jemanden, der noch nie dort gewesen ist, so lebendig zu gestalten, dass man beim Lesen das Gefühl hat, vor Ort zu sein. Dies ist jedoch nur eine Seite des Buches. Die viel dunklere Seite, das, was man vielen Indianern Nordamerikas angetan hat, wird einem auch nach dem letzten Kapitel noch nicht loslassen. Dennoch bin ich so froh, das Buch gelesen zu haben, denn ich meine, dass man viel mehr auf die Geschichte und vor allem die Leiden der Indianer aufmerksam machen sollte. Einer Kultur ihre Werte, Traditionen und ihren Glauben austreiben zu wollen, sollte nie, nie mehr vorkommen! Umso wichtiger ist es, dieses dunkle Kapitel aufzurollen und den Menschen zugänglich zu machen. Besonders stechen aber auch die Szenen heraus, in denen Sauls Leidenschaft zum Eishockey deutlich wird. Man freut sich für ihn und ist froh, dass er etwas gefunden hat, dass ihm glücklich macht. Doch auch das kann nicht wieder gutmachen, was man ihn und tausenden anderen Kindern in den Residential Schools noch bis in die 1990er Jahre angetan hat! Ich hoffe, dass möglichst viele dieses Buch zur Hand nehmen, auch wenn es vielleicht nicht das gewohnte Genre ist, und sich einmal die Welt von Saul hineinziehen lassen.

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