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Rezension zu
Uns gehört der Himmel. Die Flight Girls

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Flight Girls

Von: Katja E.
24.03.2021

Ich hatte in einem anderen Zusammenhang bereits einmal davon gehört, das während des zweiten Weltkrieg Frauen als Pilotinnen gearbeitet hatten, um neue oder reparierte Maschinen zu den Soldaten, dort hin zu bringen wo sie gebraucht wurden. Neugierig war ich und griff daher schnell zu als ich das Buch in der Verlagsvorschau entdeckte. Dieses Buch erzählt die Geschichte von Audrey, die bereits fliegt seit sie 12 Jahre alt ist und deren großer Traum ein eigener Flugplatz in ihrer Heimat ist. Von diesem Traum lässt sie sich durch nichts und niemanden abbringen. Als sie die Chance hat, als Pilotin ausgebildet zu werden nutzt sie diese und so begleiten wir Audrey zuerst nach Hawaii. Als Fluglehrerin für Rekruten lernt sie dabei Lieutenant James Hart kennen, mit dem sie eine tiefe Freundschaft verbindet – mehr nicht. Und das bekommen wir den ganzen Roman über „auf die Nase gebunden“. Wir erleben mit Audrey den verstörenden und zerstörerischen Angriff auf Pearl Harbor mit – eine Schilderung im Buch, deren Intensität mich förmlich umgehauen hat. Und dabei war nicht nur der Angriff das verstörende, sondern auch die Gefühle von Audrey, als sie den Angriff erlebt. Der beginnt als sie mit einem Rekruten an Bord Flugmanöver probt. Wir erleben die Landung unter den gefährlichen Umständen, die Hast auf der Suche nach Sicherheit und nach ihren Freundinnen. Mir liefen die Tränen über das Gesicht als sie dahin zurückkehrte, wo am Morgen noch ihre Wohnung war. Die Flucht von Hawaii nach Hause … Ein atemberaubendes Tempo, bildhafte Sprache und viel Gefühl für die Thematik … ich war gespannt wie es weitergeht. Audrey vergräbt sich erst, muss neuen Mut fassen und startet dann neu durch indem sie sich im August 1943 den "Women Airforce Service Pilots" anschließt mit dem Ziel, sich als zivile Pilotin militärisch ausbilden zu lassen. Der Kampf um Akzeptanz in einer Männerdomäne, die Freundschaft zwischen den Frauen die größtenteils immer zusammenhalten, die tragischen Verluste während der Ausbildung, all das bringt die Autorin fesselnd und spannend rüber. Dabei hat mir sehr gut gefallen, dass sie zwar immer mal einige Details der Ausbildung erwähnt, aber nicht zu sehr ins technische verfällt. Nicht so gut gefallen hat mir, dass immer zu sehr darauf rumgeritten wird, das Audrey und James ja nur gute Freunde sind und dass ein Mann viel zu sehr vom Traum des eigenen Flugplatzes ablenken würde. Da passt die „erzwungene“ Romanze zwischen ihr und ihrem Ausbilder überhaupt nicht und stört eigentlich komplett. Da Audrey im Mittelpunkt der Geschichte steht ist es normal und verständlich, dass sie die meiste Aufmerksamkeit erhält und ihre Charaktereigenschaften am meisten ausgearbeitet werden. Dass muss aber nicht zwangsläufig darauf hinauslaufen, dass die anderen Charaktere blass bleiben. Was hier leider dann doch größtenteils der Fall war – die anderen waren nur Randfiguren, egal wie oft sie den Weg kreuzten. James, der ja eigentlich auch eine größere Rolle im Buch hätte einnehmen können oder sollen, lief ebenfalls nur am Rande mit und blieb gerade gegenüber Audrey auch merkwürdig blass. Man erfuhr außer den wenigen eingestreuten Nachrichten doch sehr wenig über ihn oder seine Zeit an der Front. Im Klappentext stand unter anderem »Dann kehrt James von einem Einsatz nicht zurück – und Audrey bricht auf zu ihrer bisher schwersten Mission«. Ich war die ganze Zeit gespannt auf diese Mission und hatte irgendwie damit gerechnet, dass diese einen größeren Teil des Buches einnehmen würde. Tatsächlich wurde diese „Mission“ auf geschätzt 50 Seiten „abgehandelt“ – etwas was mich schon traurig gemacht hat. Da hätte man vielleicht ein wenig die Ausbildung, die auch durch endllose Schwärmereien und dem ganzen hin und her zu aufgeplustert wirkte, abkürzen und der Suche mehr Raum einräumen können. Ich hätte mir für einen historischen Roman auch ein wenig mehr historische Details aus diese Zeit gewünscht, die Kriegsereignisse in Europa finden zum Beispiel kaum Erwähnung. Dafür zeigt die Autorin sehr gut den Zusammenhalt und die Freundschaft der „Flight Girls“ und was dies für die Frauen damals bedeutet hat. Alles in allem war es ein sehr guter Roman, der mir spannende und berührende Lesestunden bereitet hat. Gern gebe ich hier, trotz der beiden genannten Kritikpunkte, 4 von 5 Sternen. (vorab im Bloggerportal - am 28.03.2021 auf meinem Blog)

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