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Rezension zu
Der gefrorene Himmel

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Eishockey als Flucht aus dem Chaos

Von: John Magoo
22.03.2021

Die Themen Rassismus und Diskriminierung von Minderheiten stehen derzeit ja ganz oben auf der Skala der politischen Korrektheiten. So gesehen ein beißend aktueller Roman, in dem die Entwicklungsgeschichte eines jungen, kanadischen Indianerjungen erzählt wird. Die Story beginnt freilich in den frühen 60er Jahren, als es auch in Kanada noch eine echte, harte Diskrimierung gab. Von physischer und kultureller Gewalt handelt dieses Buch, verpackt in die Leidensgeschichte des jungen Saul, der entwurzelt nach Orientierung sucht. Dass er ausgerechnet im Sport (Eishockey) seine Leidenschaft und einen Fluchtweg findet, erweist sich als schöne Pointe. Der Autor Richard Wagamese ist selbst indigener Abstammung. Seine Hauptfigur wirkt so authentisch, dass man fast an eine Autobiografie glauben möchte. Wagameses brillanter Schreibstil wechselt von poetischer Naturbeschreibung hin zu nüchternem Realismus. Das Magische eines Murakami erreicht er nicht ganz. Doch die Lektüre erhellt Abgründe, in die man eigentlich nicht so gern hineinschauen möchte.

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