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Rezension zu
Immer auf Sendung ... nie auf Empfang

Ein Buch, dass Lust auf gute und tiefe Gespeäche macht

Von: Sonja
07.03.2021

Ich halte mich eigentlich für einen guten Zuhörer, aber ob sich andere gerne mit mir unterhalten, das weiß ich nicht. Es kommt schon vor, dass ich während eines Gesprächs so mit meinen eigenen Gedanken beschäftigt bin, dass ich die andere Person quasi auf stumm geschaltet habe. Oder dass ich, während jemand spricht, überlege, was ich fragen oder antworten könnte. Die Autorin widmet dem Zuhören gleich ein ganzes Buch. Es beinhaltet in 17 Kapiteln viele spannende Aha-Erlebnisse, faszinierende Geschichten und Forschungsergebnisse und macht Lust auf echtes Zuhören! Ein paar Punkte aus dem Buch, die mir besonders hängen geblieben sind: Echtes Zuhören hilft dabei,sich selbst so gut zu verstehen wie die, mit denen wir reden. Das Ziel von Gesprächen ist, den Gedankenaustausch mit dem Gefühl zu verlassen, etwas gelernt zu haben. Wer redet, ohne wirklich zuzuhören, verpasst Gelegenheiten. Introvertierte Menschen sind nicht zwangsläufig bessere Zuhörer. Es kann für sie eine besondere Herausforderung sein, weil zu ihren vielen Gedanken noch zusätzlicher Input hinzukommt. Statt Angst zu haben, nicht die passende Antwort zu haben oder selbst nicht gut dazustehen, ist Zuhören die Entscheidung, dass man sich eben keine Sorgen machen muss, was man als Nächstes sagen soll. Eine Verbundenheit wird stärker, wenn wir den Kopf frei haben, um zuzuhören. Offene Fragen zu stellen bedeutet jedoch auch, dass das Gespräch sich in alle Richtungen entwickeln kann, vor allem auf emotionalem Gebiet. Offen zuzuhören erfordert deshalb ein gewisses Maß an Abenteuerlust und sogar etwas Mut. Was Beziehungen zu schaffen macht: Wir haben die Angewohnheit, die Neugierde auf den anderen zu verlieren und wir glauben, die Meinung des anderen bereits zu kennen. Wenn es Menschen nicht gut geht, brauchen sie meist keinen guten Rat. Das Beste, was wir tun können, ist zuzuhören: Versuchen zu verstehen, womit jemand zu kämpfen hat und anerkennen, wie er sich fühlt. Oft fehlt es an ruhigen Orten zum Zuhören und an der nötigen Aufmerksamkeitsspanne. Diese leidet unter unseren Mediengewohnheiten. Gute Zuhörer brauchen Neugier. Sie sind wie Detektive, die fragen: "Warum erzählt dieser Mensch mir das?". Und sie können Pausen im Gespräch aushalten. Gute Zuhörer kennen außerdem ihre eigenen Grenzen und können anderen Grenzen setzen. Nicht immer gelingt es, eine gemeinsame Wellenlänge herzustellen - und das ist in Ordnung. Und man muss niemandem zuhören, der beleidigend ist oder uns nicht gut tut. Wenn es um unsere Meinung über Dinge geht, dann werden wir in unseren Überzeugungen nur dann wirklich sicher, wenn wir zulassen, dass sie infrage gestellt werden. Zuhören bedeutet auch, "die Möglichkeit ins Auge zu fassen, dass es mehrere Wahrheiten geben kann, und zu begreifen, dass sie alle zusammen zu einer umfassenderen Wahrheit führen können".

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