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Rezension zu
Concrete Rose

Super

Von: Weinlachgummi
26.01.2021

Dies ist mein drittes Buch von Angie Thomas. Da mich »The Hate U Give« so wie »On the Come Up« begeister haben, wollte ich unbedingt auch ihr neustes Werkt lesen und war sehr gespannt. Leider konnte mich »Concrete Rose« in der Summe nicht so begeistern wie seine Vorgänger. Doch nun erst einmal zur Story. Maverick ist 17 Jahre alt und lebt bei seiner Mutter, der Vater sitzt schon seit 10 Jahren im Gefängnis. Da sein Vater früher der Anführer der King Lords war, ist Mav zum schützt vor der rivalisierenden Gang auch in die King Lords eingedrehten. Dort hat er seine Homies und fühlt sich wohl, ein bisschen Gras verkaufen, Streetball spielen und das Leben genießen. Dies ändert sich schlagartig als der kleine Seven in sein Leben tritt. Nun dreht sich alles um seinen Sohn, dieses kleine Wesen, das seine volle Aufmerksamkeit fordert. Und Mav fragt sich, wie soll er das alles schaffen, Vater sein, Schüler, Arbeiter und selbst noch ein Teenager und dann noch Gang Mitglied. So entsteht recht schnell ein Konflikt innerhalb von Mav, aber auch von außen her. Denn seine alten Gangfreunde ziehen ihn auf oder dissen ihn sogar als Feigling und Softy. Doch ist dies Mav überhaupt noch wichtig? Ansehen und coole Kleidung, alles rückt mehr in den Hintergrund. Doch innerlich kämpft er. Da wäre sein altes Ich und dann das neue Ich und das Zukunfts-Ich, welches so perspektivlos scheint, aber trotzdem gibt Mav nicht auf. Zunächst fand ich das Glossar am Ende, in dem die Wörter erklärt wurden, sehr praktisch und ich habe es immer wieder genützt. Das Cover passt super zu den Vorgänger Bänden und zusammen im Regal machen sie bestimmt einiges her. Die Geschichte spielt 1998, was ich sehr angenehm fand. Es war eine kleine Zeitreise, Clinton wurde als amtierender Präsident erwähnt und Mav hat einen Piepser, Handys waren noch eine Seltenheit. Das Gefühl der damaligen Zeit hat Angie Thomas gut rübergebracht. Auch gab es den ein oder anderen humorvollen Seitenhieb auf die Zukunft bezogen, was mich zum Schmunzel gebracht hat. Mav ist ein Protagonist der eine starke Entwicklung an den Tag legt. Auch wenn es immer wieder Rückschläge gibt, was nur realistisch ist, entwickelt er sich immer weiter und reift an seinen Aufgaben. Sein Leben mit Seven wurde sehr authentisch dargestellt, so wird seine Rolle als Vater nicht verklärt aufgezeigt, sondern als das was es ist, verdammt hart und nur einen Sprung vom Zusammenbruch entfernt. Mir gefiel es, dass hier keine falsche Perfektion vorgelebt wurde. Allgemein sind die Bücher von Angie Thomas authentisch und realitätsnah geschrieben. Das Thema Rassismus schwingt auch hier wieder mit. Die persönliche Entwicklung von Mav steht im Vordergrund und seinen Spagat zwischen Gangmitglied und Vater. Dabei lernt man auch seine Familie und Freunde besser kennen. Doch gab es dieses Mal keinen Lieblingscharakter bei mir, niemanden der mich völlig für sich einnehmen konnte. Ich habe etwas den Spannungsbogen vermisst, bei ihren anderen Büchern hing ich nur so an den Seiten. Auch wenn nichts Spannendes passierte, war ich gefesselt. Dem war hier leider nicht so und ich habe mich dabei ertappt, wie ich das Buch immer wieder auf die Seite gelegt habe. Außerdem fehlte mir Stellenweise die Handlung, ich hatte das Gefühl die Geschichte plätschert vor sich hin. Aber wo sie hinführt, diese klare Linie fehlte mir. Auf der einen Seite finde ich es angenehm, dass die Autorin nicht auf ein künstliches Drama zurückgegriffen hat oder übertriebene Story Elemente eingebaut hat. Aber irgendwie hat mir das besondere Extra gefehlt. Der schwache Spannungsbogen in Kombination mit dem roten Faden, der mir gefehlt hat, macht das Buch leider zu dem schwächsten von Angie Thomas bis dato für mich. Das Ende konnte es dann leider auch nicht mehr herausreißen, auch wenn es ein kleiner WFT Moment war. Was aber auch daran lag, dass ich ziemlich auf dem Schlauch stand. Trotzdem hat so die Geschichte nochmal mehr Sinn ergeben, aber für ein Lesehighlight wie die Vorgänger Bücher von Angie Thomas hat es dann leider nicht gereicht. Fazit: Ich bin ein großer Fan von Angie Thomas, »The Hate U Give« so wie »On the Come Up« habe ich geliebt. Doch leider kommt »Concrete Rose« für mich nicht an diese heran. Mir fehlt ein konstanter Spannungsbogen und Story Elemente, die Geschichte dümpelte zu oft vor sich hin. Doch das Buch ist keineswegs schlecht. Mit Mav hat die Autorin einen interessanten und starken Charakter geschaffen, der im Verlauf des Buches eine starke Entwicklung an den Tag legt. Und es hat durchaus Spaß gemacht ihn auf seinem Werdegang zu begleiten. Authentisch und realistisch wurde sein Spagat zwischen, Gang Mitglied, Schüler, Geldverdiener und Vater sein dargestellt und das alles als Teenager. Ich hätte mir nur mehr Handlung gewünscht, abseits von Mavs Alltag und seiner Persönlichkeitsentwicklung. Auch Themen wie Rassismus, LGBT+, Teenagerschwangerschaft, Drogen, Trauerbewältigung, Freundschaft, Familie und Armut finden ihren Platz in der Geschichte.

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