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Rezension zu
Mookie – Weihnachten mit Schwein

Keine klassische Weihnachtsgeschichte, sondern sehr viel mehr

Von: Madita
29.12.2020

Joachim kann sein Leben kaum noch ertragen, seitdem seine Freundin ihn verlassen hat. Er hat ein ausgeprägtes Alkoholproblem, läuft vor seinen Problemen davon und hat mit Selbstzweifeln zu kämpfen. Er ist sich sicher, dass er sowieso bald sterben wird, also warum sollte er überhaupt noch irgendetwas tun? Nach einem missglückten Date mit Madeleine, das er wieder einmal mit Alkohol zu vergessen versucht, erwartet ihn am nächsten Morgen eine Überraschung: vor seiner Tür steht ein Paket ohne Absender. Der Inhalt: Ein quicklebendiges Hausschwein! Was soll er denn mit einem Schwein? Und warum schenkt ihm jemand so etwas? Kurzerhand beschließt Joachim, der Sache auf den Grund zu gehen und macht sich auf die Suche nach dem geheimnisvollen Absender - zusammen mit Mookie, seinem neuen Hausschwein, und Madeleine, die sich von dem grausamen Date bisher noch nicht hat vergraulen lassen... „Diese ständigen Wiederholungen von allem sind, glaube ich, das Traurigste am Älterwerden." - "Das stimmt. In unserem Alter erlebt man viel zu selten erste Male." S. 109 Wenn man das Buch in der Hand hält, fällt einem sofort die hochwertige Verarbeitung auf: Der mattrote Bucheinband zeigt ein unglaublich niedliches, rosa Schweinchen und wird durch die Goldprägungen in Form des Titels, Sterne und einer Weihnachtskugel zusätzlich extrem aufgewertet. Das Cover wirkt nicht nur stimmig, sondern auch wunderschön und man weiß sofort, um was es geht. Auch der Titel passt hervorragend. Selbst das Vorsatzpapier ist wunderschön gestaltet mit lauter kleinen süßen Mookies :) Der Schreibstil der Autorin ist angenehm leicht und flüssig zu lesen. Gerade am Anfang des Buches, als das Hausschwein Mookie noch keine Rolle spielt, ist die Story noch etwas schwermütig, wird aber durch liebevollen Humor aufgelockert. Eines sollte aber von Vornherein klar sein: Es handelt sich hier nicht um eine typische Weihnachtsgeschichte, genauer gesagt spielt Weihnachten eigentlich nur eine nebensächliche Rolle. Mir persönlich war das egal, weil ich sowieso nicht auf die klassischen weihnachtlichen Stories stehe, daher kam mir das gerade recht. Mit Mookie findet man eine herzerwärmende Geschichte über die Suche nach dem Sinn des Lebens, das Scheitern im Leben und im Alltag, Selbstzweifel, Alkoholismus, Depressionen Suizidgedanken und die Suche nach dem Glück. „Am Ende des Tages ist jeder selber für sein Schicksal verantwortlich, das ist mir klar, aber was, wenn man verlernt hat, wie so was geht? Wenn man verlernt hat, wie leben geht? Dann muss man darauf hoffen, dass das Leben einem etwas von außen zuspielt, das einen rauszieht aus diesem Dunkel." S. 127 Die Protagonisten haben mir sehr gut gefallen. Joachim ist gerade am Anfang eine sehr trostlose und bemitleidenswerte Person, die mit dem Leben und mit sich selbst nicht klarkommt. Er scheint einen Burnout zu haben, sich mit Depressionen zu plagen, ist aber nicht in der Lage, sich Hilfe zu suchen, weil er so tief im Sumpf steckt. Hilfe kommt hier von sehr unerwarteter Seite: nämlich in Form eines kleinen Schweinchens. Madeleine ist völlig anders als er, scheint mehr im Leben angekommen zu sein und fühlt sich trotzdem zu Joachim hingezogen, auch wenn das anfangs weder der Leser noch Joachim selbst verstehen. Aber wer weiß, vielleicht hatte ja auch da das Glücksschwein Mookie seine Finger - Verzeihung, seine Pfoten - im Spiel. Der absolute Star des Buches ist natürlich das Hausschwein Mookie, das seinen neuen Besitzer auf Schritt und Tritt begleitet. Ich hätte mir manchmal gerne etwas mehr Interaktion zwischen Protagonist*innen und Mookie gewünscht, denn das Schwein ist zwar immer da, aber irgendwie eher als Nebensache, eben als eine Art Glücksschwein das alles ins Rollen bringt, aber eben auch nicht mehr. Eigentlich schnüffelt es nur umher, schläft immer mal wieder ein - und nimmt trotzdem jeden für sich ein mit seinem einzigartigen Charme. Davon hätte es unendlich viel mehr geben können ;) Eine humorvolle, unsentimentale, frische und auch etwas durchgeknallte Geschichte über das menschliche Scheitern, über die Sinnsuche im Leben, über Liebe, Familie, Freundschaft, das Suchen von sich selbst und über das Finden von Glück. Fazit Wer eine klassische Weihnachtsgeschichte sucht, wird mit Mookie enttäuscht werden, denn die Feiertage spielen hier nur eine äußerst nebensächliche Rolle. Vielmehr bekommt man eine herzerwärmende, humorvolle und schöne Geschichte über einen Mann, der glaubt, jeden Sinn im Leben verloren zu haben und ein Schwein, das es sich zur Aufgabe gemacht zu haben scheint, diesen Sinn zurückzubringen. https://lucciola-test.blogspot.com/2020/12/books-laura-wohnlich-mookie-weihnachten.html

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