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Rezension zu
365 Tage

Komplizierte Thematik

Von: Leandra Tinker
23.12.2020

"365 Tage" ist für mich sehr schwer zu rezensieren. Ich denke, jeder bewertet das Buch anders, weil die moralischen Grenzen verschieden sind. In einigen literarischen Bereichen, die unter dem Thema stehen, "harte Erotik" zu vertreiben, wäre das Buch gut. Da dieses Buch aber als Roman verkauft wird, muss ich sagen, dass es für dieses Genre sehr hart ist. Es gibt keine Triggerwarnung. Der Klappentext verrät nicht, wie sehr es in dem Buch zur Sache geht. Und wenn ich den Film nicht gesehen habe und nicht weiß, was auf mich zukommt, ist das Buch ein Schock. Ich habe den Film gesehen (der sich nur in wenigen Punkten vom Buch unterscheidet) und wusste, auf was ich mich einstellen müsste. Ist das Buch frauenfeindlich? Wird unsere Protagonistin Laura zu Dingen gezwungen, die sie nicht will? Bei letzterem muss ich mich einschalten. Natürlich will sie nicht entführt werden, aber die Beziehung zu Massimo will sie schon. Sie vermisst ihn auch immer, wenn er nicht da ist und ringt um seine Aufmerksamkeit. Die Emotionswelt war im Film ganz anders als im Buch. Mal abgesehen davon, dass das gesamte Buch ein Streitpunkt ist, habe ich auch Dinge an den Protagonisten auszusetzen. Laura trinkt die ganze Zeit und ich war froh, wenn ich mal nicht "Moët" gelesen habe. Aber natürlich beteuert sie immer, dass sie keinem Klischee entspricht und eine "Säuferin" ist. Manchmal frage ich mich, wie sie nach drei Flaschen Champagner noch stehen kann. Der Schreibstil ist recht flüssig, an manchen Stellen jedoch sprunghaft. Mein liebster Charakter ist und bleibt Domenico. Ich liebe seine fürsorgliche Art und die Herzlichkeit, die er aufbringt - er hätte ein eigenes Buch verdient. Ich denke, man muss mit dunklen Romanze zurechtkommen, um das Buch zu mögen. Es ist definitiv nichts für jeden und stößt an feministische Grenzen.

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