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Rezension zu
Der Massai, der in Schweden noch eine Rechnung offen hatte

Rache ist süß - vielleicht aber auch nicht

Von: Marianne
17.12.2020

Der zwanzigjährige Victor findet, dass seine Heimat Schweden zugrunde gehen wird, wenn nicht etwas geschieht. Er stört sich an den vielen Ausländern, aber auch vieles andere passt ihm in seinem nationalistischen Stolz nicht. Aber um etwas zu verändern braucht er Macht. Und er hat auch eine Idee, wie er Einfluss gewinnen kann. Mit Kunst kennt er sich aus, also sucht er sich eine Stelle in einer Kunsthandlung. Im Laufe der Jahre macht er sich in diesem Laden unentbehrlich, und er schafft es sogar die viel jüngere Tochter des Kunsthändlers, Jenny, zu heiraten. Sein Plan geht auf. Als der Vater stirbt, lässt Victor das Geschäft auf sich übertragen. Die Ehe wird geschieden und nun alles gehört ihm allein. Eines Tages kommt eine Prostituierte in sein Geschäft. Sie hat nicht mehr lange zu leben, darum bittet sie Victor sich um seinen fast volljährigen Sohn, Kevin, zu kümmern, vom dem er bislang nichts wusste. Da der Junge schwarz ist, findet Victor es am sinnvollsten ihn nach Afrika zu bringen. Der einsame Kevin, der sich nach einer Familie sehnt, findet im Medizinmann Ole den Vater, den er sich immer gewünscht hat. Er lernt viel von ihm und dem Massai-Stamm, doch als es Zeit für seine Beschneidung kommt, will er doch lieber zurück nach Schweden. Dort lernt er Jenny kennen, die vom selben Mann wie er übel behandelt wurde. Wie gut, dass es eine Firma gibt, die sich auf Rache spezialisiert hat! Als dann auch noch Oles neuer Vater die weite Reise nach Schweden antritt, ist das Chaos vorprogrammiert. Und dann gibt es noch die wertvollen Gemälde der Künstlerin Irma Stern, die auf einmal den Besitzer wechseln. In gewohnt gekonnter Erzählweise verbindet Jonas Jonasson in diesem Buch interessante Charaktere mit einer außergewöhnlichen Handlung. Der Schreibstil ist unterhaltsam und witzig. Der Autor zeichnet das Bild eines egoistischen, nationalistischen Mannes, der in seiner Verbohrtheit gewissenlos handelt und gefährlich ist. Seine sympathischen Opfer, Kevin und Jenny, nehmen es gemeinsam mit ihrer bunt zusammengewürfelten Truppe mit ihm auf. Dabei kommt es zu mehreren skurrilen Situationen, vor allem als sich ein Massai-Krieger zu ihnen gesellt. Die Schilderung der afrikanischen Dorfbewohner ist sicher überzeichnet, ebenso wie das Ende des Buchs, aber wer die Bücher von Jonas Jonasson kennt, weiß, dass diese Übertreibungen zu seinem Schreibstil gehören. Auch wenn dieses Buch nicht an den „Hundertjährigen“ heranreicht, ist es doch wesentlich besser als seine letzten Büchern. Fazit: Ein unterhaltsamer Spaß rund um die Themen Nationalismus, Kunst und Rache. Jonas Jonasson schafft wieder sympathische und ungewöhnliche Helden, die sich zusammentun, um sich an ihrem Gegner zu rächen. Empfehlenswert!

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