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Rezension zu
Das Mädchen aus Glas

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Elisa - zerbrechlich wie Glas

Von: cule.jule
07.12.2020

Ein Mädchen aus Glas. Glas wegen ihrer Knochen. Elisa leidet an der Glasknochenkrankheit, wodurch ihr Alltag eingeschränkt wird. Oder nicht? "Vorsicht Spoiler!" Diesen Roman mit seinen 512 Seiten habe ich nur in wenigen Tagen gelesen. Als Leser bin ich in eine Welt rund um das Jahr 1913 in Berlin und Umgebung eingetaucht. Mittelpunkt der Geschichte ist Elisa, Tochter aus feiner Gesellschaft und einer angeborenen Krankheit aufgrund eines Genfehlers - der Glasknochenkrankheit. Daher wird Elisa von ihren Eltern von Kindheit an (durch ihre vermehrten Knochenbrüche) im Haus bespaßt und nur unter Aufsicht und in Begleitung nach draußen geführt. Mit 24 Jahren jedoch wird Elisa "zwangsverheiratet" mit Louis - Bankierssohn - ebenfalls aus sehr guter Gesellschaft. Die Heirat dient eher als Zweck für das Ansehen und der Firmen von den jeweiligen Vätern der Verheirateten. Und somit beginnt ein Zusammenwachsen der beiden Eheleute. Einerseits die ängstliche Elisa, andererseits der Lebemann Louis. Durch die Hoch und Tiefs einer Ehe und den Schicksalsschlägen nähern sich beide mit der Zeit an und verlieben sich. Ich persönlich fand den Schreibstil wunderbar. Die bildhafte und moderne Sprache ließen mich als Leser die Worte aufsaugen. Gemocht habe ich es, wenn die Protagonisten im Jahr 1913 durch Berlin zogen, und in der Geschichte Orte, wie diese zur damaligen Zeit waren, aufgegriffen wurden. Dadurch habe ich sogar noch Neues über Berlin erfahren dürfen. Die Szenen waren realistisch und sind trotz der Thematik nicht ins "Seichte" abgedriftet. Obwohl mir einige Entwicklungen dann doch zu vorhersehbar waren. Die Person Louis fand ich persönlich am interessantesten durch die positiven und negativen Charaktereigenschaften. Für mich war diese Person am authentischsten. Von der Person Elisa hätte ich mir mehr Stärke, Tiefgründigkeit und Reflexion gewünscht. Obwohl das Frauenbild aus dieser Zeit von der Autorin gut eingefangen wurde, wirkte Elisa auf mich zu jammernd und zu fordernd. Das Ende hat mir persönlich nicht ganz gefallen. Hier ist die Geschichte für mich in das "Leichte" abgerutscht und wirkte eher für mich wie Balsam für das Herz. Trotzdem ist dies ein wunderbarer Roman, den ich jedem empfehlen kann, der sich auf eine mitfühlende und zarte Geschichte einlassen möchte.

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