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Rezension zu
Die Rabentochter

Eine Familie, ein Geheimnis, ein Jagdhaus in der Wildnis, eine Katastrophe, ...aber was hat sie ausgelöst?

Von: Maria
30.11.2020

Worum geht es? Dreh- und Angelpunkt der Geschichte ist der 15 Jahre zurückliegende, gewaltsame Tod der Eltern der Protagonistin Rachel, für den sie sich zunächst verantwortlich fühlt, weshalb sie freiwillig in einer psychiatrischen Einrichtung lebt. Erst als Trevor, der Bruder eines Mitpatienten, dieses tragische Ereignis als Journalist wieder aufrollt, weil die gesamten Umstände rund um den Vorfall und Rachels anschließende Selbsteinweisung in die Psychiatrie einige Ungereimtheiten aufweisen und Fragen aufwerfen, wird ihr bewusst, dass ihre Erinnerung sie trügt und sie weit weniger Verantwortung für das Unglück hat, als sie immer dachte. Sie verlässt die Klinik und begibt sich mit Trevors Unterstützung nach Hause, um Antworten zu finden. Erst dort wird ihr klar, wie viel in ihrer Erinnerung verzerrt war und in welcher Gefahr sie schwebt, je mehr ihre Amnesie schwindet und je näher sie der Wahrheit kommt. Zum Schreibstil: Das Buch ist in recht abwechslungsreicher Sprache geschrieben, was das Lesen angenehm macht, weil sich die Sätze und Aussagen nicht konstant wiederholen oder mit allzu trivialer Ausdrucksweise langweilen. Die Autorin verwendet außerdem das Stilmittel der Rückblende, indem sie die Kapitel abwechselnd aus der Sicht der Protagonistin (Rachel) und ihrer Mutter (Jenny) erzählt. Es wird schon sehr früh im Buch (1. Rückblende) klar, in welche Richtung sich die Geschichte entwickeln wird, was fast ein bisschen schade ist. Neugierig bleibt der Leser dennoch. Persönliche Bewertung: Die Autorin beschreibt beide Wege (Rachels Wahrheitssuche im heute und der sich zuspitzende Verlauf in der Vergangenheit) sehr (zu?) ausführlich, dadurch wird die Geschichte stellenweise ein bisschen langatmig und man ist versucht, Kapitel zu überspringen. Das zerstört den Spannungsbogen leider etwas. Etwas irritierend empfand ich zunächst auch die Dialoge Rachels mit Insekten und Tieren, was nicht so richtig in die Geschichte passen wollte. Im Nachhinein interpretiere ich es als Symbol einerseits für den inneren Dialog/Instinkt der Protagonistin, und gleichzeitig als Symbol ihres Traumas, sowie in den Rückblenden als die Fantasie eines Kindes. Wirklich faszinierend und eher subtil wandeln sich die Bilder in der Erinnerung Rachels von anfangs positiv belegten, kindlich-naiven Bildern zu dem, wie es damals wirklich war. Der eigentliche Showdown kommt spät und wirkt im Verhältnis zum restlichen Buch etwas chaotisch. Das könnte allerdings gewollt sein, um den Leser in die unübersichtliche und verwirrende Lage in diesem Moment hinein zu ziehen. Ich empfand es in dieser Form als ein bisschen anstrengend und unlogisch. Recht gelungen finde ich den Schluss, der beweist, dass ein solches Ereignis nicht damit geklärt ist, dass man die Wahrheit herausfindet, sondern noch Auswirkungen in der Zukunft hat/haben kann. Die Geschichte ist noch nicht komplett ausgestanden. Das ist in diesem Fall sehr passend. Kaufempfehlung? Es kommt darauf an, was man von einem Psychothriller erwartet. Die Beschreibungen sind gut und erzeugen ein buntes Kopfkino. Wer jedoch von der ersten bis zur letzten Seite knisternde Spannung und Herzklopfen erwartet, wird womöglich enttäuscht. Spannung ja, die leider unter der Länge etwas leidet, man möchte schon gerne wissen, was genau passiert ist und wie es schlussendlich dazu kam. Herzklopfen eher nein, man kann das Buch beiseite legen und entspannt schlafen gehen. Eingefleischten Thriller-Fans könnte es zu unspektakulär sein. Trotzdem ist es ein Psychothriller und wie man das erwartet sind manche Beschreibungen, wenn auch nicht bis ins kleinste Detail ausführlich, so doch deutlich. Ich könnte es mir gut als Urlaubslektüre vorstellen.

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