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Rezension zu
Das schwarze Mal

Das schwarze Mal (Eyal Kless)

Von: Poldi
29.11.2020

Nur noch wenige kennen die Geschichte den kleinen Rafik, die übellaunige ehemalige Söldnerin Vincha gehört aber dazu und berichtet von seiner Jugend in einer abgelegenen Wüstenstadt, die anders als der Rest der Welt die Veränderung der Menschen nicht gutheißt und auch die seltsamen Tätowierungen, die bei manchen Menschen plötzlich auftauchen, verabscheut. Als dies auch bei Rafik geschieht, wird er von seinen Eltern weit weggebracht – nicht ahnend, wie wertvoll der Junge durch die Symbole an seinen Fingerspitzen geworden ist… Eyal Kless hat mit „Das schwarze Mal“ einen Debutroman veröffentlicht, der durchweg erstaunlich ist und keinem anderen Buch gleicht, das ich bislang gelesen habe – nicht nur, weil er Genregrenzen sprengt und wild miteinander kombiniert, sondern auch weil der Verlauf der Handlung so ungewohnt ist. Angesiedelt ist der erste Teil der „Puzzler“-Reihe in einer dystopischen Zukunft, und allein diese ist es wert, genauer betrachtet zu werden. Denn sie erlaubt sich zahlreiche Gedankenspiele, wie es mit fortschreitender Technik und dem Selbstoptimierungswahn der Menschen weitergehen würde – in dieser Welt ist es üblich, dass sich Menschen mit Maschinenteilen modifizieren lassen, um schneller, stärker, tödlicher zu werden. Und auch der Hintergrund der Welt ist sehr interessant erdacht, gibt es in dessen Historie doch einen starken Bruch, der das Leben völlig verändert hat und katastrophale Auswirkungen hatte. Gesellschaftsstruktur, alltägliches Leben, Berufe und viele weitere Besonderheiten sind sehr lebendig geschildert und kombinieren Science-Fiction, ein klassisches Abenteuersetting und einen Hauch orientalisches Flair – und dennoch passt dies äußerst gut zusammen. Die Erzählweise mit der Rahmenhandlung um Vincha und Funkelauge ist viel mehr als nur ein Anlass, die Geschichte von Rafik zu erzählen, auch sie hat ihren festen Teil im Gefüge des Romans und bildet eine zweite Erzählebene mit eigenen Geheimnissen und Handlungen. Das macht das Ganze natürlich recht komplex, zumal man sich erst einmal an die vielen fremdartigen Figuren gewöhnen muss, durch den gelungenen Aufbau und die sehr lebendige, bildhafte Sprache ist es mir aber gelungen, schnell in die Geschichte hineinzufinden und auch die eingebauten Feinheiten genießen zu können – und derer gibt es viele. Der Verlauf ist äußerst spannend und dicht, die Charaktere markant und voller Ecken und Kanten, sodass es nur wenige klare Helden gibt, dennoch habe ich schnell mit ihnen mitgefiebert. „Das schwarze Mal“ bietet eine sehr ungewöhnliche Kombination verschiedener Genres aus Science-Fiction, Fantasy, Abenteuer und Märchen, kombiniert mit einer anspruchsvollen und doch gut leserlichen Handlung. Der Raum für faszinierende Gedankenspiele ist gegeben, der Verlauf ist vielseitig und abwechslungsreiche, sodass mich der Auftakt der Reihe schnell gepackt hat – sehr lesenswert!

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