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Rezension zu
Kreativität

Ist das Verfassen einer Rezension Ausdruck von Kreativität?

Von: Mister Cookie
22.11.2020

... wenn es nach Melanie Raabe geht: JA! Die Autorin, die sonst Thriller schreibt, zeigt in ihrem ersten Sachbuch, dass Kreativität etwas ist, das in jedem Menschen steckt und das wir häufig "nutzen" ohne uns dessen explizit bewußt zu sein. Der Ausdruck von Kreativität ist so unterschiedlich wie die Menschen selbst. Melanie Raabe schlägt bei ihrer Betrachtung und bei ihren Anregungen den Bogen von der "Superpower" (als die sie Kreativität bewertet) hin zur "Alltagskreativität" (zu der sie auch "aus der Not geborene" Lösungen zählt). Unter'm Strich ist für Melanie Raabe Kreativität eine Lebenseinstellung und sie macht denjenigen Mut, die mit ihren kreativen Outputs auch an die Öffentlichkeit gehen möchten. Mir hat gut gefallen, dass sie dabei sehr persönlich beschreibt, was ihr geholfen hat und wie sie Hürden überwinden konnte, die auf ihrem Weg zur professionellen Schriftstellerin lagen. Manchmal wurde mir das ein wenig viel, aber der fluffige Ton, die sehr positive Sichtweise und immer wieder auf andere Kreative verweisende Exkurse machen das wett. Schön, all das im gut sortierten Quellen-Anhang wieder zu finden. Anregend fand ich auch die zahlreichen Listen wie z.B. "12 random acts of kindness" oder die "Aufgabe" jeweils 11 Dinge aus verschiedenen Bereichen aufzuschreiben, die inspirierend wirken... ein guter Schwenk, um immer wieder zu mir selbst zu kommen. Das Buch richtet sich vom Tonfall (die Leser*innen werden geduzt und es ist selbstverständlich, dass Social Media genutzt werden) eher an "jüngere" Leser*innen (ab Mitte/Ende 20). Auf meine Lebenswelt (ich gehe auf die 60 zu) passte das Beschriebene nicht immer, aber das hat mich nicht wirklich gestört. Ich würde mir wünschen, dass diese Zielgruppe das Buch auch wirklich in die Hand bekommt und sich davon animieren läßt. Melanie Raabe hat aber auch betont, dass Kreativität für alle Altersgruppen gleichermaßen relevant ist und bringt durchaus auch Beispiele von "Spätzündern"... Gefallen hat mir auch, dass das Buch auf die aktuelle Corona-Pandemie Bezug nimmt und aufzeigt, welche Rolle der Kreativiät in einer Krise bei der Bewältigung (sowohl für das Individuum, als auch für die Gemeinschaft) zukommt. Die Illustraionen hätte ich nicht gebraucht, aber es macht natürlich Sinn, wenn das Buch auch optisch nicht nur das Sujet "Schreiben" bedienen will, zusätzlich einer anderen kreativen Ausdrucksform Raum zu geben... Insgesamt hat mir die Lektüre Spaß gemacht und ich habe mich trotz des Sachbuchcharakters vom Plauderton mitnehmen und unterhalten lassen - und gern habe ich mir ein paar Anregungen (oder Bestätigungen) für mein eigenes kreatives Handeln raus genommen.

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