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Rezension zu
Der Schlüssel der Magie - Die Diebin

Sehr gelungener Auftakt mit einem ausgefeiltem Magiesystem

Von: Aleshanee, Weltenwanderer
22.11.2020

Ich hatte hier wirklich große Erwartungen, denn die Trilogie um die Göttlichen Städte des Autors konnte mich schon sehr begeistern. Am Anfang war ich dann tatsächlich etwas enttäuscht. Sancia als Diebin ist eine klasse Figur, aber der Coup, den sie ausführt, nimmt so viel Raum ein, dass ich das Gefühl hatte, die Handlung geht überhaupt nicht voran. Wir befinden uns mit Sancia in Tevanne, einer großen Stadt, die von vier Handelshäusern dominiert wird, die reichen und mächtigen, die sich in der Entwicklung ihrer magischen Rafinessen immer weiter überbieten wollen. Diese Magie ist wirklich außergewöhnlich und unglaublich gut durchdacht. Ein komplexes System, das mir teilweise tatsächlich zu detailliert beschrieben wurde. Vieles davon kann man sich selbst erschließen und der Autor erklärt mir hier einfach zuviel, was gar nicht nötig gewesen wäre. Allerdings hat er sich da wirklich etwas großartiges ausgedacht: die Beeinflussung der Realität durch "Skriben". Man kennt das vielleicht durch die alten Runen der Germanen oder ähnliches, Zeichen, die etwas bestimmtes bewirken sollen. Robert J. Bennett geht aber noch einen Schritt weiter. Die Menschen in Tevanne stützen ihr Wissen auf eine alte Vergangenheit, ein Volk, das die Macht der Skriben an ihre Grenzen getrieben und sich schließlich selbst ausgelöscht hat. Doch das hält sie nicht davon ab, weiter zu forschen, wobei die Möglichkeiten natürlich den reichen Handelshäusern vorbehalten sind. Skribierte Gegenstände sind zum Beispiel Wagenräder, die auch am Berg zügig vorwärtskommen, weil die eingeritzten Zeichen ihnen sagen, dass sie auf ebener Strecke fahren. Oder auch Hauswände, die größere Lasten tragen können, weil ihnen eine höhere Stabilität eingeritzt wurde ... die Möglichkeiten sind vielfältig, haben aber auch ihre Grenzen, weil man die Realität nicht vollständig aufheben kann, sondern den "Dingen" nur das vormachen kann, was in ihrer Eigenschaft liegt. So scheint es. "Die Realität spielt keine Rolle. Solange man jemandes Meinung umfassend genug ändert, glaubt er an jedwede Realität, die man ihm einredet." Zitat Seite 519 Die magischen Mächte sind Dreh- und Angelpunkt der Handlung, denn natürlich gibt es immer Menschen, die nach mehr Macht streben und Sancia verstrickt sich immer weiter in einem Netz aus Fallstricken und durchtriebenen Machenschaften. Dabei spielt ihre eigenen Vergangenheit eine große Rolle, die immer mehr ans Licht kommt. Vor allem was ihre außergewöhnlichen Fähigkeiten betrifft, doch dazu mag ich euch nichts verraten, lasst euch überraschen! Auch die anderen Charaktere sind sehr interessant. Grade weil sie auf den ersten Blick äußerst eigen sind und sich erst im Laufe der Geschichte ein Bild ergibt, das ihr Verhalten entschlüsselt. Apropros Schlüssel - über diesen Gegenstand mag ich euch auch nicht zuviel erzählen, da müsst ihr euch selber überraschen lassen, diese Idee fand ich wirklich sehr faszinierend :) Wie oben schon erwähnt empfand ich es leider manchmal zu langwierig in den Beschreibung und es konnte mich anfangs nicht so fesseln wie erhofft. Ab der Hälfte hat es mich dann aber gepackt, der Funke ist sozusagen übergesprungen und ich hab mich von dem Wissen, das sich ausbreitet und den Zusammenhängen, die sich ergeben haben, mehr und mehr mitreißen lassen. Insgesamt ein gelungener Auftakt, der für mich noch ein paar kleine Schwächen hatte, teilweise auch in der Übersetzung, der mich aber mit den Charakteren und dem Magiesystem sehr einnehmen konnte. Ich freu mich jedenfalls schon auf die Fortsetzung, denn ich denke, dass die Anfänge hiermit gesetzt sind und es dann so richtig los geht :D

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