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Rezension zu
Sieben Minuten nach Mitternacht

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Herzzerreißend und wunderschön!

Von: Lesen ist
14.05.2015

Eigentlich ist diese kleine Geschichte von Siobhan Dowd, einer britischen Autorin, die viel zu jung starb. Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich nichts von ihr gelesen habe. Sie starb 2007 an Brustkrebs. Sie hatte bereits die Idee, die Charaktere und einen Anfang für dieses Buch, aber das Schicksal wollte ihr die Zeit nicht geben es zu schreiben. Patrick Ness wurde gefragt, ob er es nicht beenden möchte. Ohne zu versuchen Siobhan Dowd zu kopieren oder mit ihrer Stimme zu »sprechen«, hat er ihre Idee auf seine Art umgesetzt. Conor O’Malley ist dreizehn Jahre alt. Er lebt bei seiner Mutter, die sehr krank ist. Sein Vater hat sie verlassen und lebt nun in den Staaten mit seiner neuen Frau. Jede Nacht hat Conor den gleichen Albtraum. Ein Albtraum voll Dunkelheit, Wind und Schreie, Hände, die er nicht länger halten kann. Was genau in diesem Albtraum passiert, erfahren wir erstmal nicht. Er wacht jedes Mal auf, aber diese Nacht ist anders. Diesmal hört er jemanden seinen Namen rufen! Es ist kein Traum, es ist nicht der Wind. Er hört Holz knarren. Er geht zum Fenster und sieht den uralten Eibenbaum auf dem Friedhof stehen. Und plötzlich steht der Baum in seinem Garten vor seinem Fenster. Das Monster kommt zu Besuch um genau 00:07. Conor hat keine Angst, was soll ihm noch passieren? Conor möchte man sofort in den Arm nehmen und beschützen. Er trägt eine sehr schwere Last. Viel zu schwer für seine 13 Jahre alten Schultern. Es ist offensichtlich, dass seine Mutter krebskrank ist, obwohl die Krankheit im ganzen Buch nicht beim Namen genannt wird. Sie ist oft viel zu schwach und krank um ihn zu versorgen, darum macht er das selbst. Er versucht ihr zu helfen, sie zu schonen, wo er nur kann. Jede Nacht kommt dieser schreckliche Albtraum. Noch immer nicht genug wird er in der Schule von einem Jungen mit seinen zwei Anhängern schikaniert. Seit die anderen Schüler wissen, dass seine Mutter krank ist, gehen sie ihm aus dem Weg. Für sie ist er fast unsichtbar geworden. Und jetzt bekommt er nachts um sieben Minuten nach Mitternacht Besuch von einem Monster! Conor ist ein starker Charakter, tragisch und so liebenswert. Von Anfang an erweckt er starke Gefühle. Man leidet mit und fühlt die Schläge, die er einsteckt, physisch und psychisch. Die Krebserkrankung der Mutter ist hier nicht das große Thema. Es geht vielmehr um die Last die Conor trägt. Es gibt niemanden der ihm hilft. Mit seiner Großmutter versteht er sich überhaupt nicht und man bekommt auch nicht den Eindruck, dass sie ihn mag. Auf der anderen Seite muss man berücksichtigen, dass ihre Tochter schwer krank ist. Auch nicht einfach. Kinder können grausam sein. Auch das ist ein Thema. Weil die Kinder in der Schule nicht wissen wie sie mit Conor umgehen sollen ignorieren sie ihn lieber. Bis auf Harry, das blonde Wunderkind, der Liebling der LehrerInnen. Er mobbt Conor, schlägt ihn, bringt ihn zum Stolpern. Conor wehrt sich nicht, wie denn auch? Er trotzt Harry auf seine Art. Und dann gibt es die Art der Erwachsenen ihre Kindern schonen zu wollen und die Wahrheit zu verschweigen. Wir belügen uns selbst und in Wahrheit wollen wir uns selbst schonen, um nicht ertragen zu müssen, wie unser Kind darauf reagiert. Über das Monster, das Conor nachts besucht, und was er von ihm will, möchte ich hier nichts sagen, das müsst ihr selbst lesen. Patrick Ness hat die Idee von Siobhan Dowd auf wunderschöne Art und Weise umgesetzt. Auf seine Art, in einer einfachen ergreifenden und auch bilderreichen Sprache. Die Geschichte ist herzzerreißend und doch so wunderschön. Es ist eine Geschichte, die nicht nur von Jugendlichen gelesen werden sollte. Erwachsene können viel daraus lernen. Es geht um Liebe und um Freundschaft und darum eine unabwendbare Wahrheit auszusprechen und zu akzeptieren. Man kann Conor nur lieben, möchte einen Teil seiner Last von ihm nehmen. Man möchte seine Hand nehmen und ihn durch diese schwere Zeit begleiten. Seid bereit Tränen zu vergießen, wenn ihr dieses Buch liest!

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