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Rezension zu
Der Fremde aus Paris

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Eine Liebesgeschichte?

Von: por
15.09.2020

Kurz vor dem Ausbruch des 1. Weltkrieges kommt der Palästinenser Midhart nach Europa um Medizin zu studieren. In Marseille wird er von der Familie Molineu als Gast aufgenommen und lernt die europäische Lebensart kennen. Als nur noch Alte, Kinder und Frauen in der Stadt zurückbleiben beginnt zwischen dem Fremden und der Tochter Jeanette eine Liebesbeziehung. Diese endet abrupt als Midhart erfährt, dass er von seinem Gastgeber als Studienobjekt der „arabischen Weltsicht“ dient. Der junge Palästinenser verlässt die Familie und beginnt in Paris Philosophie zu studieren. Zahlreiche Frauenaffären und drei Jahre später verlässt er als Doktor Europa. Zurück in der Heimat überwirft er sich mit seinem Vater, der seien Lebenswandel in Europa missbilligt und muss sich eine Frau suchen. Er entscheidet sich für Fatima, mit der er vier Kinder haben wird. Immer wieder denkt er an Jeanette. Als Midhart nach 20 Jahren einen Brief von ihr entdeckt – den der Vater versteckte – bricht er zusammen. Die ersten Seiten des Buchen ziehen einen rasch in die Geschichte des Fremden in Europa. Man versteht seine Sorgen, seine Probleme mit der neuen Kultur. Nach dem Bruch mit der Gastfamilie wird verstärkt auf die Umstände im Weltkrieg eingegangen und machen die Geschichte etwas weitläufiger. Mit dem dritten Teil wird der Roman langatmig. Die Situation in Palästina, der Einzug der Zionisten, die Kämpfe mit den Briten alles wird zu Lasten der Geschichte Midharts eingebracht und zieht das Buch in die Länge. Eine Liebesgeschichte, die keine ist und der Versuch die Geschichte der Menschen in Palästina mit einem Einzelschicksal zu verknüpfen führt dazu, dass mich beides letztlich nicht überzeugt. Das Buch wird von einem kleinen Lexikon und einem Abriss der Geschichte der Levante ergänzt. Beides ist für das Verständnis des Buches beinahe unerlässlich.

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