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Rezension zu
Das Mädchen aus Glas

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Emotional, zart und echt - dieser Roman trifft den Leser mitten ins Herz

Von: lisaszeilen
30.07.2020

Die junge Elisa leidet unter der seltenen Glasknochenkrankheit, die ihre Knochen ebenso leicht und schnell wie Glas zersplittern lässt. Aus Angst um ihre Tochter sperren Elisas Eltern sie zu Hause ein und versuchen ihr ein behütetes sowie sicheres Leben zu ermöglichen. Louis ist als echter Draufgänger das völlige Gegenteil von ihr. Und doch kreuzen sich überraschend ihre Wege kurz vor dem ersten Weltkrieg. Denn Louis soll Elisa heiraten, um den Familienimperium Sicherheit zu gewährleisten - obwohl ihre Herzen bereits an jemand anderen vergeben sind... Ebenso zart wie die Protagonistin und die Geschichte wirkt das Cover dieses Buches auf den Betrachter. Durch die gewisse Eleganz und Schlichtheit entfaltet es seine ganze Wirkung und macht so auf sich aufmerksam. Ganz ähnlich erging es mir auch mit dem Schreibstil der Autorin. Ich würde ihn nicht als besonders spannend oder aufregend bezeichnen, sondern viel eher als sanft, dadurch aber nicht minder angenehm. Julie Hilgenberg schreibt flüssig, auf eine eigene Art und Weise packend, modern und zugleich doch passend zu der ausgewählten Zeitepoche. Sie reißt die wichtigsten historischen Ereignisse und die damalige Mentalität an, fokussiert sich hauptsächlich jedoch auf die Protagonisten und deren Beziehung zueinander, sodass diese ihre volle Wirkung entfalten können. Das habe ich als sehr passend gefunden, denn genau das macht "Das Mädchen aus Glas" so einzigartig. Louis und Elisa sind zwei vollkommen verschiedene Charaktere und zu Beginn scheint das Vorhaben, eine Brücke zwischen den beiden zu bauen, unerreichbar. Sie stoßen sich wie zwei gleich gepolte Magnete ab und lassen den jeweils anderen einfach nicht näher an sich heran. Dabei handelt es sich aber nicht um ein langweiliges und ermüdendes Hin und Her, sondern um eine wunderbare Entwicklung, die sehr authentisch beschrieben wird und nicht schlagartig - an dieser Stelle musste ich an Amor und seine Pfeile denken - geschieht, sondern Stück für Stück wächst. Währenddessen schleichen sich die beiden Figuren immer mehr in das Herz des Lesers, lassen ihn, ebenso wie sie selbst es tun, leiden aber auch Freude empfinden. Sie haben mein Herz erhellt und mich mit ihrer Echtheit berührt, sodass ich mich am Ende der Lektüre nicht von ihnen verabschieden wollte. Dieser Roman überzeugt jedoch nicht nur durch seine Protagonisten, sondern auch mit gesellschaftlichen Aspekten ebenso wie mit Details zu Elisas Krankheit. Authentisch werden der Umgang damit, die Hindernisse, die sich dadurch in den Weg stellen und die Vorurteile, die sich auf Grund dessen bilden geschildert, sodass sich viele neue Facetten eröffnen. Alles in einem bin ich mir sicher, dass dieser Roman gerade wegen dem vergleichsweise geringem Fokus auf geschichtliche Details nicht nur bei Liebhabern von historischen Romanen gut ankommen wird. Wer auf zarte Entwicklungen und eine berührende Authentizität setzt, ist hiermit genau richtig bedient. Mich konnten Elisa und Louis mehr als nur überzeugen und ich bin traurig, dass die Reise mit ihnen schon ihr Ende gefunden hat. 5/5 Sterne

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