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Rezension zu
DUNKEL

WAS. FÜR. EIN. ENDE.

Von: Raeubertochter76
24.07.2020

Handlung In den Handlungsstrang um den Cold Case werden immer wieder Rückblicke eingewoben. Zum einen aus Huldas frühester Kindheit und zum anderen aus den letzten Stunden des Opfers. Der Plot selbst ist gut gewählt und interessant. Und dann so ein Schluss. Ich hatte keine Idee, wie sie die Geschichte zum Ende bringen würden. Aber damit habe ich nicht gerechnet. Auf allen Ebenen: Huldas Karriereende, ihre Vergangenheit und Zukunft, die Entwicklungen im Cold Case. Ich wurde regelrecht überwältigt und konnte nicht glauben, was ich da las. Charaktere Nicht ohne Grund trägt die Trilogie den Namen der Protagonistin „Hulda“. Der Autor schafft es, in dem Kriminalroman die wirklich harte persönliche Hintergrundgeschichte der Kommissarin mit einzubauen. Ich hatte bis zum letzten Kapitel die Hoffnung, Hulda bekäme endlich ein „normales“ Leben. Aus beruflicher Perspektive wird sie als Einzelgängerin beschrieben, doch vermutlich hat die Zeit sie dazu gemacht. Als einige der wenigen weiblichen Polizistinnen Islands wird immer wieder deutlich, wie schwer es Frauen in diesem Männerdominierten Beruf hatten. Dabei wird insbesondere an den Szenen mit ihrem Freund Pétur deutlich, wie sehr sie sich nach Gesellschaft sehnt. Einfühlsam und nachvollziehbar vermittelt Ragnar Jónasson immer wieder die Einsamkeit, die Hulda umgibt und den Kampf, den sie dagegen führt. Die Facetten ihres Charakters machten sie mir jedenfalls sofort sympathisch, denn Hulda wirkte auf mich vor allem eins: Menschlich. Sie begeht Fehler, sogar unverzeihliche – wenngleich nachvollziehbare – mit weitreichenden Konsequenzen. Das macht ihre Figur so authentisch. Sprachstil Ragnar Jónasson schreibt ruhig und unaufgeregt, mit gut dosiertem Spannungsbogen. Die Langsamkeit gibt dem Leser Zeit, die Protagonistin von allen Seiten kennen zu lernen. Der Autor lässt uns an Huldas Selbstreflexionen über ihren beruflichen und privaten Werdegang teilhaben. Dabei spürt man ihre inneren Konflikte; Emotionen und Gedanken sind zum Greifen nah. Handlung, Charaktere und Schauplatz sind atmosphärisch perfekt aufeinander abgestimmt: Unwirtlich, kalt, düster und einsam. Fazit Dunkel ist der grandiose Auftakt einer Trilogie, die das Ende an den Anfang stellt und genretechnisch genau auf der Grenze zwischen Kriminalroman und Thriller liegt. Für mich eine klare Leseempfehlung für alle Islandfans, die vor einer düsteren Geschichte nicht zurückschrecken und eine ruhige, unblutige Handlung mit einer interessanten und starken Protagonistin bevorzugen. Obwohl ich den Ausgang der Trilogie ja jetzt bereits kenne, bin ich super gespannt auf Huldas Vergangenheit und Band II.

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