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Rezension zu
Die Geschichtensammlerin

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Zauberhaft & liebenswert - ein absolutes Highlight!

Von: miss_lia48
23.06.2020

INHALT: Rumänien, 1989. Der Diktator Ceaușescu herrscht über das kommunistische und von Armut betroffene Land. Lebensmittel, Wasser, Benzin und Strom sind streng rationiert. Doch die 10-jährige Ileana weiß genau: Am schlimmsten ist die Securitate, die Geheimpolizei, die überall im Volk seine Spitzel hat. Wer als gefährlich angesehen wird, wird verschleppt, gefoltert oder gleich umgebracht. Manchmal reicht ein falsches Buch oder die falsche Musik. So ergeht es auch Ileanas Onkel, der nach der Veröffentlichung eines Gedichts, einfach verschwindet. Und plötzlich wird es auch für Ileana und ihre Eltern zu gefährlich. Sogar die von dem Mädchen über alles geliebten „Gesammelten Werke“ (eine Ansammlung umgeschriebener und selbstgeschriebener Geschichten und Erlebnisse), werden vom Vater sicherheitshalber vernichtet. Ileana wird ganz allein auf die Reise zu ihren Großeltern am anderen Ende des Landes geschickt. Doch selbst in dem bäuerlichen Dorf ist man von der Securitate nicht sicher. „Nun braucht Ileana eine Geschichte, die Mörder aufhalten kann…" MEINUNG: Kennt ihr das, wenn ihr ein Buch total in euer Herz schließt, weil einfach alles passt? Ich bin immer noch ganz sprachlos... Was für eine Protagonistin! Die 10-jährige Ileana ist eine sehr willensstarke Person, sehr belesen und wenn es sein muss, auch mal stur. Sie hat ein gutes Gespür für ihre Mitmenschen, wirkt auf andere manchmal etwas altklug und zauberte mir beim Lesen immer wieder ein Lächeln ins Gesicht. Am allermeisten liebt Ileana das Schreiben von Geschichten, verarbeitet darin persönliche Ereignisse, lässt sich von den Erlebnissen anderer inspirieren oder schreibt daraus eigene Märchen. Häufig tauscht sie sich auch mit dem Vater darüber aus, der als Professor für Literatur und Textkomposition arbeitet. Daher sind dem Mädchen z.B. "Figurencharakterisierung" und "Spannungsaufbau" alles andere als unbekannt. Ihre "Gesammelten Werke", in denen all ihre Geschichten stehen, sind ihr absolutes Heiligtum, das sie überallhin mitnehmen würde. Ileanas Liebe zum Schreiben von Geschichten wird beim Lesen regelrecht spürbar und lässt sie zu einer unglaublich liebenswerten Figur werden, die ich gerne durch die Seiten begleitet habe. Daher konnte ich auch sehr mit ihr fühlen, als der Vater ausgerechnet ihre "Gesammelten Werke" vernichten muss und sie ganz allein zu den ihr völlig unbekannten Großeltern geschickt wird. Ileana hat es wirklich nicht einfach, plötzlich bei fremden Menschen zu leben und von der Großstadt (Bukarest) in ein bäuerliches Dorf zu ziehen. Wie soll sie das ohne ihre Geschichten nur aushalten? Zugegeben, ich war mir davor nicht so sicher, ob mir dieses Buch, mit der Mischung aus Realität und Fiktion, wirklich gefallen würde, da Ileana immer wieder auch Märchen erzählt und diese mit wahren Begebenheiten verbindet. Doch genau das lässt das Buch so zauberhaft wirken, dass man gar nicht mehr aus dieser Geschichte auftauchen möchte. Und das, obwohl der Inhalt alles andere als friedvoll und bunt ist. Die Geschichte zeigt die politische Situation Rumäniens während dem Ceaușescu-Regime bis zur Rumänischen Revolution auf, wodurch geschichtliches Wissen einfließt. Viele Menschen werden bespitzelt und leben in großer Armut. Auch handelt sie von Freundschaft, dem Dorfleben und dem Krieg. Sie beinhaltet Träume, Hoffnungen und Wünsche, erzeugt immer wieder Spannung, aber auch große Melancholie. Und mittendrin befindet sich das zarte Kind, mit seiner blühenden Fantasie. Die schönen Worte und Sätze waren eine Wohltatzu lesen. Vielleicht passte nicht unbedingt jedes einzelne Wort und jede einzelne Handlung zu einem 10-jährigen Mädchen, aber es hat mir hier seltsamerweise nichts ausgemacht (sonst bin ich da ja eher empfindlich). Vermutlich war ich dem Zauber dieser schönen Worte und dem der wundervollen und zum Teil märchenhaften Geschichte verfallen... FAZIT: Das Buch hat definitiv das gewisse Etwas, dazu etwas Märchenhaftes, mit Protagonistin Ileana etwas Liebenswertes und doch so viel Ernst dahinter (Zeit des Ceaușescu-Regimes in Rumänien). Laut Klappentext wird die Geschichte den Liebhabern von "Die Bücherdiebin" empfohlen, was ich dann wohl auch dringend bald noch lesen muss. Denn "Die Geschichtensammlerin" konnte mich absout begeistern und hat großes Potential mein Jahreshighlight zu werden! 5/5 Sterne und eine riesengroße Leseempfehlung!

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