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Rezension zu
Die Geschichtensammlerin

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Unerwartet guter Erstlingsroman

Von: Vanessa W.
22.06.2020

Ileana lebt im kommunistischen Rumänien des Jahres 1989. Ihre größte Leidenschaft ist das Sammeln von Geschichten, die sie überall aufgreift; auch von ihrem Onkel Andrej. Doch als dieser verschwindet, gerät die Familie in Gefahr und Ileana wird zu ihren Großeltern aufs Land geschickt, die sie bis dato noch nicht kannte. Doch sie lebt sich nach und nach ein und lernt neue Freunde kennen. Doch auch dort ist sie nicht sicher, denn die Securitate folgt ihr in das Dorf. Über dieses Buch war ich wirklich sehr überrascht, da ich zu Beginn das Gefühl hatte, dass der Roman zu offensichtlich ist. Viele Ereignisse, die bis zur ca. 95 Seite geschehen, waren für mich vorhersehbar. Doch ab dann gefiel mir der Roman von Seite zu Seite immer besser. Der ganze Verlauf des Romans hat mir gut gefallen, obwohl bestimmt in der Zeit, in der der Roman spielt, viele Schicksale anders ausgegangen wären. Immerhin lebten viele in Angst, wurden bespitzelt und manche verloren nicht nur deren Jobs, sondern auch ihr Leben. Ich glaube, die Autorin wollte allerdings einen hoffnungsvollen Roman schreiben, der auch die Zeit der Veränderung mit einschließt und die Hoffnung der Menschen auf einen Neubeginn beinhaltet. Auch das Märchen der listigen Ileana, die im Roman in regelmäßigen Abschnitten weitererzählt wird, fand ich nicht schlecht. Das Märchen hat gut in den Roman gepasst und endete ebenfalls überraschend. Dadurch, dass das Märchen nicht in einem erzählt wurde, sondern immer wieder an den passenden Stellen weitererzählt wurde, blieb auch hier die Spannung hoch. Der Schreibstil der Autorin hat mir wirklich gut gefallen. Der Roman ist bildlich geschrieben und, wie bereits oben gesagt, ab Seite 100 auch überraschend und spannend. Die Charaktere schließt man sofort ins Herz. Sie sind sympathisch beschrieben und besitzen Tiefe. Diese erhalten sie durch die Geschichten der Bewohner. Allein schon Ileana ist eine willensstarkes Mädchen. Sie ist schlau und belesen, aber auch passend zu ihrem Alter ab und zu mal stur und kindlich. Das Cover ist sehr schlicht gehalten. Passt aber auch sehr gut zur Geschichte. So, wie das Mädchen auf dem Cover, kann man sich Ileana vorstellen. Für den Erstlingsroman der Autorin würde ich 4 Sterne geben, da mir die ersten 100 Seiten nicht so gut gefallen haben (zu vorhersehbar). Außerdem finde ich das Ende wie es war zwar gut, aber in dieser Zeit, in der der Roman spielt, wäre die Geschichte vermutlich nicht so ausgegangen.

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