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Rezension zu
Sengendes Licht, die Sonne und alles andere

Eine außergewöhnliche Biografie einer außergewöhnlichen Band

Von: Buch und Ton
12.06.2020

Jon Savage, der Journalist und ständige Begleiter der englischen Kultband Joy Division veröffentlicht mit „Sengendes Licht, die Sonne und alles Andere“ eine außergewöhnliche Biografie der außergewöhnlichen britischen Band, die die Musikgeschichte, nicht nur wegen des traurigen frühen Todes ihres Frontmanns Ian Curtis, sondern aufgrund der Besonderheit der Umstände, ihrer Art, den Post-Punk zu leben und ihres interessanten und speziellen Werdegangs, nachhaltig geprägt hat und auch heute, rund 40 Jahre nach ihrer Auflösung, noch immer prägt. Das Buch erzählt aber nicht nur die Geschichte Joy Divisions, sondern sie erzählt auch die Geschichte Manchesters und Salfords. Aus letzterem Ort kamen die vier Bandmitglieder Joy Divisions, Ian Curtis, Berhard Sumner, Peter Hook und Stephen Morris. Jon Savage hat sich für diese Biografie keines flüssigen Schreibstils angenommen, sondern er erzählt in 13 Kapiteln den Werdegang der Bandmitglieder und die kurze Schaffensphase der Band mittels geführter Interviewsequenzen, die stets geschickt aneinander gereiht worden sind. So gaben für dieses Buch neben den anderen früheren Bandmitglieder Berhard Sumner, Peter Hook und Stephen Morris noch viele damalige Wegbegleiter Joy Divisions ihre Erinnerungen preis und verschafften Jon Savage so die interessante Möglichkeit, die Geschichte rund um das Quartett nicht nur aus unterschiedlichen Augen und Blickwinkeln, sondern auch aus völlig verschiedenen Perspektiven zu erzählen. Journalisten, der damalige Mitbegründer des Factory Labels, der frühere Tourmanager, der Factory Records Deutschland Chef, befreundete Musiker und viele mehr geben in kurzen Sequenzen ihre Eindrücke zu bestimmten Fragen und Begebenheiten preis und lassen dieses Buch auf eine Weise universal werden, wie es auch die Band in den rund zwei Jahren ihrer Geschichte geworden ist. Die jeweiligen Sichtweisen der befragten Personen beschreiben bestimmte Umstände auf unterschiedliche Weise und so bekommt der Leser ein umfassendes Bild, wenngleich es auch diesem Buch nicht gelingt bzw. gelingen kann, die Gedanken, die Ian Curtis letztlich in den Selbstmord trieben, zu Tage zu fördern, geschweige denn, die Fassade des charismatischen Sängers, der diese unglaubliche, seelische Schwere in sich trug, zu durchbrechen. „Sengendes Licht, die Sonne und alles Andere“ ist eine kurzweilige und interessante Erzählung der Geschichte Joy Divisions, die wohl so nah an den Gedanken alle Beteiligten dran und damit so authentisch und in gewisser Weise objektiv ist, wie keine andere zuvor. Jon Savage und alle Protagonisten dieses Buches verbeugen sich somit rund 40 Jahre nach dem Tod des Joy Division Sängers vor der Band und machen sie erneut – und auf eine sehr besondere Weise – unsterblich.

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