Rezension zu
Kaizen

Durch meinen beruflichen Hintergrund in der Automobilbranche bin ich beim Titel dieses Buch aufmerksam geworden. Kaizen kannte ich bis dato nur als ein Unternehmensprozess, der vor allem durch die Nutzung von Toyota in der Automobilwelt bekannt wurde. Kerngedanke hinter dem Prozess ist der Gleiche wie in Sarah Harveys Buch: kontinuierliche Verbesserung. Im Klartext: um die großen Ziele im Leben zu erreichen muss man klein anfangen. Die Autorin berichtet in ihrem Buch weitestgehend aus eigener Erfahrung, die sie in ihrer Zeit in Japan sammeln durfte. Das, gespickt mit Fakten und den dazu passenden Quellenangaben, bietet ein rundes Leseerlebnis rund um die Thematik. Grundsätzlich geht es in dem Buch um den Aufbau von Gewohnheiten, die einen Schritt für Schritt ans Ziel bringen sollen. Harvey gibt dabei viele Beispiele in allen möglichen Lebensbereichen: Von der eigenen Gesundheit über das Zuhause bis hin zum Geld. Schön zu erfahren war dabei für mich auch der geschichtliche und kulturelle Anteil, der immer wieder in die Seiten eingebaut wurden. Da ich zu Gewohnheiten schon ein paar Bücher gelesen habe, darunter The Power of Habit und Atomic Habits, hatte ich mir ein wenig mehr Hintergrund zur Kaizen-Methode hinsichtlich der Wirkungsweise gewünscht. Also hier und da etwas tiefer darauf eingehen, warum es funktioniert, hätte das Buch für mich noch interessanter gemacht. Weiterhin hatte ich beim Lesen das Gefühl, dass sich die Autorin ab und an selbst widerspricht. Auf der einen Seite soll man Social Media vermeiden, auf der anderen kann man auf den bekannten Plattformen Gleichgesinnte kennenlernen. Kann gut sein, dass es mir einfach nur so vorkam, aber so kam es mir eben vor. Alles in Allem fand ich das Buch wirklich unterhaltsam. Der Mix aus Persönlichem, Anwendungsorientiertem und den kulturellen Einlagen hat für mich das Buch lesenswert gemacht. Jeder, der Interesse an der Verbesserung einer oder mehrerer seiner Lebensbereiche zeigt, bietet dieses Buch einen guten Einstieg.