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Rezension zu
DUNKEL

mitreisend, bewegend, realistisch

Von: Darren Krüger aus Schwetzingen
05.05.2020

Eine vielschichtige, spannende Geschichte einer kurz vor der Pensionierung stehenden Polizistin, die sich noch gar nicht im Ruhestand sieht und überraschend in der Männer dominierenden Arbeitswelt verfrüht ihren Posten räumen soll, obwohl sie noch gar nicht bereit dazu ist. Sie stellt sich ihren letzten Fall und öffnet eine Akte, die längst als abgeschlossen gilt. Doch ihr Arbeitskollege, der den Fall bearbeitet hat, zählt nicht gerade zu den fleißigsten und engagiertesten Ermittlern und so streckt Hulda ihre erfahrenen Fühler aus und beginnt den Fall neu aufzurollen. Hierbei sprengt sie nicht nur seit Monaten laufende heimliche Ermittlungsarbeiten, sondern löst einerseits aus Mitgefühl, andererseits aus Unaufmerksamkeit eine Lawine aus, die ihren Eintritt in den Ruhestand nicht mit Gold krönt, sondern ihre ganze glanzvolle Karriere in Staub und Asche zu zu zerbröckeln droht. Es ist eine Geschichte, in dem es vordergründig um die Ermittlung und den Abschluss einer langen, hart erkämpften Laufbahn geht, aber es steckt so viel mehr in der Geschichte. Während man anfangs nur weiß, dass Hulda eine Art Bilderbuchfamilie gehabt haben muss, einen Mann, den sie zwar früh heiratete, deren Ehe aber bis zum Verscheiden ihres Mannes gehalten hat und eine Tochter, die als Wunschkind auf die Welt kam und der Sonnenschein der Familie war, wird man im Laufe der Geschichte auch immer tiefer in die persönliche Welt der Ermittlerin abgeholt, die Erzählstränge verflechten sich immer feingliedriger und der Leser lernt zu verstehen, warum Hulda trotz ihrer Polizistenhärte sich auch manchmal für die Gerechtigkeit außerhalb der Justiz entscheidet und welche Konsequenzen eine gutgemeinte Entscheidung mit sich bringen kann. Persönliches Fazit: Ein Buch, das einen immer stärkeren Sog entwickelt. Ein Buch, dass einen hinter die Fassade eines Menschen blicken lässt. Ein Buch, dass aber auch die Oberflächlichkeit der Außenwelt einen Spiegel vorhält. Eine Geschichte, die einem am Ende in einen Strudel der Hintergründe reißt, die einen mehrmals schlucken lässt, bei der man des öfteren tief durchatmen muss, bevor man weiter lesen kann. Auch wenn der Anfang des Buches im Vergleich zum Rest etwas langsam los geht, kann ich es nur wärmstens empfehlen (auch für Leute, die mit Skandinavischen Autoren normalerweise nicht so viel anfangen können). Spoilergefahr: Die bewegendsten Geschichten enden nicht mit einem Hollywoodende. Die besten Erzählungen enden mit einer an der Realität nahestehenden Möglichkeit eines Ausgangs. Es war ein Ende, das so bewegend aber auch realistisch war, dass mir die Gänsehaut über die Arme kroch. Fantastisch!

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