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Rezension zu
Die Patientin

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Zwischen Wachkoma und Supernova

Von: ulrike rabe
01.05.2020

Seit vier Jahren liegt Carole Stein nach der Geburt ihres Sohnes im Koma. Der kleine Silas kennt seine Mutter nur in diesem Zustand. Monat für Monat besucht sie der kleine Junge mit seinem blinden Patenonkel Nathaniel. Doch eines Tages liegt eine fremde Frau im Spitalsbett und Carole ist verschwunden. Als Nathaniel keine befriedigenden Antworten über ihren Verbleib erhält, wendet er sich an seine Freundin, die Fernsehjournalistin Milla Nova. Gleichzeitig ermittelt Millas Lebensgefährte Sandro in mehreren Todesfällen: ein zweifelhafter Selbstmord, eine Unbekannte wird aus der Aare gefischt. Und Carole ist nicht einzige Komapatientin, die verschwunden ist. Mit dem Kriminalroman „Die Patientin“ setzt die schweizerische Autorin Christine Brand vier Jahre nach dem dramatischen Finale um Carole Steins Entführung ihre Geschichte fort. Wir treffen wieder auf alte Bekannte aus dem Vorgänger „Blind“ wieder. War dort Nathaniel noch eine der Hauptfiguren, steht er diesmal eher im Hintergrund. Im krassen Gegensatz zu den Patienten in der Berner Komastation zieht die hyperaktive Milla (Super)Nova alle Register. So recherchiert sie im Krankenhaus und anderen medizinischen Einrichtungen, stößt auf dubiose Machenschaften, die auf medizinische Tests am Menschen zielen. An Menschen, die keine Angehörigen haben und die sich nicht wehren können. Es ist ein ungemein brisantes Thema, die ewige Suche nach der Unsterblichkeit, die Hybris genialer (oder wahnsinniger) Wissenschaftler, sich über die Endlichkeit des menschlichen Lebens stellen zu wollen. Darauf liegt ein ungeheurer Fokus. Leider wird dieser immer wieder durch ungewollte Slapstickeinlagen einer unprofessionell agierenden Journalistin entschärft. Da kann Nathaniel, der bei seinen seltenen Einsätzen als blinder Sympathieträger, als Ruhepol kaum entgegenwirken. Ich finde auch dass Nathaniel in seinem Leben schon genug in diverse Verbrechen involviert war. Eine weitere Fortsetzung des „Ermittler“-Teams Milla/Nathaniel kann ich mir daher dramaturgisch nicht recht vorstellen.

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