Rezension zu
Mord in Sunset Hall

Schon das Cover macht klar, dass einen mit diesem Buch ein ähnlich amüsanter (und doch spannender) Krimi erwartet, wie Leonie Swann ihn damals mit "Glenkill" vorgelegt hat. Skurille Charaktere, eine der Autorin ganz eigene, witzige Sprache, schräge Gedankengänge bei Mensch und Tier - das hatte ich mir von diesem Roman versprochen, und das habe ich zum Glück auch bekommen, im Moment ist mir so nach sicheren Sachen! Langweilig oder erwartbar wird's trotzdem nicht. Die Geschichte ist im "Seniorenmilieu" angesiedelt, und die Alten-WG von Sunset Hall wächst einem schnell ans Herz. Alle Senioren haben ein interessantes Berufsleben hinter sich, das sie für die Suche nach dem Mörder qualifiziert - das hätte man noch mehr ausbauen können, schließlich ist es schon eine sehr lustige Idee, dass gerade die verpeilteste der Mitbewohner mal einen sehr spannenden Beruf ausgeübt hat... Sprachlich habe ich mich manchmal an vermeintlichen Übersetzungsfehlern gestört, wobei Leonie Swann ja Deutsche ist - wurden die extra eingebaut? :-) "Hornissenband" z.B. ist doch in Deutschland rot-weißes Flatterband, einen "Fernstecher" habe ich noch nie gesehen, und dass jemand seine Zunge wiederfindet statt seiner Sprache...naja, aber da bin ich auch etwas sensibel. Insgesamt ein tolles, spannendes, witziges, nicht zu blutiges Buch, das man lesen sollte - wer "Hendrik Groen" mochte, wird auch hier Spaß haben! Weiterer Lesetipp für Leonie Swann übrigens: "Gray"!