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Rezension zu
Unsichtbare Frauen

Das wichtigste Buch diesen Jahres!

Von: StadtLandLesen
07.04.2020

Wusstet ihr, dass Schneeräumen sexistisch ist? Oder der ÖPNV? In Unsichtbare Frauen klärt uns Caroline Criado-Perez über Alltagssexismus auf. Aber nicht jenen Alltagssexismus, den wir jetzt meinen, wo Männer auf der Arbeit oder im ÖPNV Frauen belästigen. Sondern den Alltagssexismus bei dem die Wege von Frauen in der Stadtplanung nicht mit beachtet werden, weil schlichtweg keine Geschlechterspezifischen Daten gesammelt werden. Und wenn sie gesammelt werden, dann offenbart sich doch einiges. So führt die Autorin immer wieder Wien als Positivbeispiel auf. Dort werden jetzt der ÖPNV und neue Stadtquartiere auf die Wege der Frauen ausgelegt, immerhin legen die meist doppelt so viele Wege zurück wie Männer. Das Buch deckt viele Aspekte des Lebens ab, in dem Frauen oft ignoriert oder ihre Bedürfnisse nicht wahrgenommen werden. Obwohl über 50% der Weltbevölkerung weiblich ist. Caroline Criado-Perez nennt diese „Lücke“ Gender-Data-Gap. Denn würden Daten geschlechtsspezifisch gesammelt und nicht nur allgemein, würde das so einiges ändern. Wenn Daten über Menschen gesammelt werden, dann gehen die Auslesenden automatisch von einem männlichen Prototypen aus. Doch würde man genauer hinschauen, würde man entdecken, dass Frauen und Männer ganz unterschiedliche Leben führen und somit auch unterschiedliche Beürfnisse haben. Ein Großteil des Buches macht jedoch die Diskriminierung von Frauen im Berufsleben aus. Angefangen von Stellenanzeigen, über Bewerbungsgespräche und Arbeitswege hinweg bis zu den niedrigeren Karrierechancen. Auch, dass Frauen in Krisensituationen – sei es Wirtschaftskrise, Krieg oder Naturkatastrophen – am meisten betroffen sind führt die Autorin hier aus. Doch das erschreckenste daran war, dass die Krisenhilfe Frauen total außer Acht lässt. So werden z.B. nach Naturkatastrophen Häuser wieder errichtet ohne Küchen. Oder es werden zu verarbeitende Lebensmittel gebracht ohne den nötigen Brennstoff dazu. In der Wirtschaftskrise wird zuerst an den Institutionen gespart, die Kinder oder betreuen, sodass die unbezahlte Care-Arbeit weiter steigt. Aktuellstes Beispiel siehe Coronakrise. Die Männer sind zwar teilweise auch zuhause, trotzdem versorgen ein Großteil der Frauen die Kinder und Angehörigen. Unsichtbare Frauen hat mich oft schockiert und nachdenklich gemacht. Und es hat mich dazu gebracht meine Umgebung anders wahrzunehmen. Dieses Buch ist so wichtig. Es sollte jeder lesen, egal welchen Geschlechts. Wären nur mehr Menschen dafür sensibilisiert, wäre diese Welt so viel lebenswerter und auch sicherer für Frauen.

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