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Rezension zu
Ein Algorithmus hat kein Taktgefühl

Unbedingt empfehlenswert

Von: Gabriele P.
18.12.2019

In diesem Buch, das ich mit sehr viel Freude gelesen habe, geht es um die Frage, wie künstliche Intelligenz gestaltet werden sollte, wann wir diese Maschinen überwachen müssen und wo wir sie besser nicht einsetzen sollten. Um das beurteilen zu können und um zu erfahren, wo man sich einbringen kann, vermittelt Prof. Katharina Zweig mit ihrem Buch die Werkzeuge, die es uns möglich machen zu verstehen, wie die Maschinerie hinter der künstlichen Intelligenz und dabei insbesondere die des maschinellen Lernens funktioniert. Das Buch gibt einen umfassenden Einblick, wie Algorithmen aufgebaut sind, welche Arten von Algorithmen es gibt, wie sie funktionieren und welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, damit sie möglichst sicher „gute“ Entscheidungen treffen können. Unter anderem beschreibt Prof. Katharina Zweig die Funktionsweise von Empfehlungsalgorithmen, die uns überall im Internet begegnen und die uns, wie die sie selbst sagt, einen Vorgeschmack auf künstliche Intelligenz geben. Prof. Katharina Zweig erklärt ausführlich, wo insbesondere bei den Algorithmen des maschinellen Lernens die Schwierigkeiten liegen, die dem Treffen solcher „guten“ Entscheidungen entgegen stehen. Bei ihrer Darstellung konzentriert sie sich auf die algorithmischen Entscheidungssysteme, die über Menschen entscheiden oder über Ressourcen, die Menschen betreffen, oder die solche Entscheidungen treffen, die die gesellschaftlichen Teilhabemöglichkeiten von Personen ändern. Weiter beschreibt Prof. Katharina Zweig von welchen Faktoren die Qualität der Entscheidungen abhängt, wenn es um menschliche Entscheidungen geht, und, dass für Maschinen messbar gemacht werden müsse, wie sehr eine Entscheidung der Moral entspricht, da nur dann der Computer versuchen kann, Entscheidungen zu optimieren. Insbesondere im letzten Teil geht sie auf die Probleme ein, wenn gesellschaftliche Ziele miteinander in Konflikt geraten. Anhand der Beschreibung der Kette der Verantwortlichen geht sie insbesondere auch auf die Gefahren bei der Verarbeitung von Daten aus sozialen Prozessen ein, da den Informatikern dort häufig die notwendigen Kenntnisse der gesellschaftlichen Konzepte, die in ihrer Ausbildung nicht vorkommen, fehlen. Ich habe das Buch mit sehr viel Freude gelesen. Es ist sehr humorvoll und charmant geschrieben. Man spürt beim Lesen, den Spaß von Prof. Katharina Zweig an ihrer Arbeit und wie wichtig es ihr ist, dem Laien diese Materie mit ihren Problemen verständlich zu machen, aber auch die Ängste davor zu reduzieren. Dies gelingt ihr, indem sie erklärt, dass es meistens nicht die technischen Fragen sind, die entscheidend sind, sondern die grundlegenden Fragen, z. B. welche Daten als Grundlage für einen Algorithmus geeignet sind und der Definition einer "guten" Entscheidung. Besonders kurzweilig macht das Buch auch die anschaulichen und sehr interessanten Beispiele anhand derer sie die einzelnen Bereiche erklärt. Damit werden die angesprochenen Themen sehr leicht verständlich und man liest sehr gerne und mit Neugierde weiter. Sehr gut hat mir auch der Aufbau des Buches gefallen. Es ist sehr strukturiert unterteilt in die einzelnen Kapitel und mit vielen Fußnoten versehen. Auch die Übersicht am Ende des Buches, die nochmal einen Überblich über die einzelnen Begriffe gibt, finde ich sehr gut. Das Buch ist jedem ans Herz zu legen, der eine große Scheu vor diesem Thema hat. Sie vermittelt mit viel Witz und sehr lebendig ein grundlegendes Wissen zum Verständnis, wie Algorithmen funktionieren und wie sie aufgebaut sind. Ich bin sehr froh, jetzt zu wissen, dass so verantwortungsvolle Menschen wie Prof. Katharina Zweig in den entscheidenden Gremien, wie der Enquete-Kommission Künstliche Intelligenz – Gesellschaftliche Verantwortung und wirtschaftliche, soziale und ökologische Potenziale berufen werden und an den Universitäten lehren. Ich bin Prof. Katharina Zweig sehr dankbar für dieses Buch!

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