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Rezension zu
Leas Spuren

Ein Buch - eine Mahnung

Von: cglrayo
12.12.2019

》Noch vergehen sie sich hier in Paris an den Kunstwerken. Menschen werden folgen.《 Nicolas' Großvater Victor erbt ihm und Marie, der Großnichte seiner großen Liebe Charlotte ein Apartment an der Rue Oberkamp in Paris. Sie dürfen die Immobilie behalten, wenn sie ein Gemälde gefunden haben, das im 2. Weltkrieg verloren gegangen ist und haben die Aufgabe dieses der rechtmäßigen Besitzerin Lea Stern zu überbringen. Die Geschichte wird aus zwei Zeiten erzählt. Die Perspektive aus Charlotte und Victor im 2. Weltkrieg. Die zweite Perspektive aus Marie und Nicolas in der Gegenwart. Die Konstellation und die Verbindung beider Zeiten sind der Autorin hervorragend gelungen. Wir erfahren die präzise Vorangehensweise von Marie, die eine Historikerin ist, wie sie zusammen mit Nicolas die Spuren nach Lea verfolgt. Dabei begleitet sie beide die Frage, ob ihre Vorfahren damals auf der Seite der Nazis gearbeitet haben oder nicht. Denn beide arbeiteten in der deutschen Botschaft in Paris, was ausschließlich darauf hindeutet. Man erfährt von Entnazifizierungsurkunden, über die entartete Kunst, über Kunstraub und viel Leid, was die Juden damals erlitten haben. Verrat, Liebe und Schuld begleiten den Roman bis zum Ende. Bettina Storck hat mit Leas Spuren eine authentische Geschichte dargelegt. Als angehende Historikerin ist es für mich noch mal Interessant gewesen zu lesen, welche Ereignisse im Buch der Wahrheit entsprechen. Hier möchte ich euch ein Beispiel geben. Im Roman ist die Rede davon, dass eine stumme Frau 1943 die Namen der ca. 300 Bewohner in einem Wohnblock (hauptsächlich Juden & Ausländer) auflistet und diese dann der Gestappo überreicht. Wie schrecklich diese Tat war und immer noch ist und was ihre folgen in der fiktionalen Welt hatte, könnt ihr in diesem Roman lesen. Und das schrecklichste an der ganzen Sache ist, diese stumme Frau gab es wirklich. Diese Geschichte sollte vor allem jetzt in den Zeiten, wo die rechte Szene wieder stärker  salonfähig ist, Konzentrationslager als "Umerziehungslager" getarnt und Menschen wegen ihrer Kultur und ihrem Glauben bedroht ja sogar umgebracht werden, als eine Mahnung für uns alle dienen. Dieses Buch hat von mir 5 fette Sterne und ist somit mein Jahreshighlt.

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