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Rezension zu
Der Verein der Linkshänder

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Spannendes Buch aus dem hohen Norden

Von: Stefanie Sprung
07.11.2019

Ich bin ein sehr großer Hakan Nesser Fan und habe bereits alle Bücher von ihm gelesen. Deswegen habe ich mich umso mehr gefreut, als ich als Testleser ausgewählt worden bin. Zum Inhalt: Die Geschichte spielt in 3 zeitlichen Ebenen, die alle im Abstand von etwa 20 Jahren stattfinden. Diese Geschichten werden in kurzen Kapiteln auch jeweils parallel erzählt, so dass es etwas dauert bis man in jeder Geschichte genug Informationen hat und alles zusammen bringt. Die erste Geschichte spielt im Jahr 1968, 5 Jugendliche haben den 'Verein der Linkshänder' gegründet. Sie sind in der Zeit und in ihrem abgelegenen Wohnort Außenseiter und durch die Freundschaft werden sie anerkannt und cool. In ihrem 'Vereinsheim', einem Kellerverlies hören sie Musik, rauchen und trinken. Ein weibliches Zwillingspaar gehört auch zu diesem Verein und eines Tages beschließen sie alle gemeinsam eine illegale Sache durch zu spielen, damit sie an Geld kommen. Leider geht da einiges schief und danach ist der ganze Verein zerüttet. Die zweite parallele Geschichte spielt 1991 und es geht um ein Wiedersehen der festen Mitglieder des Vereins. Die meisten hatten keinen Kontakt mehr und freuen sich durchaus auf dieses Treffen, allerdings geht einiges schief und am Ende gibt es 4 Tote und einen flüchtigen Mordverdächtigen. Der Fall scheint abgeschlossen zu sein. Die dritte und prominenteste Geschichte spielt 2012 aus der Sicht des pensionierten Kommisars Van Veeteren. Dieser plant einen Geburtstagsausflug und wird aber vorher zu Rate gezogen, weil die Leiche des geflüchteten Verdächtigen aus der 1991 Geschichte gefunden wurde und zwar vergraben in der Nähe der Stelle, wo die 4 Toten von 1991 verbrannt worden sind. Van Veeteren ermittelt und nach einiger Zeit gibt es auch noch eine Leiche, die in Kontakt mit dem letzten lebenden Mitglied des 'Vereins der Linkshänder' war. Diese Leiche ist in Kymlingen und so kommt Gunnar Barbarotti ins Spiel und die beiden Ermittler treffen sich. Meine Meinung: Ich fand das Buch sehr spannend, ich habe es geradezu verschlungen. Es hat 600 Seiten und ungefähr 50 Seiten vor Schluss ahnt man, wer der wahre Mörder ist. Einerseits liebe ich die Ausführlichkeit mit der Nesser seine Geschichten beschreibt, andererseits treibt es mich in den Wahnsinn, wenn man bei einem Teil der Geschichte aus 1968 steckt und dann erstmal wieder in die Geschichte von 2012 springt. Das spricht wahrscheinlich auch für die hohe Erzählkunst von Nesser. Ich habe fast alle Bücher von Nesser gelesen und weiß, dass es sein Stil ist und ich bin immer wieder überrascht, dass ihm Geschichten einfallen, die dann doch auch wieder neu uns spannend sind. Wenn ich einen negativen Punkt ansprechen kann, dann nur, dass das Innenleben der beiden Inspektoren erstaunlich ähnlich ist und somit der Mehrwert diese Personen nebeneinander in der Introspektive zu zeigen zumindest nicht besonders abwechslungsreich war. Beide lieben ihre Frauen, beide sind sehr besonnen und ruhig und beide haben einen guten Instinkt. Barbarotti hat einfach einen viel besseren Namen.

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