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Rezension zu
Der Verein der Linkshänder

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

"Treffen der Generationen"

Von: hjmandel
01.11.2019

Surprise, surprise … nachdem Håkan Nesser im Jahr 2003 mit „Sein letzter Fall“ (Originaltitel: „Fallet G“) eigentlich die „Van Veeteren“-Reihe abgeschlossen hatte (zumindest aus meiner Sicht), kam im Jahr 2018 bzw. 2019 für die deutsche Ausgabe, also 15 Jahre später, doch noch ein Roman um den Kommissar, der mittlerweile 75 Jahre alt und längst in Pension ist: Der Verein der Linkshänder“ (Originaltitel: „De vänsterhäntas förening“). Ihn holt ein alter Fall wieder ein, der eigentlich als gelöst galt. 1991 verbrannten vier Personen in einem Hotel, die alle Mitglieder in einem „Verein der Linkshänder“ waren. Der Verein bestand aus fünf Mitgliedern, das fünfte Mitglied war nicht verbrannt und spurlos verschwunden. So war es mehr oder weniger logisch, dass dieses fünfte Mitglied der Täter war und auch wenn er nie gefasst wurde, wurde der Fall mit diesem Ergebnis abgeschlossen. Nun, 21 Jahre später, hat man die Leiche des fünften Mitglieds gefunden … und er starb offenbar zur selben Zeit wie die übrigen vier. Mit anderen Worten: er war gar nicht der Täter, sondern dieser läuft nach wie vor frei herum. Van Veeteren ist mittlerweile 75 Jahre alt und wird von einem Kollegen auf den alten Fall und den Leichenfund aufmerksam gemacht. Er fühlt sich verantwortlich dafür, dass er den Fall nun doch nicht aufgeklärt hat und stürzt sich sofort in die Ermittlungsarbeit, gemeinsam mit seiner Frau Ulrike, mit der er eigentlich seinen 75. Geburtstag in Neuseeland feiern wollte. Später kommt auch noch Nessers neues Ermittlungsduo Gunnar Barbarotti/Eva Backman mit ins Spiel – diese sind die Protagonisten von Håkan Nessers neuer Krimireihe. Man könnte sie sozusagen die Nachfolger von Van Veeteren und seines Kollegen Münster bezeichnen, auch wenn deren Handlungsebene in Schweden spielt, während die „Van Veeteren“-Romane in einem fiktiven Land spielen. Die Geschichte spielt zunächst auf drei Zeitebenen: Ende der 1950er Jahre, als der „Verein der Linkshänder“ ins Leben gerufen wurde. 1991, als der Mord geschah. „Heute“ (was dem Jahr 2012 entspricht). Anfangs wird des öfteren in den Zeitebenen hin und her gesprungen, später konzentriert sich die Handlung dann auf das Jahr 2012, also die „Gegenwart“. Das Buch ist gut zu lesen, Nessers Schreibstil ist sehr angenehm. Ein paar Längen hat es schon (der Autor liebt die eine oder andere Abschweifung, wodurch sich das Ganze schon ein wenig in die Länge zieht), die Spannung ist nicht durchgehend hoch, aber die Handlung steuert dann doch straight dem Höhepunkt und der Lösung des Falls zu. Ein Großteil des Buchs beschreibt mehr oder weniger detailliert die Ermittlungsarbeit der Polizei. Nesser versteht es zudem ausgezeichnet (nicht nur in diesem Buch), den Leser auf falsche Fährten zu locken. Gewisse Längen in der Handlung und im Spannungsbogen sind deutlich zu sehen und zu lesen, daher „nur“ 4 Sterne von meiner Seite. Insgesamt aber nicht nur für Nesser-Fans eine Empfehlung.

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