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Rezension zu
Vernichtung

Vernichtung (David Legercrantz)

Von: Poldi
29.10.2019

Michael Blomkvist untersucht den Tod eines Stockholmer Obdachlosen, der in seiner Jackentasche die Telefonnummer des Ermittlers verstaut hatte. Eine erste Spur findet Blomkvist durch einen DNA-Test, der ergibt, dass der Tote einige erstaunliche genetische Veränderungen aufweist. Doch auch seine Vergangenheit als Sherpa am Mount Everest könnte ein Schlüssel zur Lösung des Falles sein. Michael bittet Lisbeth Salander um Hilfe, doch die schmiedet gerade einen finsteren Racheplan gegen ihre eigene Schwester… Mit „Vernichtung“ setzt David Legercrantz die erfolgreiche Millenium-Reihe um einen sechsten Band fort, der allerdings deutlich kürzer geraten ist als seine Vorgänger. Da sind dann natürlich einige Abstriche zu machen, so ist beispielsweise die Komplexität der Handlung nicht mehr ganz so ausufernd wie in den Vorgängerbänden, insbesondere hinter den hervorragenden ersten drei Bänden hinkt diese Handlung einfach ein wenig hinterher. Das führt auch dazu, dass die Handlung vorhersehbarer wird: Zwar kann man den Fall nicht direkt bis in alle Einzelheiten erraten, viele wesentliche Grundzüge und Abläufe konnte man aber zumindest erahnen. Und auch die Charaktere, die zunächst so schillernd und vielschichtig dargestellt wurden, sind in „Vernichtung“ spürbar flacher geraten und haben nicht mehr die Intensität zu bieten, die sie zuvor ausgestrahlt haben. Besonders deutlich wird dies bei Lisbeth Salander, die im Verlauf des Romans einige Entscheidungen trifft, die für sie sehr untypisch sind und somit nicht ihrem Naturell zu entsprechen scheinen. Soll dies als Weiterentwicklung gedacht gewesen sein, ist diese leider nicht ganz glaubhaft vollzogen worden. „Vernichtung“ hat mir dennoch gut gefallen, und das liegt an der sehr dichten und spannenden Atmosphäre des Bandes. Wieder schafft es der Autor, eine harte und unnachgiebige Stimmung zu schaffen und Spannung aufzubauen, mit kleinen Cliffhangern den Leser bei Laune zu haben und kleine Überraschungen und Twists einzubauen. Der Roman liest sich zudem äußerst flüssig, sprachlich entstehen eingängige Bilder, die mich mitten in die verschiedenen Szenerien versetzt haben. Und auch wenn die Handlung weniger komplex ist als seine Vorgänger, werden immer noch viele verschiedenen Themen miteinander verknüpft und auf gelungene Art verbunden, auch einige interessante Nebenarme werden aufgemacht und halten die Geschichte stetig am Laufen. „Vernichtung“ kann das hohe Niveau seiner Vorgänger leider nicht ganz halten und offenbart besonders bei der Darstellung der Hauptcharaktere einige Schwächen, sodass sie nicht mehr so intensiv und in sich stimmig wirken wie zuvor. Die Handlung ist allerdings wieder spannend und temporeich geraten, sodass man in verschiedene Stimmungen eintauchen kann und kurzweilige Unterhaltung geboten bekommt. Ein sehr solider Thriller, der mit einer dichten Atmosphäre aufwarten kann.

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