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Rezensionen zu
Vernichtung

David Lagercrantz

Millennium (6)

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Was haben die vom schwedischen Bestsellerautor Stieg Larsson erschaffenen Charaktere Lisbeth Salander und Mikael Blomkvist mit einer Expedition auf dem Mount Everest zu tun? Im ersten Moment nichts, im zweiten eigentlich auch nicht und selbst nach reiflicher Überlegung dürfte Leser:innen der weltberühmten „Millennium“-Reihe wohl kein nachvollziehbarer Zusammenhang zwischen den Kultfiguren und dem höchsten Berg der Erde einfallen. „Vernichtung“, der insgesamt sechste Band der Serie, bringt aber genau diese völlig gegensätzlichen Elemente in einen Zusammenhang – und das Ergebnis ist überraschend plausibel. Lisbeth Salander, Mikael Blomkvist und der Mount Everest Wie wohl die meisten wissen ist der schwedische Journalist und Schriftsteller Stieg Larsson unerwartet an den Folgen eines Herzinfarkts verstorben, bevor seine Kriminalromane „Verblendung“, „Verdammnis“ und „Vergebung“ veröffentlicht und innerhalb kürzester Zeit zu absoluten Weltbestsellern mit Millionen von verkauften Exemplaren wurden. Angeblich hatte Larsson sogar geplant, insgesamt zehn Bücher um die Hackerin Lisbeth Salander und den Investigativjournalisten Mikael Blomkvist zu schreiben und nach Streitereien um das Vermächtnis des Autors war es schließlich der Schwede David Lagercrantz, der mit dem Segen der Familie Larsson rund zehn Jahre nach dessen Tod für eine Fortsetzung der ursprünglichen Trilogie sorgte. Ein arbeitsmüder Journalist und ein unerbittliches Schwestern-Duell Nach „Verschwörung“ und „Verfolgung“ ermitteln in „Vernichtung“ nun also zum insgesamt sechsten Mal die bekannten Hauptfiguren, wie man es von den bisherigen Büchern schon kennt gehen beide Protagonisten aber wie gewohnt eher ihren eigenen Weg und treffen kaum persönlich aufeinander. Während Lisbeth Salander immer noch damit beschäftigt ist, ihrer verhassen Schwester Camilla hinterherzujagen und das ewige Duell der beiden Töchter des kriminellen Verschwörers und ehemaligen russischen Spions Alexander Zalatschenko mit kompromisslosen Mitteln endgültig zum Abschluss zu bringen, ist Journalist Blomkvist seiner Arbeit müde geworden. Seine aktuelle Reportage will nicht so richtig vorankommen, der jahrelange Widerstand gegen Falschinformationen, Manipulation und kriminelle Machenschaften hat Kraft gekostet und zur (wieder einmal) untergetauchten Lisbeth ist der Kontakt nahezu komplett abgebrochen. Auch als auf einem öffentlichen Platz in Stockholm die Leiche eines Obdachlosen aufgefunden und bei dem Opfer ein Zettel mit Mikaels Telefonnummer entdeckt wird, fällt es Blomkvist schwer, Interesse für die Nachforschungen einer engagierten Rechtsmedizinerin aufzubringen. Erst als immer mehr Anzeichen auf eine unglaubliche Vergangenheit des Toten hindeuten, stellt der Journalist eigene Ermittlungen an – mit nicht für möglich gehaltenen Ergebnissen… Politische Verschwörungen und ein mörderischer Berg Und wie passt nun der Mount Everest in diese Geschichte? Nun, das soll an dieser Stelle aus Gründen der Spannung nicht verraten werden, eines sei jedoch gesagt: David Lagercrantz gelingt es auf beeindruckende Weise, Geschehnisse einer Himalaya-Expedition mit Mikaels Recherchen in Schweden zu verbinden und je mehr man über die Zusammenhänge erfährt, desto schwerer fällt es, „Vernichtung“ wieder aus der Hand zu legen. Wenn man sich auch nur im Entferntesten fürs Extrem-Bergsteigen und die Naturgewalt des Everest begeistern kann, dann ist dieses Buch vor allem eines: unglaublich spannend. Der Handlungsstrang rund um die Expedition erzeugt zudem eine beklemmende Atmosphäre und der Autor schafft es sehr gut, die lebensfeindliche Umgebung anschaulich und zugleich dramatisch darzustellen – was sich vielleicht auch dadurch erklären lässt, dass Lagercrantz in seinem allerersten Werk „Allein auf dem Everest“ über das Leben des schwedischen Abenteurers und Extrembergsteigers Göran Kropp geschrieben hat und somit über Informationen aus erster Hand verfügte. Ohne Stieg Larsson, aber trotzdem mit Millennium-Flair Eines gilt aber auch beim dritten „Millenium“-Band aus der Feder dieses Autors: David Lagercrantz ist nicht Stieg Larsson und so merkt man auch weiterhin einen etwas anderen Stil der beiden Schriftsteller. Während der Urheber der Reihe sehr viel Aufmerksamkeit auf Recherche und seine Charaktere gelegt hat, sind die drei Bücher seines literarischen Erben nicht ganz so tiefgehend und insgesamt etwas actionreicher. Das mag weiterhin nicht jedem Larsson-Fan gefallen, allerdings ist der Action-Anteil im Vergleich gerade zum ersten Salander/Blomkvist-Roman von Lagercrantz hier deutlich geringer und Mikael darf nach leichten Anlaufschwierigkeiten wieder seine außergewöhnlichen journalistischen Fähigkeiten unter Beweis stellen und es erzeugt nach wie vor eine enorme Sogwirkung, ihn dabei über die Schulter schauen zu dürfen. Im Norden nichts Neues Wer dabei allerdings etwas zu kurz kommt, ist Lisbeth Salander. Wenn man sich die bisherigen Bücher anschaut, hatte die eigenwillige Hackerin zwar schon immer rein an den Seitenzahlen gemessen den geringeren Anteil an den Erzählungen, hat dies mit ihrer starken und auffälligen Präsenz und ihrer komplexen und auch tragischen Geschichte immer mehr als ausgeglichen. Diesmal ist Lisbeth aber über weite Strecken eher Randfigur, die immer mal wieder ihren eigenen Rachefeldzug verfolgt und parallel die Tätigkeiten Blomkvists überwacht und ihn (wie schon so häufig) wenn nötig einen Stoß in die richtige Richtung gibt. Dazwischen gibt es wieder etwas Sex und (für ihre Opfer) schmerzhafte Vergeltung an Männern, die Gewalt gegenüber Frauen ausgeübt haben. Darüber hinaus bietet „Vernichtung“ aber wenig Neues aus dem Leben von Lisbeth Salander, woran auch das dramatische Finale dieses Buches nicht viel ändert. Insgesamt hat man ein wenig das Gefühl, die Figuren leben hier viel von ihrer bewegten Vergangenheit – zu der Lagercrantz allerdings auch selbst einiges beigetragen hat – und zeigen wenig neue Facetten. Abschied von der „Millennium“-Reihe… Glaubt man der eigenen Aussage von David Lagercrantz, so ist „Vernichtung“ auch sein letzter Beitrag zur „Millennium“-Reihe. Gemessen daran ist sein drittes Buch mit Salander und Blomkvist zwar qualitativ ein würdiger Abschluss, weil die Geschichte erneut sehr mitreißend ist und die Serien-typische Suchtwirkung erzeugt, in Bezug auf die außergewöhnlichen Protagonisten ist das Ende dieses Romans jedoch etwas dünn. Zwar gibt es für manche reihenübergreifenden Handlunggstränge einen endgültig wirkenden Schlusspunkt, gerade was die beiden Hauptfiguren betrifft bleiben aber noch einige Fragen offen – so ist das Ende dann in dieser Hinsicht irgendwie nichts Halbes und nichts Ganzes und auch recht schnell abgehandelt. … oder nur das Ende der Lagercrantz-Ära? Allerdings gibt es Gerüchte, wonach die Erben Stieg Larssons bereits mit neuen Autoren und Verlagen über eine erneute Fortsetzung der Reihe auch ohne David Lagercrantz verhandeln. Das erklärt dann wiederum den etwas halbgaren Abschluss und macht Hoffnung auf ein erneutes Wiedersehen mit Lisbeth Salander und Mikael Blomkvist. Bleibt zu hoffen, dass das Vermächtnis Larssons dann in ebenso guten Händen sein wird wie es das bei Lagercrantz war, der mit seiner neuen Trilogie die Reihe insgesamt sehr würdig fortgeführt hat – und auch „Vernichtung“ ist insgesamt ein über weite Strecken herausragend spannender Thriller, dessen kleine Schwächen lediglich im Vergleich zur Originaltrilogie offenbar werden.

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Etwas schwacher Abschlussband

Von: malaxy

03.08.2020

Zum Inhalt: Bei einem toten Obdachlosen wird die Telefonnummer von Mikael Blomkvist gefunden. Bei der Obduktion wird bemerkt, dass der Tote ein "Super-Gen" besaß, worauf Mikael hellhörig wird und sich auf die Recherche begibt. Mikael bittet Lisbeth Salander um Hilfe, doch während der Recherche verschwindet Mikael plötzlich und Lisbeth macht sich auf eine gefährliche Suche auf. Eigene Meinung: Ich mag ja total gerne alle Bände der Millenium Reihe, sodass ich mich total auf diesen Abschlussband gefreut habe. Leider wurde ich etwas enttäuscht, denn dieser Thriller liest sich leider etwas zäh und nicht annähernd so spannend wie die Vorgängerbände. Insbesondere an die von Stieg Larsson persönlich geschriebenen Werke kann dieser Band nicht mithalten. Dennoch war die Story an sich ganz solide und man wurde insbesondere am Ende des Buches gut unterhalten. Lisbeth Salander ist meine persönliche Lieblingsprotagonistin, denn mit ihrer rabiaten Art und ihrem Kampf gegen die Unterdrückung von Frauen, hat Larsson hier einen einzigartigen Charakter geschaffen. Ihr Geschick und Hackerkenntnisse verblüffen mich hier immer wieder aufs Neue. Aber auch Mikael Blomkvist wird durch seinen Mut und seine Risikobereitschaft wieder einmal spannend dargestellt. Dennoch war dieser Abschlussband leider nichts Neues und das gewisse Etwas, sowie die Schnappatmung-Momente haben leider gefehlt. Fazit: Wenn man die ganze Millenium Reihe geliebt hat, muss man natürlich auch diesen Band lesen. Leider der schwächste Teil der Reihe

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Ich war ein großer Fan der Reihe von Stieg Larsson, und konnte auch dem ersten Lagercrantz-Titel damals noch einiges abgewinnen. Den fünften Teil fand ich dann schon recht belanglos, und spätestens nach diesem Werk hier ist die Geschichte für mich endgültig auserzählt, da sie sich nur noch im Kreis dreht. Mit Lagercrantz' Schreibstil habe ich ja eh meine Probleme, da ich ihn recht langweilig finde, und die Handlung reiht sich da mittlerweile ein: Lisbeth ist abgetaucht, weil sie einen Rachefeldzug plant, Mikael macht sich Sorgen um sie, recherchiert parallel an einer Geschichte für die Zeitung, die später dann auch mit Lisbeth zu tun hat, landet währenddessen mit jeder Frau, mit der er spricht, im Bett, und am Ende dann der große Showdown, die Guten überleben. Das hatten wir alles schon und liefert mir als Leser leider nichts, woran ich mich langfristig erinnern werde. Was ich jedoch an der Millennium-Reihe mag, sind die politischen Themen, die darin vorkommen. Diesem Handlungsstrang konnte ich durchaus etwas abgewinnen, aber nicht genug für einen bleibenden Eindruck. Generell ist Vernichtung kein schlechtes Buch, ich habe mich beim Lesen durchaus nicht durchquälen müssen und wurde kurzfristig unterhalten. Aber im Kontext der gesamten Reihe und den starken drei ersten Bänden bleibe ich eher enttäuscht zurück.

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Die letzte Rezension auf meinem Blog ist schon etwas her, wie auch der letzte Beitrag überhaupt. Das hat viele unterschiedliche Gründe, vor allem das der 6. Teil der Millennium-Trilogie „Vernichtung“ von David Lagercrantz sehr mühsam zu lesen ist. Mühsam im Sinne von interessant, aber eben mit wenig Spannung, die Lust macht, den Krimi weiterzulesen. Aus dem Inhalt Ein Wohnungsloser wird leblos auf dem Stockholmer Mariatorget gefunden. In seiner Tasche befindet sich die Nummer vom abgehalfterten Journalisten Mikael Blomkvist. Eine DNA-Analyse ergibt, dass das Mordopfer ein auffälliges Gen besaß, das nur in einem Volksstamm in Nepal vorkommt. Blomkvist, von Neugierde gefesselt, nimmt die Nachforschungen auf. Die andere Protagonistin Lisbeth Salander unterdessen, ist auf Moskaus Straßen unterwegs. Sie versucht sich an einem Anschlag auf ihre verhasste Schwester Camilla. Blomkvist bittet Salander erneut um Unterstützung. Mit ihren speziellen Methoden findet sie heraus, dass der Obdachlose ein Sherpa war, der an einer Mount-Everest-Expedition mit tödlichem Ausgang teilgenommen hatte. Blomkvist kontaktiert einen der Überlebenden der Expedition und verschwindet plötzlich spurlos. Salander macht sich auf die Suche nach ihm. Sie spürt, dass Blomkvist in großer Gefahr schwebt. Wenn man nichts Gutes zu sagen hat… … Sagt man lieber nichts: Die ursprüngliche Story Millennium-Trilogie war an sich geschlossen. Alle Handlungsstränge machten einen gewissen Sinn und waren zu jederzeit klar in ihrem Zweck. Je länger sich David Lagercrantz mit der Trilogie auseinandersetzt, umso mehr wird sein eigener Stil deutlich und ändert naturgemäß die Sichtweise auf die Charaktere und deren Entwicklung. Die Gesamtkonstellation der Story wird dadurch nicht besser und die Trilogie hat ihr natürliches Verfallsdatum aus meiner Sicht längst überschritten. Es ist kein Gesamtzusammenhang mehr erkennbar und entwickelt sich zu einer 08/15 Serie mit den immer gleichen Protagonisten und denselben wiederkehrenden platten Stereotypen. Nachdem ich mich durch den 6. Teil gequält habe, weiß ich nicht ob ich mich auf die folgenden Teile freuen soll.

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Die originäre Millenium-Trilogie von Stieg Larsson hat innerhalb der Welt der Krimi-Literatur Anfang 2005 mit Erscheinen des ersten Bandes Verblendung (schwedischer Titel: „Män som hatar kvinnor“, frei übersetzt „Männer, die Frauen hassen“) einen regelrechten Hype entfacht. Im Jahrestakt erschienen dann auch 2006 und 2007 die weiteren Bände Verdammnis und Vergebung, welche die Romanreihe zu einer Trilogie ausbauten (insgesamt sollten planmäßig 10 Bände erscheinen). Stieg Larsson hat von diesem Erfolg allerdings nichts mehr mitbekommen. Der schwedische Autor erlag am 9. November 2004 einem Herzinfarkt, der vermutlich in Folge eines ungesunden Lebensstil – Larsson rauchte bis zu 60 Selbstgedrehte am Tag und war notorischer Wenigschläfer – aufgetreten ist. Obschon einige Kritiker und auch redaktionelle Weggefährten ihm einen schlampigen und redundanten Schreibstil vorwarfen, wurde die Reihe ein voller Erfolg. Das lag m.E. vor allem an zwei Dingen: Trotz fehlender literarischer Finesse, sorgte der stark gesellschaftskritische und politische Unterbau, der thematisch und motivisch Kapitalismus, Misogynie und Rechtsextremismus in die Handlung einbettete, für eine leidenschaftliche Dringlichkeit. Mit dem Figurenduo um den charismatischen Investigativ Journalisten Mikael Blomkvist und die Asperger-autistische Hackerin Lisbeth Salander kreierte er dann auch zwei popkulturelle Archetypen, die perfekt in die kaputt-sterile Welt des 21. Jahrhunderts hineinpassten: Getrieben. Idealistisch. Zornig. Verwundbar – genau wie die Erzählung selbst. Mit den gelungenen schwedischen Filmadaptionen konnte man die beiden Figuren hervorragend mit dem mittlerweile verstorbenen Mikael Nyqvist und Noomi Rapace besetzen und setzte das Material kongenial um. Auch das US-Remake zu Verblendung von Thriller-Experte David Fincher war wunderbar besetzt und glänzte mit betörend-unterkühlten Bildern – Rooney Mara ringte der Figur Salander das nötige Maß an Verwundbarkeit ab. Es gab zudem mehrere Graphic Novel-Interpretationen, die sich dramaturgisch und künstlerisch allerdings weitgehend an den Filmen orientierten. Kurzum: Die Welt lechzte nach Mikael und Lisbeth. Und dieses Verlangen wurde bedient, als der schwedische Verlag Norstedts mit dem offiziellen OK der Larsson Erben (Vater Erland und Bruder Joakim) den Schriftsteller David Lagercrantz damit beauftragte, eine Fortsetzung zur Millenium-Reihe zu schreiben. Die wurde dann 2015 unter dem deutschsprachigen Titel Verschwörung (schwedischer Titel: Det som inte dödar oss, Was uns nicht tötet) veröffentlicht, basierte aber bekanntlich nicht auf den Manuskripten, die Larsson hinterlassen hatte. Angesichts der Platzierung in diversen Bestseller-Listen, wurde damit der Startschuss für eine neue Trilogie geliefert. 2017 erschien Verfolgung, 2018 wurde der Lagercrantz-Erstling von Fede Alvarez verfilmt und jetzt haben wir also seit August 2019 den finalen Band vorliegen: Vernichtung. Ein beinahe ebenso endgültiger Titel wie das schwedische Hon som måste dö, das so viel heißt wie „Sie, die sterben muss“ – Kann also der abschließende Band eine zwar grundsolide, aber gleichermaßen unglaublich mediokre Trilogie auf befriedigende Weise abschließen? Das gilt es im Rahmen dieser Besprechung herauszufinden. FOKUSSIERTER ALS DIE BEIDEN VORGÄNGER Zunächst einmal eine Klarstellung – Ich bin ziemlich großer Fan der Original-Trilogie, sowohl der Filme- als auch der Bücher. Ich bin mir ihrer Schwächen zwar durchaus bewusst, aber gerade die Bücher fühlten sich, mit Blick auf Larssons Biographie, sehr aufrichtig an. Wenn er also Lisbeth Salander als kämpferisches Tank Girl inszenierte, die dem Patriarchat einen grausamen Kampf angesagt hat, dann fühlte sich das definitiv biographisch verortet an. Wenn die Figur Mikael Blomkvist den dubiosen Machenschaften von Großindustriellen und Wirtschaftslobbyisten auf die Finger schaut, dann fühlte es sich tatsächlich so an, als sei das ein Kommentar Larssons zur Natur des Kapitalismus in westlichen Industriegesellschaften. Seine politische Positionierung als Kommunist und seine Tätigkeit als Begründer des EXPO-Magazins schuf also eine Authentizität beim politischen Subtext. Die fehlte mir bei den Lagercrantz-Büchern immer ein wenig. Jedes Buch griff jeweils ein aktuelles politisch brisantes Thema auf: Bei Verschwörung war es etwa die NSA-Affäre- aber auch die Risiken von KI-Forschung. Verfolgung dreht sich partiell um das Gefängniswesen in Schweden aber auch um patriarchale Strukturen in muslimisch geprägten Milieus. Vernichtung wiederum greift immer wieder die aktuell nach wie vor präsente Fakenews-Problematik im Kontext von populistischen Bewegungen auf. Da die Figur Mikael nach wie vor als angesehener Journalist eines angesehenen Polit-Magazins unterwegs ist, gehört es offenkundig auf die Checklist, dass es zwangsläufig eine politisch getriebene Nebenhandlung geben. Nur wirkt das bei Lagercrantz eben wesentlich konstruierter als bei Larsson. Dennoch ist Vernichtung fokussierter als seine beiden Vorgänger – denn als Abschluss der zweiten Trilogie ordnet er die Politik dem Figurengespann Mikael und Salander unter, forciert den Showdown von in den Vorgängerbänden angelegten Konflikten und spannt zugleich mehr als zuvor den Bogen zur alten Larsson-Trilogie. Das macht Vernichtung m.E. zum besten Band der Lagercrantz-Fortsetzungen. Wo die beiden Vorgängerbände nämlich mitunter recht dröge geraten sind, und ihre konstruierten Handlungsbögen nicht zu kaschieren vermochten, nimmt Vernichtung gerade im letzten Drittel richtig Fahrt auf. A TALE OF TWO SISTERS Vernichtung folgt bezüglich der Handlung einer ähnlichen Struktur wie die beiden Vorgänger – Es werden zwei vermeintlich autonome Handlungsstränge entfaltet, die sich an einem schmalen Punkt überlappen. Als ein obdachloser Sonderling eines Tages in der Nähe des Stockholmer Mariatorget verstirbt, nimmt davon zunächst einmal niemand so wirklich Notiz. Zwar schien der „Zwerg“, der quasi aus dem Nichts in Stockholm auftauchte, für einen typischen Wohnungslosen bemerkenswert erhaben, aber ansonsten wies alles darauf hin, dass er dennoch einer klassischen Alkoholvergiftung erlegen zu sein schien. Nur die Gerichtsmedizinerin Fredrika Nyman scheint bei der Obduktion mehr in dem Leichnam des Mannes zu sehen, dessen vernarbter und ausgezerrter Körper von massiven Anstrengungen gezeichnet ist, die er wohl zeitlebens erfahren hatte. Da der Mann in keiner Datenbank registriert war und lediglich eine Telefonnummer des Millenium-Journalisten Mikael Blomkvist bei sich hatte, beschließt Fredrika diesen in Ermangelung sonstiger Hinterbliebener anzurufen. Mikael wiederum ist auf der Suche nach seiner alten Weggefährtin Lisbeth, die zwischenzeitlich unbekannt verzogen ist und jegliche Kontaktanfragen von seiner Seite ignoriert. Lisbeth befindet sich just zu diesem Zeitpunkt in Moskau, wo sie den Dämonen ihrer Vergangenheit hinterherjagt und konkret die Ermordung ihrer Zwillingsschwester Camilla plant, die bekanntlich in die Fußstapfen des kriminellen und übergriffigen gemeinsamen Vaters Zalatschenko getreten ist und dessen GRU-Verbindungen- und Ressourcen nutzt, um unerbittlich Jagd auf Lisbeth zu machen. Die Geschichten überschneiden sich ab dem Zeitpunkt, als sich herausstellt, dass der Obdachlose ein nepalesischer Sherpa mit einer seltenen DNA-Struktur war, die das Zurechtkommen in hohen Lagen möglich macht, und sich von zentraler Bedeutung für eine verhängnisvolle Mount Everest-Expedition entpuppt hatte, an welcher Verteidigungsminister Johannes Forsell und eine Reihe weiterer wichtiger Persönlichkeiten teilgenommen haben, die aber desaströs mit mehreren Toten geendet ist. Forsell wiederum ist das Opfer einer russischen Desinformationskampagne, die tatsächlich gewissermaßen auch GRU-Organe mit involviert und die ihn beinahe an den Rand des Verderbens bringt. Inmitten dieser Irrungen und Wirrungen zielen Camilla und ihre Schergen auf Lisbeths naheste Bezugspersonen ab, sodass Mikael unmittelbar zur zentralen Zielscheibe wird. Der manichäische Kampf der zwei Schwestern kulminiert schließlich in einem brachialen Showdown. VON HÖLZERNER EROTIK UND COLD WAR-NARRATIVEN Während der Handlungsstrang um den identitätslosen Sherpa anfangs schwer in die Gänge kommt, zieht der Roman spätestens ab der Hälfte in Sachen Tempo und Intensität deutlich an. Es werden gleichermaßen extrem viele Dinge verarbeitet, die zu aktuellen medialen Tropen gehören. Fakenews, Handelskriege, Desinformationskampagnen, russische Einflussnahme – Vernichtung bedient ganz klar ein Narrativ, das den erweiterten Kalten Krieg als globalpolitische Realität begreift. Das sorgt als Rahmen zwar für genügend Suspense, wirkt aber stellenweise ungelenk bis unbeholfen. Es ist aber schön, dass Lagercrantz den Bogen zurückspannt und einige klassische Charaktere wiederbelebt – Die SÄPO-Ermittlerriege um Bublanski und Sonia Modig etwa bekommt ein wenig mehr Raum als in den Bänden zuvor, der planlos-chauvinistische Hans Faste wird zumindest als kleiner Side Gag erwähnt – und auch die von Lagercrantz mit Verschwörung eingeführten Spiders – also Camilla und ihre linke und rechte Hand Jurij Bogdanov und Ivan Galinov bekommen im Finale nochmal ausreichend Präsenz. Durch den Spagat zwischen alter und neuer Trilogie fühlt sich Vernichtung mehr nach literarischem Erbe an, als nach einem gewöhnlichen Thriller, der einfach nur die kultigen Figuren irgendwie verwurstet. Zwar fehlt zum Schluss ein wenig die nötige Konsequenz, aber dennoch ist der Band in seiner düsteren und definitiven Ausrichtung spürbar kompromissloser als die eher laschen Lagercrantz-Vorgänger. Das gilt hingegen nicht für alle Elemente des Romans: Waren sexuelle Handlungen bei Larsson noch relativ explizit, gleichen sie jetzt eher einem weichgezeichneten Rosamunde Pilcher-Roman, in dem sich die Begehrenden nach einem intensiven Disput plötzlich leidenschaftlich an die Wand drücken und mit brennenden Küssen übersähen. Und wenn dann Mikaels konservative Liebschaft Cathrin mal wieder ihre Pflanzen nicht gießen konnte, weil sie zu viele Nächte bei Mikael verbracht hat, dann kann man angesichts dieser latent sexistischen, vor allem aber schrecklich flachen Charakterisierung nur schlicht den Kopf schütteln. Auch die bislang recht stark gezeichnete Millenium-Chefredakteurin Erika verkommt hier zur weinerlichen Pomeranze, die sich um ihre „große Liebe“ Mikael sorgt. Zweifelsohne war Mikael schon bei Larsson der superpotente Superheld, gleichermaßen abgebrüht und sensibel, dem die Frauenwelt zu Füßen lag, aber der Ideengeber hat es noch ein wenig raffinierter hingekriegt, zu kaschieren, dass dieser Aspekt einer reinen Männerfantasie entwachsen ist. Ein weiterer Punkt, der zwar im Sinne des Fanservices eingebettet worden ist, mir aber nicht so recht gefallen wollte, ist Lisbeths kleine Affäre mit der deutschen Geo-Redakteurin Paulina. Paulina hat einen gewalttätigen wohlhabenden Ehemann und bricht erst durch ihre Romanze mit der verwegenen Lisbeth aus ihrem Kokon aus. Lisbeth revanchiert sich mit einer brutalen Attacke auf den übergriffigen Ehemann, in dem sie ihm bei lebendigem Leibe das Hemd anbügelt. Hier wollte man ganz klar an das Motiv des self-empowerten Racheengels anknüpfen, die ihrem Betreuer und Peiniger Nils Bjurman damals die Worte „Ich bin ein sadistisches Schwein und ein Vergewaltiger“ eintätowiert hat. Wo Larsson diesen Akt aber als Zäsur in Lisbeths Charakterentwicklung markiert hatte, wirkt es bei Lagercrantz wie eine eher plumpe Reminiszenz, der die Handlung in keiner Weise voranbringt. Atmosphärisch und stimmungsmäßig erreicht Lagercrantz zwar zu keinem Zeitpunkt die aufwühlende Stimmung der originalen Trilogie, aber der Showdown zum Schluss zwischen Camillas Schergen, die Mikael entführt haben, und einer knallharten Lisbeth fühlt sich sehr brachial, organisch und befriedigend an. Sprachlich ist das Ding solide geraten – Das schnelle Pacing und die Montage wirkt naturgemäß sehr filmisch. Die Dialoge sind manchmal zwar recht flach geraten, aber dann wieder knackig genug, um drüber hinwegzusehen. Die Wortwahl ist zeitgemäß und umgangssprachlich, manches Mal, sobald es etwa um die Hacking-Prozesse geht, verliert sie sich aber im bedeutungsschwangeren Techno Babble. Und es gibt etliche Passagen, wo man bemüht bad-ass klingen will, die Nutzung der Anglizismen aber schlicht zur Lächerlichkeit verkommt. Da kommen dann sinngemäß so grausame Konstruktionen wie etwa „sie fühlte sich fucked up“ … einfach nein. Bei den betroffenen Passagen fragte ich mich, ob das Ganze im Schwedischen auch so ekelhaft klingt. Abgesehen von diesen seltenen Ausfällen liest sich der Roman aber flüssig und angenehm. Fazit: Vernichtung ist ein solider und befriedigender Abschluss der Millenium-Reihe, der durch mehr Intensität und höheres Tempo in der zweiten Hälfte mehr Unterhaltungswert bietet als die beiden eher mediokren Vorgänger. Durch den Umstand, dass das Duo Mikael und Lisbeth wieder stärker im gemeinsam geteilten Fokus steht, die alten SÄPO-Leute wie Bublanski und Sonia Modig ihre kleinen denkwürdigen Auftritte haben, und die Action kompromissloser wirkt, kommt signifikant mehr Millenium-Feeling auf als bei Verschwörung und vor allem Verfolgung, die eher dröge Angelegenheiten waren und wie mittelmäßige Stand-Alone-Thriller daherkamen. Zwar kommt Lagercrantz auch hier zu keinem Zeitpunkt an den dringlichen Vibe der Ur-Trilogie von Larsson heran, aber Vernichtung bereitet dennoch Spaß, wenn man von vereinzelten sprachlichen Grobheiten und flachen Charakterisierungsansätzen einiger Nebenfiguren absieht und ist ganz klar der beste Band der Lagercrantz-Bücher. Tatsächlich könnte ich mir zu Vernichtung auch wieder eine halbwegs vielversprechende Verfilmung vorstellen.

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-diese Rezension basiert auf ein Rezensionsexemplar und dafür wurde ich nicht bezahlt- Titel: "Vernichtung" Autor: David Lagercrantz Verlag: Heyne Seitenzahl: 432 Cover: Wie gewohnt, dezent gestaltet, aber dennoch so dass es die Aufmerksamkeit auf sich zieht. Schreibstil: Der Schreibstil ist auch hier wieder sehr interessant, flüssig und jugendlich. Erzählt wird aus mehreren Perspektiven, was dem Lesegenuss aber nicht negativ beeinflusst, ganz im Gegenteil. Dadurch taucht man vollkommen in die Welt von Mikael, Liesbeth und Co. ab. Inhalt: Ein Obdachloser wird tot auf dem Stockholmer Mariatorget gefunden. In seiner Jackentasche findet sich die Telefonnummer von Mikael Blomkvist. Als eine DNA-Analyse ergibt, dass der Obdachlose ein sogenanntes Super-Gen besaß, das nur in einer bestimmten Ethnie in Nepal vorkommt, wird Blomkvist hellhörig und nimmt die Recherche auf. Lisbeth Salander hält sich unterdessen in Moskau auf, wo sie einen Anschlag auf ihre verhasste Schwester Camilla plant. Blomkvist bittet Salander um Unterstützung, und sie findet heraus, dass der Obdachlose ein Sherpa war, der an einer dramatischen Mount-Everest-Expedition mit tödlichem Ausgang teilgenommen hatte. Blomkvist kontaktiert einen der Überlebenden der Expedition und verschwindet plötzlich spurlos. Salander macht sich sofort auf die Suche nach ihm. Sie spürt, dass Blomkvist in großer Gefahr schwebt. Meinung: Ich bin ein sehr großer Fan der Millenium-Triologie und war überrascht das sie fortgesetzt wird, aber nicht von Stieg Larsson, ob das gut geht war mein erster Gedanke damals…aber ja es ging gut, so gar hervorragend und konnte sehr gut an dem Erfolg anknüpfen ohne dass es nach Larsson klingt…er hat seine eigene kleine Trilogie geschaffen. Ich fand das Buch überwältigend, wieder einmal mit Liesbeth und Mikael auf tour zu gehen. Anfangs hatte ich etwas Startschwierigkeiten, da ich den letzten Teil vor langer Zeit gelesen habe, ich kramte meine Mitschriften raus und dann flutschte es. Es wurde viele Thematiken an- und besprochen zum einem die Sichtweise jüdischer Mitbürger in Stockholm, ich war etwas geschockt, dann wurde ein Gen thematisiert was übertragen werden kann, was einen super stark werden lässt…ich weiß nicht warum, aber ich musste sofort an die Avengers denken. Dann wurde die Korruption, nachsagen von irgendwelchen Gerüchten usw. Dadurch wird diese wunderschöne Lektüre Interessent, weil die Verstrickungen sich alle mit einander verbinden. Von Liesbeth hört man Anfang wenig, da sie sich im Urlaub befindet…aber das ändert sich als Mikael ihr Hilfe braucht. Und auch die Familie lässt Liesbeth nicht in Ruhe, sie ist ihrer Schwester auf den fersen und man bekommt neue Hintergrundinformationen. Ich kann dieses Buch nur empfehlen, aber man sollte die anderen zwei vorher gelesen haben. Vielen Dank für den wunderbaren Abschluss einer fantastischen Geschichte.

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Spannung pur bis/mit Ende

Von: Manfred Fuerst aus Kirchbichl

16.11.2019

David Lagercrantz, der literarische „Nachlassverwalter“ von Stieg Larsson hat die Millennium-Reihe vollendet. „Verblendung” (2005), „Verdammnis” (2006), „Vergebung” (2007), „Verschwörung” (2015) und „Verfolgung” (2017) - und nun eben „VERNICHTUNG ”, der sechste und wie von Lagercrantz angekündigt letzte Teil der Millennium-Reihe. Wer die vorgereihten Romane nicht gelesen hat muss den Plot und die Charaktere nehmen wie sie sind, nach dem banalen Motto: „Es ist, wie es ist.“ Insgesamt kann man der Erzählung gut folgen, wenngleich Lagercrantz seinen eigenen Stil kreiert. Warum nicht. Der Originaltitel übersetzt, „Sie, die sterben muss“, trifft den Plot entschieden besser. Die Cover- und Titelgestaltung ist den vorangegangenen Büchern geschuldet. Zwei Stränge prägen Lagercrantz' VERNICHTUNG, der Schwesternkrieg von Lisbeth Salander und Camilla - mit Mikael Blomkvist und der Tod eines Sonderlings, der das Bindeglied zwischen den beiden Strängen bildet. Der Tod des „verrückten Zwerges“ (Nima Rita) stört niemanden, aber das was er an die Wand geheftet hat schon. Was stand dort? Frederika Nyman, Rechtsmedizinerin hat ein Gefühl der Sinnlosigkeit. Mikael glaubt, dass das Leben noch nie so „beknackt“ war. Seuche „Burn Out?“ Auch der Leser verfolgt Lisbeth S. „katatonisch.“ Taktisch klug lässt Lagercrantz die Kapitel mit einem Spannungshöhepunkt enden. Warum verschweigt Lagercrantz, ob sich Mikael und Catrin vor ihrem Spontansex die Kleider vom Leib gerissen haben und wie der Sex war? Stieg Larsson hätte es getan. Katze füttern und sich um Topfpflanzen kümmern und damit wollte Catrin ihre Eigenständigkeit beweisen – es lebe die moderne schwedische Gesellschaft. Zum Schreibstil: Nie sagte ein Professionalist, ‚ich schau mal auf dem Laufwerk nach.‘ Thomas Müller, pathologisch sadistischer Alptraum wird von Lisbeth einer „Korrektur“ unterzogen: Sein Hemd wird ihm am lebendigen Leib gebügelt. Schmerzhaft, aber befriedigend für Paulina, seine Frau. Sehr erkenntniserweiternd für den Leser, dass bei der Befragung von Leuten, die Nima Rita gekannt/getroffen/begegnet waren immer neue Wort-/Satzfetzen in immer neuen Sprachen offenbart werden. Immer mehr kristallisiert sich die Frage heraus, „was geschah bei der Mount-Everest-Expedition vor 10 Jahren?“ Johannes Forsell, Verteidigungsminister, Svante Lindberg, sein Stabschef und Nima Rita nahmen an der Expedition teil, bei der es zwei Tote gegeben hatte. Russischer Militär-Nachrichtendienst und russische Mafia, schwedischer Militär- und Inlandsgeheimdienst, Trollfabriken und ganze Armeen von Hackern liefern sich offene und geheime Gefechte. Spannungsgeladen bis zu Aufklärung des Mount-Everest-Dramas und dem tödlichen Showdown des Schwesternkrieges. David Lagercrantz versteht sein literarisches Handwerk. Geschickt zerteilt er den Roman in sehr viel Puzzles, deren Zusammenfügen zu einem Gesamtbild ein spannungsgeladenes Lesen bis zu Ende garantieren und erfordern. Da nun die Millennium-Reihe vollendet ist warten wir auf einen neuen echten Lagercrantz.

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Dieses mal ist sie die Jägerin und nicht die Gejagte.Liesbeth Salander will endlich einen Schlussstrich ziehen und begibt sich nach Russland um ihre verhasste Schwester zu suchen und zu töten. Während dessen wird in Stockholm ein Obdachloser tot aufgefunden.An sich nichts ungewöhnliches , aber der Obdachlose hat die Visitenkarte von Mikael Blomkvist in seiner Jackentasche und eine DNA-Analyse ergibt das der Obdachlose ein sogenanntes Super-Gen besass das nur bei einer bestimmten Ethnie in Nepal vorkommt. Mikael bitte Liesbeth um Hilfe und sie findet heraus das es sich bei dem Obdachlosen um einen Sherpa handelt ,der bei einer bekannten Everest-Expidition mit tödlichem Ausgang dabei war. Als Mikael bei der Suche nach èberlebenden plötzlich verschwindet,bricht Liesbeth ihr Vorhaben erst mal ab um Mikael zu retten. Eine interessante Entwicklung zwischen Liesbet und Mikael.Dieses Mal gehen sie (jedenfalls am Anfang) jeder seine eigenen Wege. Liesbeth bekommt eine erschütternde Erkenntnis bei ihrer Aufarbeitung ihrer Vergangenheit und versucht ihrer Schwester Camilla zu überzeugen , Frieden zu schliessen. Mikael gerät zwischen die Fronten,sowohl bei dem Fall des ermordeten Sherpas als auch in Liesbeth`s Fall . Das Ende lässt auf eine Fortsetzung hoffen ;-)

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