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Rezension zu
Hunger

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Starke Frau, starkes Buch

Von: smartstupidthoughts
17.09.2019

In „Hunger“ erzählt Roxane Gay ihre Geschichte. Sie nimmt dabei kein Blatt vor den Mund und schont uns Leser in ihren Ausführungen nicht. Sollte man ihrer Geschichte Gehör schenken? Definitiv! Roxane Gay erzählt ihr Leben zweigeteilt: vor der Vergewaltigung, die sie mit 12 Jahren durch mehrere Jungen erfuhr und danach, als sie traumarisiert und verängstigt Trost im Essen sucht. Sie isst sich Stärke an, um sich gegen (sexuelle) Gewalt wehren zu können und um mit einem stärkeren Körper „unsichtbar“ für junge Männer zu werden. Roxane Gay schildert schonungslos ihre Gewichtszunahme und erzählt über das Leben, als Übergewichtige. Dabei ist blickt sie sehr reflektiert auf ihr Leben und verdeutlicht die Herausforderungen, denen sie sich tagtäglich stellen musste. Als Leser fühlt man an manch einer Stelle ertappt, weil man diesen Herausforderungen selbstverständlich gegenübertritt und vielleicht völlig zu Unrecht mit Vorurteilen begegnet. Roxane Gay redet in ihrem Buch offen über Selbstverachtung und fehlendem Selbstwertgefühl. Ihre Schilderungen rütteln wach und hinterlassen einen bitteren Beigeschmack. Ihr Schreibstil ist klar und ausschweifend. Dies hat zur Folge, dass sich Gay an vielen Stellen wiederholt und der Lesefluss langatmig werden kann. Wer diesen Schreibstil mag, wird damit keine Probleme haben. Mich hat „Hunger“ insofern beeindruckt, dass es Einblick in eine Thematik gibt, über die noch viel zu wenig geschrieben und gesprochen wird. Roxane Gay schreibt viele Jahre später, genau genommen 30 Jahre, über ihre Erfahrungen und hält nicht nur sich selbst, sondern auch der Gesellschaft im Umgang mit Übergewichtigen den Spiegel vor Augen. Ein Buch, das einiges abverlangt und umso wichtiger ist, zu lesen.

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