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Rezension zu
Die unbewohnbare Erde

Die unbequeme Wahrheit

Von: Sarah
07.09.2019

In dem Buch „Die unbewohnbare Erde“ feuert der Autor David Wallace-Wells eine Erzähl-Kaskade zum Thema Klimaveränderungen durch den Menschen ab. Er schreibt unter anderem über die „Elemente des Chaos“ wie Hitzetod, Ertrinken und Seuchen, geht auf unzählige Studien ein, erläutert die Auswirkungen bei einem globalen Temperaturanstieg, berichtet über die Folgen, die entstehen, wenn Klimaereignisse sich gegenseitig verstärken, beschreibt die Verhaltensweisen des Menschen auf die Klimaveränderungen und vieles mehr. Kurzum: David Wallace-Wells rüttelt auf, macht wach und mir dermaßen Angst, dass es mich immer wieder regelrecht Überwindung kostete, weiterzulesen. Schon nach den ersten paar Seiten verspürte ich eine solche Panik, dass es mir den Hals zuschnürte und sich eine bleierne Verzweiflung in mir breit machte. Auf Seite 160 schreibt der Autor, nachdem er die Elemente des Chaos umfassend beschrieben hatte: „Wenn Sie es bis hierher geschafft haben, sind Sie ein tapferer Leser. Jedes dieser zwölf Kapitel enthält für sich genommen genügend Schreckensvisionen, um selbst beim optimistischsten Menschen eine Panikattacke auszulösen.“ Und ich bin ein optimistischer Mensch. Ich bin ein unglaublich optimistischer Mensch. Dennoch hatte ich große Probleme, das Buch zu lesen im Sommer 2019 bei über 30°C an jedem einzelnen Tag für mehrere Wochen. Denn ich las nicht einfach über etwas, nein, ich spürte das Klima in Schweißtropfen rund um die Uhr am eigenen Körper herunterlaufen. Verdrängen ging nicht. Und ich lernte etwas über ganz andere Schrecknisse des menschengemachten Klimawandels, die ich noch gar nicht kannte oder bedachte. Aber Fatalismus ist für mich keine Option. Seit ein paar Jahren befasse ich mich mit Themen wie Minimalismus, Upcycling, Naturkosmetik, natürlich pflegen, dem sparsamen Umgang mit Ressourcen, Nachhaltigkeit, Plastik vermeiden, Müll reduzieren usw. Das Buch bestärkt mich enorm darin, damit weiterzumachen. Es bestärkt jeden, wohl durchdachte – nicht aktionistische – Maßnahmen zur Verbesserung des Klimas zu ergreifen. Nicht mit dem Finger auf andere zu zeigen und die Schuld von sich zu weisen, nein. Sondern bei sich selbst und seinem eigenen Leben damit anzufangen, uns zu retten. Menschen, Flora und Fauna. Dabei zeigt David Wallace-Wells auch einige Maßnahmen auf, die wir ergreifen können und betont, dass man keineswegs in armutsartigen Verhältnissen leben muss, um seinen ökologischen Fußabdruck zu verbessern. Und dass man nicht aufgeben soll, bevor man überhaupt angefangen hat. „Klimaaktivisten verkünden gern, dass wir schon heute über alle nötigen Werkzeuge verfügen, um einen katastrophalen oder auch nur einen einschneidenden Klimawandel zu verhindern. Und das stimmt. Aber der politische Wille ist keine gering zu schätzende Zutat, und es ist nicht immer genug davon vorhanden.“ (S. 60) Es ist an der Zeit, mutig der Wahrheit ins Auge zu blicken. Veränderungen sind unbequem. Das Buch ist unbequem. Aber wenn du etwas änderst, kann es Leben bedeuten. „Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für die Welt.“ (Mahatma Gandhi) Denn dann kann Großes geschehen. Ich danke der Verlagsgruppe Random House von ganzem Herzen für die Bereitstellung des Testlese-Exemplars.

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