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Rezension zu
Die Schneekönigin

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Der eisige Splitter der Hoffnung: Die Schneekönigin (Vorsicht Spoiler!)

Von: Charlisabeth
26.03.2015

Beth liegt im Sterben, der Krebs ist auf dem Vormarsch. Aller Realität zum Trotz und gerade deshalb werden sie und Tyler heiraten. Wenn er, der mäßig bis nicht erfolgreiche Musiker, doch nur wenigstens dieses eine Mal den perfekten Song schreiben könnte, etwas, das er noch nie geschafft hat. Immer hinkte das vollendete Werk seinen Erwartungen und Vorstellungen hinterher, kam nie an die Musik heran, welche er durch das Kokain zu erreichen suchte. Vergebens. Doch dieses Mal muss es anders werden, Beths Hochzeitsgeschenk muss all das ausdrücken, was er für sie empfindet, ohne dabei bedeutungslos oder emotional zu sein. Dieser Song soll ewig sein, sie begleiten, dorthin, wohin Tyler ihr nicht folgen kann. Tylers Bruder Barrett, auch er trotz bester akademischer Voraussetzungen eine im materialistischen Sinne gescheiterte Existenz, fristet sein Leben zwischen wechselnden unbefriedigenden Jobs und zunehmend lapidarer werdenden Trennungen. Was aber bedeutet dieses Licht, das auf ihn zurück geblickt hat? Hat ihm das Universum, oder Gott, oder irgendwas eine Nachricht geschickt, seine Existenz wahrgenommen? Ist es ein Omen, was er am nächtlichen Himmel des Central Parks erlebt, bevor er in die schäbige Wohnung in Bushwick zurückkehrt, die er sich mit seinem Bruder Tyler und dessen sterbender Freundin teilt? Als sich Beths Zustand zu bessern beginnt, finden selbst die Ärzte kein passenderes Wort als „Wunder“ - doch hat dieses Wunder entgegen aller Erfahrung und Wahrscheinlichkeiten bestand? Kann die Hoffnung und das überirdische Licht das Schlimmste abwenden? (...) Der Splitter des Spiegels im Märchen, bei Tyler eine verirrte Schneeflocke, eine kostbare Auszeichnung, Barretts Begegnung mit dem Licht ähnelnd, kann jedoch nicht ewig in seinem Auge verbleiben. Irgendwann muss der Zauber des Schnees vergehen und mit ihm der Schwebezustand, in den er ihn und Beth gehüllt hat. In wechselnden Perspektiven der sich im Laufe der Romanhandlung enthüllenden vier (nicht drei, wie man zu Beginn glaubt) Protagonisten erzählt der Autor von verzweifelter, zum Scheitern verurteilter Hoffnung, von Liebe, die einen aus unerwarteter Richtung trifft, und nicht zuletzt von der unabwendbaren Realität des Seins, die durch keinen Zauber abgewandt werden kann - auch wenn sie bisweilen unter einer sanften Decke aus Schneeflocken zu verschwinden scheint.

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