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Rezension zu
Das Buch der vergessenen Artisten

Gegen das Vergessen...

Von: Kristina Breckwoldt
20.10.2018

Worum geht’s in dem Buch? Deutschland, 1902. Mathis ist der dreizehnte Sohn eines Bohnenbauern, sein Leben zwischen Äckern und Feldern scheint vorherbestimmt. Erst als der Jahrmarkt im Dorf Einzug hält, bekommt Mathis eine Ahnung von der großen, weiten Welt jenseits der Hügel, die den Ort umgeben. Eine Welt, in der elektrische Wunder, Kuriositäten und schillernde Showbühnen auf ihn warten. Und so begibt sich Mathis mit den Schaustellern auf eine außergewöhnliche Reise. Nach über dreißig Jahren als Röntgenkünstler lebt Mathis mit seiner Partnerin, der Kraftfrau Meta, in einer Wohnwagensiedlung am Rande Berlins. Es sind düstere Zeiten für die Artisten: Auftrittsverbote werden verhängt, Bühnen dichtgemacht. Doch in geheimen Clubs und Künstlertreffs lebt die Vergangenheit weiter. Genau wie in dem Buch, an dem Mathis schreibt - einem Buch, das Geheimnisse birgt und unter keinen Umständen in die falschen Hände geraten darf... Hat mich das Buch begeistert? Ich würde sagen, leider nur streckenweise. Auf knapp 750 Seiten, die kapitelweise je zwei Handlungsstränge auf zwei Zeitebenen behandeln, erfahren wir, mit welchen Schwierigkeiten und Vorurteilen das sogenannte Schausteller- und Artistengewerbe damals zu kämpfen hatte. Obwohl das Buch mit einer guten Prise schwarzem Humor und vielen historischen Fakten gespickt ist, hatte es für mich so seine Längen. Sehr witzig fand ich, dass Mathis und Meta in all den Jahren auf diverse bekannte und unbekannte Persönlichkeiten treffen wie z.B. Charlie Chaplin, Agatha Christie aber auch auf Adolf Hitler, der erfolglose Kunststudent aus der Nachbarwohnung. Das erinnerte mich ein wenig an "Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand". Die Autorin hat einen guten Schreibstil, einfach und mit nicht allzu langen Sätzen - das gefiel mir wirklich gut. Wenn da nicht teilweise die inhaltlichen Längen gewesen wären.... das hat mir zeitweise das Lesen wirklich erschwert und ich muss gestehen, dass ich gerade zum Ende hin, ab und zu quergelesen habe. Die Handlung an sich konnte mich eher mäßig packen, nicht zuletzt auch, da mir die Personen (und davon gab es viele) einfach zu blass und wenig persönlich beschrieben wurden. Selbst die Beziehung zwischen Mathis und Meta war mir einfach zu wenig emotional. Kurzum: ein eigentlich tolles Thema, das auch wunderbar auf 500 Seiten hätte verpackt werden können. Bewertung: 3 Leserillen

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