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Rezensionen zu
Ein verheißenes Land

Barack Obama

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Ich mag die Obama’s ja sowieso sehr. 2018 habe ich #becoming von Michelle Obama schon extrem genossen, daher war, als dann Ende letzten Jahres die Memoiren ihres Präsidentengatten erschienen sind, ganz klar: das muss ich lesen (bzw. hören). Gerade zu Zeiten von Trump und Co., sind mir die 8 Jahre, in denen Obama Präsident war, als nahezu idyllisch in Erinnerung, damals, als die Welt noch in Ordnung war und alles immer konstant vorwärts ging. Erster schwarze Präsident, weniger Rassismus, mehr Krankenvorsorge, solche grundsätzlichen Hoffnungen schienen mir damals noch in greifbarer Nähe. Vier Jahre später, so scheint es mir, ist die Welt ein ungleich dunklerer Ort geworden. Aber zurück zu Obama: eins habe ich nie richtig verstanden, und zwar, warum die Amerikaner ihren Überfliegerpräsidenten gar nicht so gern hatten, ihn viel kritisierten, nur knapp zu einer zweiten Amtszeit wählten. Ich hätte es mir denken können: weil die Amerikaner stur sind und durchaus auch ein wenig dumm, so schlimm es sich auch anhört. Weil ihre Medienberichtserstattung auch damals schon von Fake News geprägt war und dieses duales System in der Politik einfach niemandem weiterhilft, weil es aufgrund dessen in der Politik weniger um Inhalte, sondern vor allem um Parteizugehörigkeit geht. Grundsätzlich wird das, was die Opposition will, blockiert. Zusammenarbeit ist schwierig, nicht zuletzt, weil Intrigen grassieren und Wortzusagen wenig wert sind. Natürlich hat Obama auch nicht alles richtig gemacht, und durchaus gibt es Kritikpunkte an seiner Politik, die ich vorher noch nicht hatte oder die sich vertieft haben (bspw. an seiner Außenpolitik). Aber es waren vor allem Themen, wie seine Kritik an der Polizei (im Umgang mit PoC) oder Obamacare, die ihm zum Stolperstein wurden – bei denen ich voll und ganz auf seiner Seite war. Wie kann man ein vorherrschendes System verteidigen, bei dem die Gesundheitsversorgung des eigenen Landes schlechter ist, und dabei mehr kostet, wie in europäischen Ländern? Neben der Politik erfahren wir auch mehr zu seinem Werdegang, seinen Umgang mit Michelle und den Kindern, und die Privatperson Barack. Es waren die kleinen, humorvollen Anekdoten am Rande, die mir das Gefühl gaben, dabei gewesen zu sein, und die die teilweise trockenen Themen mit Leben füllten. Mit seinen 38h bzw. über 1000 Seiten gibt es aber natürlich auch Längen, ganz klar – für mich vor allem im gefühlt nie endenden, eintönigen Wahlkampf. Trotzdem freue ich mich auf die Fortsetzung und werde sie ganz sicher lesen.

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In diesem umfassenden ersten Band seiner Präsidentschaft erzählt Barack Obama von seinen Anfängen als Politiker bis hin zu seiner Wahl zum Präsidenten und den Ereignissen seiner ersten Amtszeit. Das Ganze ist durchaus interessant zu verfolgen, verpackt in Obamas sympathische und bescheidene Persönlichkeit, durch die man ihn als Mensch einfach mögen muss. Zudem fließen immer wieder Tagebuch-ähnlich ganz persönliche Erlebnisse mit seiner Familie und seinen Freunden ein, die die Erzählung auflockern und noch stärker den Menschen Barack Obama umreißen. Das 38h umfassende Hörbuch bzw. sicherlich auch die über 1.000 Seiten starke Biografie verfliegen durch diesen Mix aus Politik und Alltag rasch. Dennoch hätte man das Buch auf jeden Fall kürzer halten können. Obama sagt zu Beginn selbst, dass er nur ein Buch hatte schreiben wollen, sich aber nicht kurz fassen konnte und es deshalb zwei Bände werden. Meiner Meinung nach hätte das aber durchaus geholfen, die wirklich relevanten Informationen mehr zu bündeln. Dennoch erhält man als Leser*in einen tieferen Einblick in das Wahlsystem der USA, die Hürden, die Politiker*innen überwinden müssen und die Arbeit, die dahinter steckt, wenn man Präsident*in werden möchte. Zudem berichtet Obama immer wieder über den Rassismus, der ihm als Schwarzen entgegengebracht wurde. Insgesamt erhält man einen speziellen Einblick in das politische und gesellschaftliche System der USA, was das Verständnis für die dortigen Probleme erhöht. Auch wird authentisch beschrieben, wie schwierig es sein kann, Mehrheiten für politische Veränderungen zu gewinnen oder überhaupt mit "neuartigen" Ideen auf Gehör zu stoßen. Es wird deutlich, dass Obama durchaus hohe Ziele hatte, wirklich etwas verändern wollte - aber es ihm nicht immer gelingen konnte. Dazu gehören auch (Fehl-)Entscheidungen, die er treffen musste und die er überwiegend selbstreflektierend in diesem Buch betrachtet. Was mich an manchen Stellen jedoch gestört hat, war, dass Obama nicht immer zu jedem Thema ein umfassendes Bild hat. Das wird v.a. im Bezug zu Israel deutlich, wo er seine eigenen Ansichten als Tatsachen darstellt. Ohne das nötige Hintergrundwissen kann man dadurch schnell zu Fehlschlüssen kommen. Hier war ich doch etwas überrascht, dass Obama nicht vielseitiger über Konfliktfelder informiert ist/wurde. Gelesen wird das Hörbuch von Andreas Fröhlich, der wie immer einen sehr guten Job macht. Er liest lebendig und deutlich, ohne je übertrieben den Autor nachahmen zu wollen. So vergeht die Zeit nochmal schneller und angenehmer. Insgesamt konnte ich aus der Biografie Obamas viel mitnehmen und mein Verständnis für die Politik der USA ausbauen. Man muss sich aber die Zeit nehmen, über das Gelesene auch nachzudenken.

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