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Rezensionen zu
Wie man die Zeit anhält

Matt Haig

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Gegenwart vs Vergangenheit

Von: _booklovexperience_

06.03.2022

Wieder einmal ein absolutes Meisterwerk von Matt Haig! Tom Hazard ist in der Gegenwart ein Geschichtslehrwr in London. Merkwürdigerweise ist er in der Lage die Geschichte der letzten 400 Jahre zu erzählen als ob er selber dabei gewesen wäre. Und das war er. Er gehört einer sehr besonderen Menschengruppe an. Tatsächlich habe ich es als Hörbuch gehört, welches vom großartigen Christoph Maria Herbst gelesen wurde. Alleine dadurch wurde es zum absoluten Highlight. Die detaillierten Rückblenden in die Vergangenheit waren gespickt von vielen interessanten Informationen, als auch über Toms privaten Alltag. Tatsächlich habe ich noch einiges mehr über die britische Vergangenheit lernen können. Ich habe mit Tom, Rose und den vielen weiteren ProtagonistInnen mitgefiebert und gelitten. Auch wenn viele Teile des Buches, zum Beispiel die Verfolgung der Hexen im Mittelalter, sehr brutal waren, hat es mich doch sehr begeistert. Das Ende kam tatsächlich sehr unerwartet und auf diese Wendung wäre ich niemals gekommen. Die Message des Buches, du bist du, kommt immer wieder sehr deutlich durch. Am Ende des Tages zählt mit wem du deine Zeit verbringst und nicht wie lange du gelebt hast!

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Das Leben kann schon schlimme Streiche spielen, insbesondere, was die Zeit anbelangt. Aber - Zeit, was bedeutet das schon? Die Zeit, die wir miteinander verbringen, die wir nutzen oder aber auch einfach verstreichen lassen, ohne sie sinnvoll genutzt zu haben. Doch die Zeit, die wir haben oder nutzen ist tatsächlich für den Geschichtslehrer Tom Hazard ein dehnbarer Begriff. Der 40jährige lehrt nicht nur Geschichte, er hat sie erlebt, denn, obwohl er jung aussieht, ist er tatsächlich über 400 Jahre alt und war bei den meisten wichtigen historischen Ereignissen selbst mit dabei, ist sogar Shakespeare selbst höchstpersönlich über den Weg gestolpert. Gelebte Geschichte, wäre es auch nur so einfach, der heutigen Jugend diese Faszination der Zeit, der Geschichte, dem vergangenen Erlebten, näher zu bringen.  Früher war alles anders. Früher dachte Tom noch, er wäre normal, doch er merkte schnell, das dem nicht so war. So erlebt er als Kind Schreckliches, als seine Mutter sich für ihn opfert und als Hexe gebrandmarkt stirbt. Irgendwann trifft er auf seine große Liebe und die Zeit, die ihnen bleibt, ist eine schöne Zeit. Doch auch diese findet ein jähes Ende.  Die Geschichte des Tom Hazard  - dem Albatros unter den Eintagsfliegen - ist eine Geschichte, die man als Leser bzw. in meinem Fall als Zuhörer nicht so schnell vergisst, denn sie lässt eines ganz sicher zu: einen kurzen, aber intensiven Blick auf die Vergangenheit und die Unendlichkeit der Zeit, die unbegreiflich erscheint.  Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen, war es doch für mich der erste Roman von Matt Haig. Insbesondere die Erzählweise hat mich sehr verblüfft. So beginnt man nicht einfach in der Vergangenheit und bekommt den Protagonisten erst einmal vorgestellt, ggfs. auch noch seine Hintergrundgeschichte näher gebracht. Nein, wir stolpern direkt mit Tom Hazard in sein neues Leben als Geschichtslehrer und folgen seinen meist diffusen Gedankengängen zurück in die Vergangenheit, die für ihn wie gestern erlebt erscheint.  Insbesondere diese Zeitsprünge, diese Rückblicke haben mir sehr gut gefallen. War Tom Hazard für mich zunächst ein verschrobener und äußerst sonderbarer Charakter, so habe ich mit der Zeit doch gemerkt, wie sehr er sich geformt hat, woher sein Charakter stammt und wieso er handelt, wie er nun mal handelt. Tom Hazard ist ein Mensch, der viel erlebt hat und das ein oder andere Mal von dieser Welt scheiden wollte, es aber einfach nicht kann und immer, wenn er denkt, es habe keinen Sinn mehr, findet er doch einen Sinn, der ihn nach wie vor am Leben hält - die Liebe.  Ein weiterer Aspekt, den man beim Hörbuchhören beleuchten muss, ist der Sprecher selbst: gelesen wird die Geschichte von Christoph Maria Herbst und ich könnte mir - rückblickend - keinen besseren Sprecher vorstellen. Er hat Tom Hazard für mich zum Leben erwacht und ihm genau den Geist und den Charakter eingehaucht, den ich mir aus der Geschichte vorgestellt habe. Für Hörbuchfans ein absolutes Muss! Die Besetzung ist perfekt! Wie schon gesagt: für mich war es das erste Buch von Tom Haig, es wird aber sicherlich nicht das letzte gewesen sein!

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Inhalt Tom altert 15 mal langsamer als normale Menschen. Weil das Fragen aufwirft, lebt er nie lange an einem Ort. Bis er sich plötzlich verliebt und alles kompliziert wird. Eigene Meinung Tom hat mir als Charakter unglaublich gut gefallen. Er hat über 400 Jahre seines Lebens hinter sich und in dieser Zeit viele bedeutende Menschen getroffen. Ein eigenes Leben hat er sich jedoch nicht aufgebaut. Er ist ein nachdenklicher und vor allem sehr trauriger Mensch, man schließt ihn sofort ins Herz. Anfangs hatte ich mir eine etwas andere Geschichte vorgestellt, diese hier gefällt mir jedoch besser, da es nicht so eine 0815-Liebe-Zeit-Abklatsch-Geschichte ist. Wir erfahren von Toms vielen Leben aus der Vergangenheit und vor allem von den einschneidenden Erlebnissen. Diese werden an den passenden Stellen kapitelweise eingestreut. Tom ist auf der Suche nach jemandem und versucht dabei irgendwie zu überleben. Das Eintauchen in Toms Leben und somit in die Vergangenheit war sehr interessant und zuweilen auch sehr lustig. Ansonsten ist das Buch sehr melancholisch aber nicht so, dass es sich negativ auf den Leser auswirkt. Im Gegenteil, man hofft jedesmal, dass Tom endlich ankommen wird. Fazit Ein wundervolles Buch mit einem tollen Protagonisten, der einen sehr zum Nachdenken bringt.

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Zeit ist gerade heutzutage ein wertvolles Gut. Wenn gerade etwas Schönes passiert, möchte man diesen Augenblick gerne länger auskosten. Was läge da näher, als die Zeit anzuhalten? Tom Hazard hat diese Probleme nicht. Er ist 1581 in Frankreich geboren und durch die Verfolgung der Hugenotten mit seinen Eltern nach England geflohen. Im Teenageralter stellt er fest, dass er kaum mehr altert. Auch den Dorfbewohnern fällt das auf und seine Mutter muss dafür auf dem Scheiterhaufen brennen. Der traumatisierte Junge verlässt seine Heimat, doch immer wieder hat er das Problem, dass sein Nicht-Altern auffällt. Matt Haig hat nicht etwa einen historischen Roman mit Fantasyanteilen geschrieben, sondern sich mit dem Gedanken auseinander gesetzt, wie es wäre, wenn man 15 mal langsamer altern würde. Wäre der Gewinn an Lebenszeit wirklich erstrebenswert? Möglicherweise wäre es akzeptabel, wenn man nicht allein mit dieser Veranlagung – wie Tom es statt einer Krankheit nennt – wäre. Uns Normalsterblichen erscheint es verlockend, eine lange Zeit zu leben. Man könnte so viele Dinge erleben und bei den neuesten Errungenschaften der Forschung dabei sein. Auch Tom erlebt eine spannende Epoche nach der anderen. Er kannte Shakespeare persönlich und segelte sogar mit Kapitän Cook auf den Weltmeeren. Das Zeitalter der Entdeckungen war seine Jugend und auch heute, im modernen London, kommt er als 40jähriger gut zurecht. Allerdings hat das langsame Altern seinen Preis. Alle acht Jahre muss er den Wohnort verlassen, damit sein Geheimnis unentdeckt bleibt. Er muss es vermeiden, auf Fotos abgebildet zu werden und vor allem zu niemanden eine Bindung aufbauen. Nach einer so langen Zeit sehnt sich Tom nach einem Menschen, der ihn aus der Einsamkeit holt. Um weitere Dramatik aufzubauen, hat Haig seinem Protagonisten eine Tochter geschenkt, die er aber seit gut 400 Jahren sucht. Die Geschichte hört sich an wie ein historischer Roman, weil immer mal wieder ein Ereignis aus der Vergangenheit genauer unter die Lupe genommen wird. Da es immer wieder dieselbe Person ist es gleichzeitig irreal. Aber es könnte genau so gut auch wahr sein, dass es Menschen mit eben dieser Veranlagung unter uns gibt. Das Gegenteil, die Progerie, gibt es schließlich auch. Insgesamt fügt sich das Leben von Tom Hazard glaubhaft in die historischen Gegebenheiten ein. Als Geschichtslehrer wünscht man sich einen Zeitzeugen, der den trockenen Stoff so lebendig wiedergeben kann als wäre er selber dabei gewesen. Die Kapitel sind nicht chronologisch geordnet, sondern springen in den Zeiten. Je nachdem, welche Erinnerung benötigt wird, damit der Leser die Umstände zuordnen kann, wird mal aus dem Elisabethanischen Zeitalter berichtet und dann wieder aus dem Paris der 20er Jahre. Die Gesamtheit zeichnet ein farbiges Bild durch die Neuzeit und wird mit philosophischen Gedanken des Autors gespickt. Das Hörbuch wird von Christoph Maria Herbst gelesen. Wieder kommt sein Talent zum Tragen, jeder Figur eine passende Tonart zu verpassen, die sie auch ohne viel Worte erkennbar macht. Mal schneller in hoher Tonlage, dann mal krächzend schleppend wie ein Greis oder mit fremdländischem Akzent hören wir die Dialoge der Figuren. Die ungekürzte Lesung ist im MP3-Format und hat eine Laufzeit von neuneinhalb Stunden. Tom Hazard erklärt in seinem Vorstellungsgespräch, wir Menschen seien Geschichte. Mit dieser Vertonung sind wir es ganz bestimmt. Mich hat also nicht nur die Story, sondern auch das Gesprochene begeistert.

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Tom Hazard ist über 400 Jahre alt. Woran das liegt? Er weiß es selbst nicht genau und jeder Versuch es herauszufinden wird von der Gesellschaft der Albatrosse sabotiert. Denn er ist nicht der Einzige, der ungewöhnlich langsam altert. Die Betroffenen haben sich in einer Gesellschaft zusammengeschlossen und wollen dieses Phänomen unbedingt geheim halten. Denn die Geschichte zeigt, wie Menschen auf das Unbekannte reagieren. Tom hat die Hexenverbrennung selbst miterleben müssen. Weil er kaum altert, wechselt er alle paar Jahre seinen Namen, Ort und Beruf. So ist er jedoch immer getrieben und kommt irgendwie nicht zur Ruhe. Gerne würde er längerfristig Freunde finden, eine Beziehung und vor allem seine Tochter, die er vor Jahren aus den Augen verloren hat. Ich liebe Matt Haigs Geschichten und bin jedes Mal aufs Neue begeistert von der Wärme und dem Gefühl, die sie ausstrahlen. Der Leser erlebt Tom Hazard mit all seinen Gedanken und Emotionen, oft werfen ihn seine Erinnerungen zurück in vergangene Zeiten und so lernt man auch Shakespeare und andere berühmte Kerle kennen, die teilweise wirklich schrullige Charakterzüge haben. Matt Haigs Schreibstil ist wunderbar leicht und schafft eine ganz besondere Atmosphäre, gerade in den historischen Abschnitten hat mich die Geschichte sehr mitgenommen und gefesselt. Die Handlung selbst verläuft eigentlich eher ruhig, da Tom viel über die Fragen des Lebens nachdenkt und ein bisschen abschweift. Aber das hat der Geschichte selbst überhaupt keinen Abbruch getan. Dieses Buch ist humorvoll und gleichzeitig sehr tiefgründig. Hätte ich nicht die Hörbuchversion gehabt und wäre im Auto gesessen, - ich hätte wohl jeden zweiten Satz markiert und mir übers Bett gehängt. Es gab so viele schöne Gedankengänge, die mich berühren konnten. Christoph Maria Herbst gibt dieser Geschichte noch das gewisse Extra. Man kann ihm sehr gut folgen. Er verleiht den Charakteren ganz eigene Stimmen und unterstreicht so ihre Charaktere. Ich hätte noch Stunden lang weiterhören können. Dieses Hörbuch gehört auf jeden Fall in meine bisherige Top 3.

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I II III IV V VI VII VIII IX X ~ Zitat ~ Die Menschen, die du liebst, sterben nie. I II III IV V VI VII VIII IX X ~ Die Geschichte und Meine Meinung ~ Tom hat viele Namen, weil er auch schon viele Leben gelebt hat. Er ist nicht unsterblich, sondern eher ein langsam alternder Mann. Ein seeehr langsam alternder Mann. Mit dieser Fähigkeit - oder Fluch? - wurde er im 16ten Jahrhundert geboren und erzählt uns seine Geschichte im hier und jetzt. ~ Schrecken und Liebe. Ist das ein und selbe ~ Dieses Buch soll eine Liebesgeschichte sein! Irgendwie musste ich aber am Anfang danach suchen. Mir kam es vor, wie aneinandergereihte kleine Geschichten von seinem langen Aufenthalt hier auf Erden. Da wir ständig in die Vergangenheit springen und so seine Geschichte erfahren, geht es nicht nur um seine große Liebe Rose, sondern auch darum, warum er so ist, wie er geworden ist. Und was er nach all den gelebten Jahren immer noch zu suchen versucht. Es wird an manchen Stellen auch sehr theatralisch und romantisch. Und ja, ab der Hälfte erkannte dann auch ich eine Lebensgeschichte. ;) Sogar eine kleine Liebeserklärung an die darin erwähnte Musik. Die Stimme von Christoph Maria Herbst ist wie gewohnt harmonisch und faszinierend. Ich bin seit den Hörbüchern von Matt Haig ein großer Fan-Zuhörer geworden. Doch konnte mich diese Geschichte zu Beginn, trotz der großartigen Umsetzung, nicht mitreißen. Der Protagonist war mir weder unsympathisch noch sympatisch. Er konnte mich nicht so richtig erreichen. Die Geschichte empfand ich eher als gewöhnlich. Sogar mit ein paar Längen, bei denen ich mir nicht ganz sicher war, was das ganze mit einer Liebesgeschichte und vor allem mit dem Zeitanhalten zu tun hat. Und dann... jaaaa dann ist es einfach so passiert. Jetzt muss ich alles zuvor negative Gesagte revidieren, denn ich kam an einen Punkt in Matt Haigs Erzählung, der meine Meinung nochmals umgeworfen hat. Der Punkt bei dem Tom sich nach etlichen Jahren wieder ans Klavier setzt. Ich musste auf YouTube gehen und die Lieder, die er nannte suchen und anhören. Da war's um mich geschehen!!! In seiner Erzählung spricht er von einem ganz bestimmten Phänomen, welches das Klavierspielen auslöst. Genau so erging es mir in diesem Moment beim Zuhörern der Melodien und Tom hatte mich voll und ganz ~ Zitat ~ "Ich würde es wagen mit einem anderen Menschen glücklich zu sein. Das ist es, was das Klavier anrichtet. Deswegen ist es so gefährlich. Es macht einen Menschen aus dir." Auch das Ende ist traurig schön und mit etlichen Weisheiten über das Leben, die Vergangenheit, die Zukunft und unserer Gegenwart. Einige Sätze gehen direkt ins Herz und erwärmen es auf eine melancholische Art und Weise, die jeder, der diese Geschichte hört, persönlich nimmt und in seinen ganz eigenen Gedanken versinken wird. ~ Fazit ~ Ich muss immer über vielen Zitaten bei diesem Autor nachdenken. Seine Geschichten gehen mir jedesmal unter die Haut. Auch wenn ich bei "Wie man die Zeit anhält" etwas gebraucht habe, konnte mich der Autor/Protagonist letztendlich packen und vor allem wunderbar unterhalten. - Nervenaufreibend und beruhigend - Theatralisch und romantisch - Liebevoll und traurig - Einfach nur schön Ein gewohnter außergewöhnlicher Matt-Haig-Roman!

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Ein großartiges Buch von einem großartigem Autor! Christoph Maria Herbst ist der perfekte Leser von Matt Haigs Charakteren! Einfach nur ein perfektes Hörerlebnis! Die Story war wirklich sehr interessant und stellenweise sehr rasant und spannend. Tom war ein toller und vielschichtiger Charakter, der in seinem Leben viel erleben durfte. Ich meine wer hat schon die Ehre Shakespeare kennenzulernen? Dennoch war er stets auf der Suche nach dem Sinn des Lebens. Hierbei entführt uns Matt Haig wieder in seine Psyche und zeigt uns wie man das Leben wertzuschätzen lernt. Was mir auch besonders gut gefallen hat, waren die Zitate von Michèle Montagne.

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„Literaturwerkstatt- kreativ“ stellt vor: „Wie man die Zeit anhält“ (Hörbuch) von Matt Haig London heute Tom ist schon seit langem Mitglied der Albatros Gesellschaft. Eine Gesellschaft, die Menschen wie ihn, die nur sehr sehr langsam altern, beschützen. Die Gesellschaft verschafft einem alle paar Jahre eine neue Identität und einen neuen Wohnort. Aber es gibt auch Regeln. „Die erste Regel lautet: Du darfst dich niemals verlieben. Niemals.“ Denn man soll auf keinen Fall auffallen und sich vor allem nicht emotional binden. Tom hat mittlerweile schon viele Identitäten und viele Wohnorte gehabt. Zur Zeit lebt er in London und ist Geschichtslehrer. Aber, eine seiner Kolleginnen, Camille, ist im festen Glauben ihn von früher her zu kennen. Denn eigentlich ist Tom Haszard Franzose und Sohn eines Grafen. Dieser wurde aber aufgrund seines Glaubens in Frankreich ermordet und Tom floh mit seiner Mutter nach England, genauer gesagt nach Suffolk. Das war im Jahr 1599 und Tom war zu diesem Zeitpunkt 18 Jahre alt, sah aber gerade mal aus wie 14 und auch im festen Glauben nicht zu altern. Nachdem seine Mutter, wegen ihm, der Hexerei beschuldigt und auch getötet wurde, verlässt Tom daraufhin Suffolk. Auf seinem Weg nach London lernt er Rose und ihre Schwester Grace kennen. Die beiden nehmen Tom unter ihre Fittiche. Rose und Tom werden ein Liebespaar und bekommen eine Tochter, die sie Marian nennen. Tom wird nach und nach klar, dass er doch altert, aber viel viel langsamer als andere Menschen. Da Rose mittlerweile viel älter aussieht als Tom, fangen die Leute natürlich auch hier an zu tuscheln und immer wieder fällt das Wort Hexerei. Um Rose und Marian nicht in Gefahr zu bringen, verlässt Tom sie. Jahre später kehrt er zu Rose zurück und findet sie jedoch nur noch auf dem Sterbebett vor. Er erfährt, dass seine Tochter davongelaufen sei, weil sie die gleiche Veranlagung wie ihr Vater hat und die Leute im Dorf schon wieder angefangen haben zu tuscheln. Tom gibt Rose das Versprechen Marian zu suchen und sich um sie zu kümmern. Ein langer Weg liegt nun vor Tom. Ein langer und auch einsamer Weg… Fazit: Zeitreisende sind im Buch oder im Film gern gesehene Protagonisten, wie z.B. bei Orsen Wells „Zeitmaschine“ oder in „Zurück in die Zukunft.“, wenn Marty McFly und Dr. Emmett sich in den DeLorean setzten und in die verschiedenen Zeiten reisen. Da ich auch ein Fan von Zeitreisen bin, habe ich mich ganz besonders auf dieses Hörbuch gefreut. Mit Christoph Maria Herbst hat der Hörverlag einen wunderbaren Sprecher für diese außergewöhnliche Reise gewinnen können. Herbst konnte mich sehr bildhaft an die vielen verschiedenen Orte entführen. Ich konnte mir Tom bei Captain Cook auf dessen Schiff vorstellen, als Klavierspieler in New York, in den Bars von Paris während der 20er Jahre. Aber auch als Geschichtslehrer in England. Herbst liest sehr einfühlsam und schafft es Toms Sehnsucht, seine Einsamkeit, sein Leiden sehr glaubhaft – vor allem nicht theatralisch – transparent zu machen. Natürlich konnte Christoph Maria Herbst dies nur gelingen, weil Matt Haig dieses hervorragende Buch überhaupt geschrieben hat. Dieser hat eine sehr ruhige, aber durchaus intensive Art zu erzählen und es gelingt ihm auf beeindruckendste Weise, einen in seinen Bann zu ziehen. Trotz der vielen Zeit- und auch Personensprünge schafft es Haig (zumindest bei mir), das ich nicht den roten Faden verliere und das alles verständlich bleibt. Das Thema „Zeit“ ist natürlich das Allumfassende – auch das philosophische – Thema dieses Romans. So intensiv, dass man selber auch ganz schön ins Grübeln kommt. Sehr ansprechend und passend zum Thema gewählt, das sehr schöne Cover. Was Matt Haig mit seinem Roman ebenfalls hervorragend schafft: er lässt Geschichte lebendig werden und nimmt uns auf einen sehr interessanten Diskurs durch Diese mit. Ich kann hier nur eine absolute (Hör) – Leseempfehlung aussprechen und sage: „Chapeau“ !!! https://literaturwerkstattkreativblog.wordpress.com/2018/06/13/wie-man-die-zeit-anhaelt/ Besten Dank an den Hörverlag für das Rezensionsexemplar.

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