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Rezensionen zu
GIER - Wie weit würdest du gehen?

Marc Elsberg

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Spannendes Buch mit kleinen Fehlern

Von: Simon

31.08.2023

Insgesamt spannende Story und viele Überlegungen zur Wirtschaft und Gesellschaft. Gegen Ende wir es hektisch und es scheint immer weniger realistisch. Leider wird auch Sam erst verhaftet und dann ist er wieder mitten im Geschehen.

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In Berlin steigen die Unruhen und Demonstrationen aufgrund einer bevorstehenden Wirtschaftskrise. Zur selben Zeit soll eben desshalb allerdings auch eine Gipfeltreffen von große Wirtschaftsbossen, Politikern aus aller Welt usw. abgehalten werden. Darunter der Nobelpreisträger Herbert Thomson, der einen Plan und Vorschläge hat, die die Welt veränden werden. Doch jene Limousine mit dem Nobelpreisträger kommt nie an, denn jene hat vor dem Ziel einen enormen “Unfall“, der von dem Krankenpflerger Jan Wutte beobachtet wird. Doch nicht nur dass, denn bei dem verunfallten Auto stehen einige vermummte Männer und versuchen den Wagen anzuzünden um die Insassen zu töten. Jan, läuft natürlich zu dem Wagen und versucht die Insassen zu retten, doch gelingt es ihm nicht ganz. Nur ein paar gehauchte Hinweise eines Assistenten kann er “retten“ bevor das Auto explodiert. Natürlich bekommen die vermummten Männer jenes mit und verfolgen Jan darauf, doch wird er von der Polizei geretten. Doch genau jene verdächtigen ihn jetzt, dies alles durchgeführt zu haben…….. Dieses Werk vom Autor Marc Elsberg, ist nach Blackout und Zero, eine nicht ganz so gelungene Lektüre wie gewohnt, wobei man hier das Wort “Leider“ hinzufügen muss. Denn die Werke von Marc Elsberg, sind stets absolut gekonnt und mit großem Potential versehen, was seine treuen Leser bestätigen werden. Zwar sind die ersten 100 Seiten mit viel Spannung zu lesen, was aber eben leider immer stetig abnimmt, da es dann eben nur noch mit Verfolgungsjagden weitergeht, die in jedem Krimi zu finden sind und eigentlich wirklich nicht die tatsächliche großartige Leistung des Autors wiederspiegeln, der er in anderen Romanen seinen Lesern offenbart. Wirklich gut ist eben wieder der Bezug zur Realität, in diesem Werk eben die Wirtschaft, der Kapitalismus, uvm. Welches wieder einmal mehr eben eine Kritik an jenem zeigt und dem Leser wieder einmal zum Nachdenken bringt und dem ein oder anderen Leser vielleicht die Augen öffnet. Dies aber eben leider doch in einer nicht so spannenden Geschichte wie sonst gewohnt aus der Feder des Autors. Zum Buch selbst ist zu sagen, dass er sehr schön und angenehm aufgeteilt ist, so dass es sehr schnell zu lesen ist und auch verständlich, sowie das Cover auch gut zum Buch passt, obwohl es zu seinen Vorgängern doch ein wenig abweicht vom Stil her und somit eben auch hier aus der Reihe sticht. Alles in allem ein Werk das man lesen kann und man weiterempfehlen kann, doch ist es dieses Mal leider kein gewohnter Marc Elsberg Roman wie man es aus seiner Feder gewohnt ist. Für Hardcorefans wird es vermutlich gut sein, für Neueinsteiger in die Werke des Autors eher ernüchternd.

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Dass Geld die Welt regiert, ist keine neue Erkenntnis. Ebenso wenig, dass wenige viel und viele wenig besitzen. Genau das ist die Grundlage, auf der die Geschichte aufbaut. Elsberg bauscht sein Setting für meinen Geschmack allerding etwas zu sehr auf. Denn wir befinden und vor dem Hintergrund eines Weltwirtschaftsgipfels in Berlin, bei dem es um nichts weniger als den Zusammenbruch der Weltwirtschaft aufgrund einer Finanzkriese geht. Alles geht den Bach runter, kann man aus den ersten Kapiteln herauslesen. Dann geschieht ein Mord an einem Nobelpreisträger, der nicht weniger als die Lösung für das desaströse Wirtschaftssystem gefunden hat. Ein unbeteiligter Zivilist wird Zeuge des Mordes und steht fortan als Verdächtiger ganz oben auf der Liste der Killer. Es entspinnt sich eine rasante Flucht resp. Verfolgungsjagd durch Berlin. Innerhalb von gerade einmal 24 Stunden hetzen wir mit den Figuren durch die Story vom Mord bis zur vermeintlichen (Finanz-)Weltrettung. Langeweile kommt da garantiert nicht auf. Eingestreut ist eine möglichst verständliche Erläuterung des Weltwirtschaftssystems, seiner Schwächen und nicht zuletzt des bahnbrechenden Lösungsansatzes. Bisschen viel? Das dachte ich mir auch. Für Laien verständlich? Bedingt. Es bedarf schon an Grundkenntnissen, um verschiedene Mechanismen nachvollziehen zu können. Umso einfacher und einleuchtender erweist sich hingegen die Lösung des Ganzen. Darum bleibt vor allem ein großes Unverständnis hängen: Wenn die Lösung so einfach ist, warum wird sie nicht längst angewandt? Macht es sich der Autor hier nicht etwas einfach? Das Ende kommt zudem etwas kurz daher. Lösung gefunden, nun können alle nach Hause gehen. Und was? Ihr Leben wie bisher weiterleben? Alles vergessen, was geschehen ist? Fazit: Spannende Verfolgungsjagd meets die Lösung all unserer (wirtschaftlichen) Probleme. Zu Ende gedacht wird das nicht und verpufft daher vermutlich genauso wie die vermeintliche Lösung im Nichts.

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Stell dir vor, du willst bloß erste Hilfe bei einem Autounfall leisten und gerätst plötzlich ins Visier eiskalter Killer und wenn das noch nicht genug ist, ist auch noch die Polizei hinter dir her, die seltsamerweise dich für einen skrupellosen Mörder hält. Herzlich Willkommen im Ausgangsszenario von Marc Elsberg's aktuellem Thrillerstreich: "Gier - Die Welt am Abgrund". Nachdem mich Elsbergs Debüt "Black Out" wie so viele andere in Euphoriestürme ausbrechen ließ und mir gleichzeitig ein mehr als unbehagliches Gefühl bescherte, als bei der eigenen Selbstreflexion klar wurde, wie sehr man eigentlich vom Stromnetzwerk abhing und wie angreifbar man damit war, war ich natürlich sehr gespannt etwas Neues von Elsberg zu lesen. Am Ende der Lektüre von "Gier", war ich allerdings enttäuscht. Die Geschichte über eine Welt in der nächsten Wirtschaftskrise und dem Altenpfleger Jan Wutte, der zufällig ins Visier von Auftragskillern gerät, ist ganz nett, mehr aber auch nicht. Auch den erzählerischen Aspekt mit der revolutionären Idee eines Nobelpreisträgers, mit der er ein ganzes System zum Einsturz bringen und neu aufzubauen gedachte, konnte mich am Ende nicht überzeugen. Es fehlte der Geschichte der Glanz, die Originalität und den unverwechselbaren Realismus, den man noch mit "Black Out" verbunden hat. Ein Unschuldiger, der eigentlich nur helfen wollte und einen ehrbaren Beruf ausübt, bei dem er überdies auch noch schlecht bezahlt wird, dieses Szenario gab es zudem außerdem auch schon so oft, das es im Zusammenhang mit der Geschichte oft schwerfällig und nicht überzeugend wirkte. Zudem nahm es auch noch fast den gesamten Realitätsanspruch aus der Handlung und Elsbergs Romane leben eigentlich von den fast schon beängstigenden realen Handlungssträngen. Sicherlich sind die anderen behandelten Themen im aktuellen Elsberg Thriller auch uns bekannte Themen. Klimawandel, die immer mehr wachsende Schneise zwischen reich und arm, das Erstarken einer besorgniserregenden rechten Bewegung, doch ungeachtet ihrer Priorität werden sie hier leider zu wenig angeschnitten und bleiben somit eher Nebenthemen. Die immer wieder angeschnittene mathematische Komponente in "Gier" war manchmal durchaus interessant, doch weiß ich am Ende nicht, ob mir das nötige mathematische Wissen dafür gefehlt hat, denn nach manchen Abschnitten hatte ich nicht wirklich mehr das Gefühl der Handlung folgen zu können. Während der Lektüre gab es demnach einige Schwierigkeiten für mich zu überwinden und da mich das Ende des Romans auch nicht überzeugen konnte, bleibt "Gier" leider für mich ein gewöhnlicher Thriller, der schnell wieder aus dem Gedächtnis verschwinden wird.

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Die Menschheit scheint am Abgrund zu stehen. Wieder einmal hat eine Wirtschaftskrise Menschen, Unternehmen und Staaten fest im Griff. Viele nationale und internationalen Konflikte lassen die Welt nicht zur Ruhe kommen. Aus diesen Gründen findet in Berlin ein Sondergipfel statt. Hier sollen Lösungen und Auswege gefunden werden. Der Redner Herbert Thompson hat eine Formel gefunden, die Wohlstand für alle verheißt. Doch er wird seine Rede nicht halten können, da er bei einem Autounfall stirbt. Jan Wutte hat beobachtet, dass dieser Unfall kein Unfall war, und schon bald jagen Thompsons Mörder auch ihn. Durch den Roman „GIER – Wie weit würdest du gehen?“ kommt der Leser mit Personen und deren Gedanken in Berührung, die er im wahren Leben wohl nie so nah erleben wird. Es handelt sich um die Elite, die ihre Macht zu verlieren scheint, wenn sich Thompsons Theorie bewahrheiten würde. Kein Wunder also, wenn jemand mit all seinen Mitteln versucht, diese von der Öffentlichkeit fernzuhalten. Marc Elsberg hat sich ausführlich mit der Materie beschäftigt und versucht, anhand simpler Beispiele komplexe Sachverhalte zu beschreiben und diese dem Leser nahe zu bringen. Die Figur des Jan Wutte kommt mir dabei wie eine „Übermittlungshilfe“ vor, denn wie auch mir, müssen ihm viele Begriffe und Zusammenhänge erklärt werden. Doch diese sicherlich wichtigen Erklärungen nehmen der Geschichte die Spannung. Es fiel mir schwer, der Handlung und gleichzeitig den Erläuterungen zu folgen. Die Figuren bleiben eher unscheinbar und im Hintergrund. Viel erfährt der Leser über sie nicht, und der Aufbau einer emotionalen Bindung zu ihnen ist mir nicht gelungen. Seinem guten Schreibstil bleibt der Autor auch in diesem Buch treu. Mit klaren Worten zeichnet er ein Bild, wie es zur Zeit ist und was sich daraus entwickeln könnte. Es lohnt sich daher, das Buch bis zum Ende zu lesen, selbst, wenn manche Stellen etwas langatmig sind. Das Buch bietet einen interessanten Einblick in die Welt der Wirtschaft und stellt auch die Frage nach einer gerechten Verteilung der Güter. Eine gute, wenn auch anstrengend zu lesende Geschichte.

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Marc Elsberg - Gier-Wie weit würdest du gehen? (Blanvalet Verlag) - zu viel Theorie, zu wenig Praxis - Die Szenarien, die der am 03.01.1967 in Wien geborene, mit bürgerlichem Namen Marcus Rafelsberger heißende österreichische Schriftsteller Marc Elsberg in seinen fundierten Wissenschaftsthrillern kreiert, sind vornehmlich dystopischer Art. So hat auch "Gier" die frappierende Ungleichheit der Bevölkerung, die soziale Ungerechtigkeit des Kapitalismus, die anmaßende Eleganz der Dekadenz und den unvermeidbaren Niedergang des Systems zum Thema erkoren: Wirtschaftsgipfel in Berlin. Ein Finanzkollaps droht. Demonstrationen, Plakate, Molotowcocktails, Polizisten, brennende Autos, ein wütender Mob. Eine gepanzerte Mercedes Limousine fährt mitten hindurch. Scheinbar ohne Rücksicht auf Verluste. Einige hundert Meter weiter folgt ein schwerer Unfall, der den Wagen aus der Fahrspur katapultiert. Direkt gegen einen Baum. Jan Wutte, ein fast noch jugendlicher, zufällig vorbeikommender Radfahrer und Pfleger will den Verunglückten helfen, wird aber von vier muskulösen, schwarz gekleideten und behandschuhten Männern unsanft von seinem ehrenwerten Vorhaben abgebracht. Einer der Fahrzeuginsassen konnte Jan jedoch noch etwas mehr oder weniger verständliches ins Ohr flüstern. Und dann geht alles in Flammen auf. Der Nobelpreisträger Herbert Thompson stirbt neben zwei weiteren Personen in dem brennenden Fahrzeugwrack. Er hatte gemeinsam mit Will Cantor, der ebenfalls in dem Fahrzeug verbrannte, ein Essay bezüglich einer neuen wirtschaftlichen Weltordnung verfasst, das einigen Personen in Politik und Wirtschaft übel aufgestoßen haben dürfte. Jan Wutte flieht. Direkt in die Arme der Polizei. Er wird von den Beamten noch vor Ort befragt. Man scheint ihn zu verdächtigen, den Brand gelegt zu haben und somit Schuld am Tod der drei Fahrzeugpassagiere zu tragen. Jan sieht in einem unbeobachteten Moment zu, dass er auch hier schnellstmöglich Land gewinnt. Und dieses Mal hat er neben den schwarz gekleideten Gangstern zusätzlich noch die Polizei im Nacken. Wer wird seiner wohl zuerst habhaft? Wutte versucht sich einen Reim auf das zu machen, was ihm einer der Todgeweihten zuvor ins Ohr geflüstert hatte. Auf seiner Suche begibt sich der Pfleger in eine Bar. In die Golden Bar. Dies war einer der Namen, bzw. Örtlichkeiten, die der Sterbende ihm noch hatte zuflüstern können. Sehr zur Verwunderung seiner Verfolger bestellt sich Jan dort scheinbar seelenruhig ein Bier, geht dann zielstrebig auf einen der Tische zu und beginnt mit den jungen Leuten am Tisch um Geld zu zocken. Seine sichtlich irritierten Verfolger beobachten ihn, bis ein schlechter Verlierer die Nerven verliert und am Tisch eine Schlägerei anzettelt. Die Männer in Schwarz wollen Jan Wutte habhaft werden oder in gar töten. Doch Jan kann mit einem der jungen Leute vom Tisch, einem Engländer und professionellen Spieler namens Fitzroy Peel, ein weiteres Mal fliehen. Peel steht in direkter Verbindung zu dem Fahrzeuginsassen, der Jan die bruchstückhaften Worte ins Ohr geflüstert hatte. Für ihn und den Engländer beginnt eine Verfolgungsjagd im Stile von "Die Bourne Identität" durch die Straßen, Häuser, Hotels und sogar auf den Dächern von Berlin. Immer auf der Suche nach Anhaltspunkten, die ihnen ihre prekäre Lage erklärt. Maja und Jörn, zwei Polizisten, sowie ihre muskelbepackten Verfolger sind ihnen dabei ständig auf den Fersen. Marc Elsberg kreiert zu Beginn seines achten Romans einen ziemlichen Wirrwarr aus den verschiedensten Erzählsträngen, Personen und Situationen. Er vergisst darüber den Leser, der seine liebe Mühe damit hat, seinen Gedankengängen ohne besondere Charakterzeichnungen oder entsprechendes Lokalkolorit zu folgen. Zu viele Überlegungen, zu wenig Fakten. Zu viel Theorie und zu wenig Praxis. Will sagen zu viel Wirtschaftswissenschaften und Mathematik, zu wenig Story. Dies hemmt immer wieder unnötig den Lesefluss. Man muss schon einen gewissen Faible für die Grundthematik des Romans haben, um nicht immer wieder zwischendrin seufzend aufzumerken und sich zu fragen: "Schon wieder dieses Thema?". Der Roman wirkt daher auch leider etwas zu konstruiert und unpersönlich, die Protagonisten wenig sympathisch, sodass man sich kaum mit Ihnen identifizieren kann oder möchte. Wer hier einen lupenreinen und in erster Linie unterhaltsamen Thriller erwartet, wird das Buch nach den letzten Zeilen sicherlich mit einer gewissen Enttäuschung zuklappen. „Gier“, der neueste Roman des Science-Thriller Autors Marc Elsberg kommt somit leider nicht an den Vorgänger „Helix-Sie werden uns ersetzen“ heran. Guter Roman, der jedoch außer dem thematischen Grundgerüst kaum zwingendes mit sich bringt. https://www.marcelsberg.com/ https://de-de.facebook.com/MarcElsberg/ Meine Wertung: 77/100 Link zur Buchseite des Verlags: https://service.randomhouse.de/search/Presse/Buch/GIER-Wie-weit-wuerdest-du-gehen-Roman-Der-neue-Bestseller-vom-Blackout-Autor/Marc-Elsberg/pr524245.rhd Hardcover mit Schutzumschlag, 448 Seiten, 13,5 x 21,5 cm, 39 s/w Abbildungen ISBN: 978-3-7645-0632-2 € 24,00 [D] | € 24,70 [A] | CHF 33,90* (* empf. VK-Preis) Verlag: Blanvalet Erscheinungstermin: 25. Februar 2019 More Hard Stuff @ www.lackoflies.com

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Der Autor Marc Elsberg ist durch seine dystopischen Thriller ein Begriff. "Blackout" hat auf kongeniale Weise die Folgen einer Attacke auf die europäische Stromversorgung nachgezeichnet. In "Zero" beschäftigte er sich mit Big Data, und "Helix" lieferte Stoff zum Nachdenken rund um die Genomforschung. Elsberg beschäftigt sich auch in seinem neuesten Werk mit einem aktuellen Phänomen: Dem Kapitalismus der westlichen Welt. Wer statt des gedruckten Buches zum Hörbuch greift, darf der Stimme des bekannten Sprechers Dietmar Wunder lauschen, die uns ins Berlin der Gegenwart entführt. Auf einem nicht näher benannten Wirtschaftsgipfel treffen sich die Reichen und Mächtigen, während Proteste der Bevölkerung das Straßenbild prägen. Mit all dem hat der Pflegeazubi Jan eigentlich nichts am Hut. Nach einem anstrengenden Arbeitstag möchte er nur noch nach Hause, als er Zeuge eines Autounfalls mit Todesfolge wird. Er eilt zum Unfallort, um Hilfe zu leisten, wo ihm einer der Insassen noch einige geheimnisvolle Wörter zuflüstern kann, bevor er stirbt. Jan ist noch ganz verwirrt, als ein Schlägertrupp auftaucht und sein Leben bedroht. Für Jan ist klar: Die wollen ihn, den einzigen Zeugen eines Mehrfachmordes, beseitigen. Die Polizei glaubt jedoch in dem Flüchtigen den Täter gefunden zu haben, und so befindet sich Jan von einem Moment auf den anderen auf der Flucht vor gleich zwei sehr unterschiedlichen Gegnern. Ihm bleibt nichts anderes übrig, als den Spuren der Wörter zu folgen, die er hat aufschnappen können. Nur so wird er der Polizei gegenüber seine Unschuld beweisen können und vielleicht irgendwann wieder in Sicherheit sein. Wie groß die Sache ist, in die Jan da hineingeraten ist, wird ihm im Laufe seiner Recherchen klar: Die Toten waren Redner des Gipfels, und sie wollten eine radikale Änderung des bisherigen Systems ... Ein spannendes Thema, dessen Marc Elsberg sich da annimmt. Das MP3-Hörbuch kommt nicht nur mit zwei CDs im Schuber daher, sondern zusätzlich mit einem ausführlichen Booklet, in dem Marc Elsberg die zugrundeliegenden Strukturen bildlich erläutert. Beste Voraussetzungen also, um auch Laien in die Welt der Wirtschaftswissenschaften einzuführen. Und Elsberg erzählt anhand der Person von Jan auch einen veritablen Thriller, der durchweg solide gemacht ist und mit viel Spannung aufwartet. Leider kann er mit "Gier" jedoch nicht an gut recherchierte und realistische Arbeiten wie "Blackout" anknüpfen. Dazu geht er nicht tief genug in die Materie, sondern bleibt viel zu oft bei der oberflächlichen Thrillerhandlung (und ihren genretypisch allesamt oberflächlich gezeichneten Figuren). Er versäumt es, tatsächliche Wahrscheinlichkeiten durchzurechnen und erfahrbar zu machen, sondern bezieht sich nur vage auf ein alternatives mathematisches Modell, das in der Realität offenbar überhaupt nicht existiert. Darum ist "Gier" leider für lernbereite und wissbegiere Leser*innen nicht geeignet. Da hat Marc Elsberg seine Chance, erneut etwas ganz Besonderes zu liefern, leider vertan. Wer aber lediglich einen soliden Thriller ohne besonderen Mehrwert lesen möchte, kann natürlich dennoch bei "Gier" bedenkenlos zugreifen.

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Eine neue Wirtschaftskrise?

Von: Martinas Buchwelten

20.05.2019

"GIER" von Marc Elsberg - ein Buch, das in den letzten beiden Monaten sehr viel Aufmerksamkeit und Publicity bekommen hat. Zurecht frage ich mich? Jein, möchte ich sagen. Marc Elsberg bleibt seinen Stil treu und widmet sich der nahen Zukunft, wobei viele seiner angesprochenen Themen bereits von der Wirklichkeit überholt werden. Diesmal geht es um das Aufkommen einer neuen Weltwirtschaftskrise und der immer weiter auseinanderklaffenden Schere zwischen Arm und Reich. Gewarnt durch einige Rezensionen wusste ich bereits, dass wir es zu Beginn mit vielen Figuren zu tun haben. So wappnete ich mich und versuchte zu lokalisieren, wer wichtig war. Das gelang mir ganz gut. Die Wichtigkeit des Themas ist unumstritten, jedoch mangelt es etwas bei der Umsetzung. Es wird sehr wissenschaftlich erzählt, aber man muss dem Autor zugute halten, dass er die Thesen des sozialen Kapitalismus so anschaulich erklärt, dass es auch Laien wie ich verstehen, die mit Marktanalyse und dem Finanzmarkt nichts zu tun haben. Schreibstil: Die Geschichthe ist rasant und wendungsreich, wobei der Schreibstil doch manchmal etwas holprig und abgehackt ist. Durch die vielen mathematischen Formeln und physikalischen Erklärungen entstehen manchmal einige Längen. Die Charakter sind etwas stereotyp ausgefallen und bleiben ziemlich an der Oberfläche. Fazit: Marc Elsberg bietet mit seinen Themen immer wieder Diskussionsstoff und Denkanstöße. Das alleine ist schon ein Grund sich seinen Büchern zu widmen. Einordnen lässt sich "Gier" allerdings sehr schwer. Es ist weder ein reiner Thriller, keine dystopische Geschichte, aber auch kein Lehrbuch über Mathematik und Wirtschaft. Auch wenn mir seine anderen Thriller besser gefallen haben, hat "Gier" neben dem sehr actionlastigen Verfolgungsjagden und den wissenschaftlichen Themen auch zahlreiche Überraschungen und Wendungen zu bieten. Aber vorallem regt es zum Nachdenken an, während Elsberg der breiten Masse zu erklären versucht wie man die Welt besser machen könnte...

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