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Rezension zu
Mascha, du darfst sterben

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Mascha, du darfst sterben

Von: Nicca
25.10.2016

Ich warne euch: dieses Buch ist nichts für schwache Nerven. Ich finde das Cover nicht wunderschön, aber wenn man das Buch erstmal gelesen hat, versteht man es und merkt, warum es perfekt zum Inhalt passt. Deswegen gefällt es mir im Nachhinein doch sehr gut. Man weiß von Anfang an, dass Mascha sterben wird. Deshalb wird die Spannung gleich genommen und man kann sich voll und ganz auf das geschilderte Geschehen konzentrieren, was ich sehr gut finde. Allerdings waren die kurzen Hoffnungsschimmer für mich umso schlimmer. Kurz dachte ich: Hey, vielleicht schafft sie es! Doch dann ist mir wieder eingefallen, dass sie ganz sicher sterben wird, da das Buch bereits nach ihrem Tod beginnt. Das hat es für mich wirklich noch schlimmer gemacht, aber ich finde es trotzdem gut, dass man von Anfang an weiß, wie es ausgehen wird. Schließlich geht es der Autorin darum, das Leid zu schildern. Ich kann es verstehen, dass sie das Wachkoma als Folter sieht und bin auch dafür, dass man es den Patienten in so hoffnungslosen Fällen lieber ersparen sollte - gerade wenn jemand so oft wie Mascha betont hat, dass er/sie das nicht möchte. Und da ist es meiner Meinung nach auch egal, ob die betroffene Person 16, 35 oder 87 Jahre alt bei ihrer Aussage gewesen ist. Das Buch wechselt immer zwischen der Gegenwart, also der Zeit, in der das Buch entsteht und der Vergangenheit, der Zeit, in der Mascha gestorben ist. Ich war eher an dem Prozess des Wachkomas usw. interessiert, als an der Zeit danach, wo die Mutter alles verarbeitet. Deshalb fand ich diese Abwechslung sehr gut - notfalls kann man manche Stellen nämlich auch überspringen, wenn man sich eher für das eine statt für das andere interessiert. Die Thematik ist unglaublich schwierig und ich finde es sehr mutig, so ein Buch zu schreiben. Auch finde ich es super, dass doch keine Fotos von Mascha veröffentlicht worden sind, um ihre Privatsphäre zu schützen. Ich finde, sie hat ausreichend gelitten und es wäre unfair gewesen, ihren (von ihr auf keinen Fall erwünschten) Zustand auch noch als Foto ins Buch zu klatschen. Insgesamt kann man sich von Anfang an auf das Wesentliche konzentrieren, ohne dass groß Spannung aufgebaut wird. Nachdem man das Buch gelesen hat, kann man nur weinen. Aber ich verstehe jetzt umso mehr, warum man sich noch mehr mit der Thematik beschäftigen sollte. Jeder sollte selbst entscheiden, ob er in so einem Fall wirklich ewig durch Maschinen am Leben erhalten werden will. Genau so, wie man mittlerweile einen Organspenderausweis hat, sollte es auch einen Ausweis für solche Fälle geben. Am Besten einen Mix aus beiden, damit man den kleinen Ausweis dann immer dabei hat und alle Fragen darauf beantwortet werden. Könnte man auch gleich in der Krankenkassenkarte abspeichern... Fazit Viele haben mich gefragt, warum denn jemand sowas schreibt und warum ich sowas lese. Ich kann euch nur sagen: versucht es selbst, dann werdet ihr es verstehen.

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