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Rezension zu
1984

eine geniale wie erschreckend aktuelle Dystopie

Von: Fernweh_nach_Zamonien
10.03.2021

Einer der Literaturklassiker, dessen Elemente vielfach adaptiert wurden. Meine erste Begegnung mit "1984" hatte ich als Kind tatsächlich in Form einer Geschichte im Lustigen Taschenbuch Nr. 181 "Der Traum vom großen Onkel". Höchste Zeit also, den Klassiker auch mal in seiner ursprünglichen Form zu lesen. Die in der Reihe "Klassiker zum kleinen Preis" erschienene Neuübersetzung ist optisch bereits ein kleiner Bücherschatz: hochwertig gebunden mit Schutzumschlag und auch das Papier ist von sehr guter Qualität. Der Erzählstil ist zwar leicht verständlich, an die neu eingeführte Sprache "Neusprech", die die Alltagssprache "Altsprech" ersetzen soll, muss man sich allerding erst einmal gewöhnen. Das Gegenteil von gut ist ungut, die Steigerungen von gut sind plusgut bzw. doppelplusgut. Auch werden Wörter umgedeutet, was zeigt, wie sehr der Staat in das Leben und sogar in die Gedanken seiner Bürger eingreift. Die Atmosphäre ist düster und bedrückend. George Orwell zeichnet die erschreckende Vision eines totalitären Staats, in dem Gedankenpolizei, Überwachung und Angst vor der Obrigkeit allgegenwärtig sind und das karge Leben der Bürger bestimmen. Eine alternative Realität oder gar Zukunftsvision? Es ist eine erschreckende Welt in der die Arbeiterklasse mit Absicht dumm gehalten und jegliche Aktivität per Teleschirm oder Mikrophon überwacht wird. Privatsphäre gibt es nicht, denn der große Bruder sieht alles. Die Schilderungen und Denkweisen stimmen nicht nur kurzzeitig nachdenklich, sondern bleiben im Gedächtnis. "1984" wäre sogar eine Schullektüre, die ich beispielsweise in Politik/Sozialwissenschaften gerne gelesen hätte. Ein moderner Klassiker, dessen Züge erschreckend Parallelen zum Heute zeigen: Personenkult, Abhängigkeit, totale Überwachung, Gehirnwäsche, gläserne Bürger. Eine düstere und bedrückende Dystopie, die jeder gelesen haben sollte.

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