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Rezension zu
Mauerpost

Ein sehr emotionales Jugenddrama - absolut lesenswert

Von: Myrcella
20.02.2019

Meine persönliche Meinung Das Cover: Das Cover ist recht schlicht, jedoch passt es haargenau zum Inhalt. Man sieht die beiden Mädchen Ines und Julia, um die es hier geht, eine der beiden hält auch einen Brief hoch, was den Kern des Buches richtig toll wiedergibt. Die Handlung: An dieser Stelle möchte ich zuerst dem cbt-Verlag danken für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars, welches aber meine persönliche Meinung in keiner Weise beeinflusst hat. Also zunächst muss ich gestehen, ich habe, als ich das Buch angefragt habe, nur den Klappentext gelesen und dachte: „Wow, klingt gut!“. Die Leseprobe ließ ich diesmal außer Acht. Dann als das Buch bei mir ankam, wollte ich schon direkt reinschnuppern. Da dachte ich nach den ersten 10 Seiten: „Oh Gott, das ist ja nur ein Briefwechsel zwischen zwei jugendlichen Mädchen! Geht das jetzt etwa das ganze Buch so weiter?“ - Und ja, es ging so weiter. Tatsächlich beruht das Buch nur auf dem Briefwechsel der beiden Protagonistinnen Julia und Ines. Aaaaaber, nach ein paar weiteren Seiten gewöhnte ich mich ganz schnell an die ungewöhnliche Erzählweise. Das Buch beginnt mit dem ersten Brief, geschrieben von der im Osten lebenden 16-jährigen Julia. Zunächst beschreibt sie ihr Familienleben mit ihren sehr strengen Eltern und ihrem total nervigen kleinen Bruder. Man merkt recht schnell, dass Julia unter den Einschränkungen der ehemaligen DDR ganz schön zu leiden hat. Sie berichtet, wie die Eltern ihrer besten Freundin Tina einen Ausreiseantrag gestellt haben und ihr von daher nun der Umgang mit ihr verboten wird. Ich selbst bin ein Kind der 80er und es kamen natürlich bei mir selbst Erinnerungen hoch, wie das damals war mit dem Mauerfall. Allerdings war ich damals auch selbst noch ein Kind und wusste auch nie, wie gut ich es im Westen eigentlich hatte. Schnell wechselt dann das Kapitel zu der 13-jährigen Ines. Ines ist für mein Empfinden sehr reif und mir kam es so vor, als wäre sie schon mindestens ebenfalls 16. Da Ines im Westen lebt, muss Julia ihr immer heimlich schreiben und die Briefe werden von Ines‘ Großtante Christa immer heimlich über die Grenze geschmuggelt. Man lernt beide Mädchen ganz intensiv kennen und kann sich in beide auch wunderbar hineinversetzen. Was also zunächst wie ein ganz harmloser aber dennoch verbotener Briefwechsel erscheint, entwickelt sich zu einem Familiendrama. Gemeinsam kommen die beiden Mädchen einem großen familiären Geheimnis auf die Spur, welches mich dann sogar gegen Ende des Buches emotional so aufgewühlt hatte, dass ich tatsächlich in Tränen ausgebrochen bin. Der Schreibstil ist wie gesagt zu Beginn wirklich recht ungewöhnlich, aber dennoch sehr flüssig. Das Autorinnen-Duo beschreibt hier wirklich so detailgetreu, wie sich das damals in der ehemaligen DDR mit den ganzen Einschränkungen und der Stasi zugetragen hat. So manches Mal musste ich beim Lesen echt die Luft anhalten und hatte auch meine Fäuste vor lauter Wut geballt. Die Geschichte nimmt in der Mitte des Buches so richtig ihren Lauf und ich mochte das Buch auch nicht mehr aus der Hand legen. So habe ich es tatsächlich geschafft, die Geschichte innerhalb von nur einem einzigen Tag durchzulesen. Fazit: Dieses Buch ist wirklich ein ganz besonderer Schatz. Neben einem spannenden und zutiefst emotionalen Familiengeheimnis wartet das Buch mit sehr vielen geschichtlichen Aspekten auf. Ich würde sogar sagen, dass das Buch Potential hat, um als geschichtliche Lektüre in der Schule zu dienen. Hier gebe ich ganz klar meine vollste Leseempfehlung mit 5 von 5 möglichen Büchersternchen.

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