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Richard Kadrey über seinen Urban-Fantasy-Roman »Höllendämmerung«

Die erfolgreiche Kultserie der Urban Fantasy aus den USA!

Richard Kadrey
© Addicted Image
Bitte erzählen Sie uns ein bisschen über Ihr Leben und die wichtigsten Phasen in Ihrem Leben.
Ich wurde in Brooklyn, New York, geboren. Mein Vater starb, als ich drei Jahre alt war. Danach wurde ich von einer alleinerziehenden Mutter aufgezogen, die mehrere Jobs hatte, um uns über Wasser zu halten. Wir zogen nach Texas, als ich zehn war. Mit zwanzig ging ich nach Kalifornien, um für Film und Fernsehen zu schreiben. Da das nicht klappte, zog ich mit meiner Freundin in den Norden, nach San Francisco, wo ich schließlich Arbeit fand. Dort habe ich dann zwanzig Jahre gelebt, allerdings zahlreiche Ausflüge nach L.A. unternommen. Danach bin ich nach Austin, Texas, gezogen.

Was haben Sie für eine Ausbildung? Was haben Sie studiert? Üben Sie neben dem Schreiben noch einen Beruf aus?
Ich habe meinen High-School-Abschluss mit Ach und Krach geschafft und wurde wegen schlechten Benehmens gegenüber meinen Kommilitonen und Professoren von der Uni geworfen. Ich arbeitete als Lagerhausdrohne, Gabelstaplerfahrer, Leiter eines Juweliergeschäfts und eines Buchladens und als Zeitungsreporter, bevor ich vom Bücherschreiben leben konnte.

Bitte erzählen Sie uns ein bisschen über sich selbst – Ihre Hobbys, wie Ihr Leben momentan aussieht, was Sie zu erreichen hoffen.
Wenn ich nicht schreibe, fotografiere ich gern oder spiele Musik. Ich habe eine Band auf Soundcloud namens Seven Blood-Stained Orchids. Meine neue Band A Demon in Fun City arbeitet gerade an Aufnahmen und an ihrer Bandcamp-Seite.

Was macht Sie wütend?
Republikaner. Texas. Covid-19. Das Justizsystem. Leute, die sich für schlauer halten, als sie sind, und/oder sich wie Arschlöcher verhalten.

Haben Sie ein Lebensmotto, und wenn ja, welches?
Stirb nicht auf ironische Weise, damit sich die Leute nicht nur daran erinnern, dass du z. B. von Hühnern zu Tode gepickt wurdest.

Bitte erzählen Sie uns fünf Dinge, die wir noch nicht über Sie wussten:
1. Ich hasse es, Fragebögen auszufüllen.
2. Ich habe mal für die Schlümpfe geschrieben.
3. Vor vielen Jahren habe ich mich an Heiligabend mit einem peruanischen Philosophieprofessor in die Anlage von Versailles geschlichen.
4. Ich habe einmal einen Taschendieb in Marokko verprügelt.
5. Ich hasse fast jedes gekochte Gemüse.

Beschreiben Sie bitte in wenigen Sätzen, wie Ihr normaler Schreiballtag aussieht. Haben Sie spezielle Routinen, Rituale oder Gewohnheiten?
Ich beginne gegen Mittag mit der Arbeit und arbeite bis in den Abend. Zuerst beantworte ich immer meine E-Mails und überprüfe anschließend meine Arbeit vom Vortag. Danach kann ich beginnen, etwas Neues zu schreiben. Ich versuche, 2.000 Wörter pro Tag oder 10.000 Wörter pro Woche zu schaffen. Wenn ich arbeite, läuft bei mir immer Musik.

Wo machen Sie es sich mit Ihrem Buch gemütlich? Bitte erzählen Sie uns, wo Sie am liebsten lesen!
Auf meinem Secondhand-Sofa mit meiner Katze Aces.

Wie organisieren Sie Ihr Bücherregal? Sortieren Sie nach Farbe, Genre, Autor? Oder ordnen Sie Ihre Bücher vielleicht gar nicht?
Meine Bücherregale sind ein einziges Chaos aus Büchern, Bosch-Figuren und Musikequipment.

Haben Sie ein Lieblingsreiseziel?
New York ist immer mein Favorit. Aber ich mag auch Paris und Bangkok sehr gern. Irgendwann würde ich gern mal nach Berlin.

Haben Sie ein Haustier, das Ihnen beim Schreiben, tagsüber und im Urlaub Gesellschaft leistet? Falls ja, wie heißt es?
Ich hatte zwei Katzen, Aces und Eights, benannt nach Wild Bill Hickoks »Dead Man’s Hand«. Da meine Ex Eights bekommen hat, lebe ich mit meiner kleinen schwarzen Katze Aces zusammen.

Warum haben Sie angefangen zu schreiben?
Meine Mutter war Journalistin, weshalb ich mein Leben lang mit Schreibtechniken in Berührung stand. Ich habe in der Grundschule angefangen, Gedichte und Kurzgeschichten zu schreiben.

Was inspiriert Sie? Wie kommen Sie auf Ihre Ideen und Geschichten?
Reisen. Kunst. Musik. Filme. Fremde, die ich zufällig treffe, wenn ich durch die Welt ziehe. (Also, vor Covid).

Bitte beschreiben Sie Ihr aktuelles Buch in wenigen Sätzen.
»Höllendämmerung« ist die Geschichte von James Stark, einem Magier, der zu Unrecht in die Hölle geschickt wurde. Zu Beginn des Buchs ist er der Unterwelt entkommen und nach L.A. zurückgekehrt, um sich an den Leuten zu rächen, die ihn fortgeschickt und seine Freundin umgebracht haben. Das Buch ist gleichermaßen laut, blutrünstig und lustig.

Welche Szene war am schwierigsten zu schreiben?
Bei Büchern ist immer die erste Szene am schwierigsten. Man legt die Charaktere, den Schauplatz und den Prosastil fest. Ich kann nicht weiterschreiben, solange der Anfang nicht stimmt.

Haben Sie eine Lieblingsszene?
Der Anfang.

Haben Sie einen Lieblingscharakter?
Candy und Stark. Sie sind ein süßes Paar. So ähnlich wie Nick und Nora Charles, aber sie töten Menschen.

Gibt es Orte in dem Roman, zu denen Sie einen besonderen Bezug haben?
Ich liebe Hollywood. Es macht Spaß, über einen so kurzlebigen und korrupten Ort zu schreiben.

Gibt es in Ihrem aktuellen Buch autobiografische Elemente? Zehren Sie beim Schreiben von persönlichen Erfahrungen? Basiert Ihr Buch auf wahren Begebenheiten?
Alle Romane sind autobiografisch. Interessant werden sie durch die Lügen, die man sich darüber ausdenkt und erzählt.

Welche Recherchen haben Sie für Ihr aktuelles Buch angestellt?
Ich habe jahrelang in L.A. gelebt und reise immer noch so oft wie möglich dorthin. Ich habe auch eine ganze Bibliothek mit Büchern über Luzifer, den Himmel und die Hölle.

Was sollen Ihre Leser*innen durch die Lektüre Ihres Buches lernen und verstehen?
Um es mit den Worten von Jim Thompson auszudrücken: »Das Leben ist ein Eimer Scheiße mit einem Stacheldrahtgriff.« Aber Freunde können dir da durchhelfen.

Ein kurzer Gruß an Ihre Leser*innen:
»Höllendämmerung« ist ein besonderes Buch für mich. Alle meine vorherigen Bücher waren klägliche Misserfolge und ich wollte schon aufgeben, als James Stark auf mich zukam. »Höllendämmerung« hat meine Karriere grundlegend verändert und mir eine lebenslange Depression erspart. Ja, das Buch kann an einigen Stellen düster sein, aber ich denke, Starks schwarzer Humor – wie er typisch für Mordkommissare und Leichenbestatter ist – wird den Leser*innen durch die düsteren Teile der Geschichte helfen. Das Buch handelt von einem Monster, das in die Gesellschaft zurückkehrt. Als Stark nach elf Jahren Folter aus der Hölle flieht, ist er klinisch verrückt. Das Buch schildert seinen Weg zurück zu etwas wie einem menschlichen Wesen.

Höllendämmerung

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