Inhaltsangabe: "Als Dr. Karen Browning die Patientin zum ersten Mal
sieht, hält sie Jessica für einen psychologischen Routinefall. Doch
schon bald hat sie das Gefühl, dass Jessica ihre Hilfe gar nicht
sucht. Dafür scheint sie geradezu besessen von Karens Privatleben,
und sie weiß Dinge von ihr, die kein Patient wissen sollte.
Mehr und mehr fühlt Karen sich von der seltsamen jungen Frau
verfolgt, dennoch glaubt sie nicht an eine ernsthafte Gefahr.
Dann steht eines Tages die Polizei vor Karens Tür, und sie ahnt,
dass es ein großer Fehler war, Jessica zu unterschätzen..."
Genre: Psychothriller
Seiten: 431
Titel: 2/5
Cover: 4/5
Inhalt: 4/5
Schreibstil: 5/5
Charaktere: 3/5
Das Buch fand ich eigentlich ganz gut. Das Ende war interessant, gut
ausgetüftelt und nicht so vorhersehbar. Okay ich (und bestimmt auch
einige andere) habe/n recht früh bemerkt, was abgeht, aber an sich
war es eine gute Idee. Irgendwas hat mich irgendwie dennoch
gestört, aber ich kann nicht recht benennen was. Mit den Charakteren
wurde ich nicht so recht warm, die beiden Freundinnen von Karen mochte
ich eigentlich, aber Karen selbst fand ich von Anfang an nervig und
für den Rest konnte ich mich auch nicht ganz begeistern.
Gefallen hat mir, dass ein Bezug zu dem ersten Buch von Jenny
Blackhurst geschaffen wurde, auch wenn es nur ein kleiner war.
Außerdem wurde eine meiner Lieblingsserien - Catfish -
erwähnt, was ich richtig cool fand. ("Ich hatte im Netz von
dieser Frau gelesen - Catfish wurde sie in dem Artikel
genannt, nach einer Reality-Fernsehshow, die Leute auffliegen
ließ, die auf Internet-Partnerbörsen logen und falsche
Angaben über sich machten, um ihre Chancen zu verbessern." (S.308))
Den Schreibstil fand ich sehr gut, ich habe auch wieder fleißig
schöne Zitate gesammelt, welche ich euch natürlich nicht
vorenthalten möchte, also los geht's:
- "Doch beim Aufwachen am nächsten Morgen hatte Bea sich
entschlossen, der miefigen Langeweile zu entkommen, auf den
ihr Leben zusteuerte, wenn sie nicht aufpasste und mit
ihrem Leben weitermachte wie bisher." (S. 93)
- "Manchmal dachte Bea darüber nach, wie es wohl wäre zu leben,
ohne sich selbst zu verachten. Genau zu wissen, wer man war
und auf diese Person stolz zu sein. Es war komisch, die
Leute nahmen automatisch an, dass das, was sie bestimmt
unbedingt brauchte - galt das nicht für alle Frauen? - ein
Ehemann war. Tatsächlich aber wollt sie gar nicht von einem
anderen Menschen geliebt werden. Sie wollte nur eines: ein ganz
klein wenig Zuneigung für sich selbst empfinden." (S. 95-96)
- "Es war ja nicht so, dass es ihr finaziell viel besser ging,
nur war ihr Leben eben reicher an Farben, während in meinem
Leben Grautöne vorherrschten." (S. 139)
- "Gott, das Leben war nicht gerade toll, wenn man darum betete,
die Gasleitung möge undicht sein, nur um ein bisschen Gesellschaft
zu haben." (S. 150)
- "Das Erwachsensein war in ihnen gewachsen wie ein Tumor,
zunächst fast unbemerkt, und als sie ihn schließlich bemerkten,
war er bereits im Endstadium." (S. 200)