Romeos Tod von Sabine Thiesler
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Mona trifft eine Frau im Zug. Kurzerhand entschließen sich die zwei zusammen weiterzureisen. Durch ihre Begleitung lernt sie den begnadeten Schauspieler Jan Jespik kennen, der den Hamlet spielt. Jan ist nicht nur ein atemberaubender Künstler, er ist auch sehr eigen, egozentrisch, aufbrausend und lebt hauptsächlich in seiner eigenen ganz besonders abgedrehten Welt.
Als er Mona kennenlernt, verliebt er sich Hals über Kopf in sie, möchte am Liebsten nur noch Zeit mit ihr verbringen. Wir erleben hier wilde Szenen der Zweisamkeit, die Jans Charakter aber sehr gut widerspiegeln.
Mona ist seit erst seit Kurzem aus der Haft entlassen und möchte alles daran setzen ihre zwei Kinder sowie ihren italienischen Ex-Mann zu finden. Sie hofft, dass Jan bei ihrem Rachezug an ihrer Seite sein wird.
Jans Hörigkeit Mona gegenüber veranlasst ihn dazu, ihr in die Toskana zu folgen …
Ja, was habe ich hier nur gelesen? Das erste Viertel des Thrillers hat mich daran zweifeln lassen ob ich das Buch überhaupt beenden möchte. Jan ist einfach heftig in allem was er tut. Leidenschaftlich, starrsinnig, getrieben von seinen Emotionen.
Dann habe ich mich auf diesen Wahnsinn eingelassen, Mona gebannt zugehört, die Jan erzählt, warum sie inhaftiert wurde und mit ihr mitgelitten.
In der Toskana wird es dann besonders wild, aber auch augenöffnend.
Sabine Thiesler erzählt mit ihrem ganz eigenen Schreibstil, erschafft eine Atmosphäre, die auf die zwei Hauptfiguren zugeschnitten ist und überrascht uns im weiteren Verlauf des Buches mit Wendungen, die so überraschend kommen, dass der Thriller plötzlich in einem ganz anderen Licht gesehen wird.
Niemals hätte ich gedacht, wohin sich die Geschichte entwickelt. Thiesler kann es einfach, uns hinters Licht zu führen.
Wer gerne Thriller liest, die auch mal abgedreht sein dürfen, wird Gefallen an diesem haben.
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