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Rezensionen zu
Töchter des Aufbruchs

Marie Pierre

Das Pensionat an der Mosel (1)

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€ 16,00 [D] inkl. MwSt. | € 16,50 [A] | CHF 22,50* (* empf. VK-Preis)

Das Buch „Das Pensionat an der Mosel – Töchter des Aufbruchs“ von Marie Pierre ist der Auftakt zu einer Buchreihe, welche ab dem Jahr 1910 hauptsächlich in der Stadt Diedenhofen (Thionville) im ehemaligen Reichsland Elsaß-Lothringen spielt und das mitunter nervenaufreibende Leben der jungen Lehrerin und Pensionat-Leiterin Pauline Martin zeigt. „In diesem Moment glaubte Pauline, einen jener seltenen Augenblicke vollkommenen Glücks erleben zu dürfen. In ihrem geliebten Garten zu sitzen, von dessen Duft verwöhnt, von der Sonne beschienen, und dabei das zu tun, was ihr am meisten am Herzen lag: zu unterrichten, junge Mädchen auf ihrem Weg zu Bildung und Wissen zu begleiten.“ [Kapitel 21] Reichsland Elsaß-Lothringen im Jahr 1910: Allen gesellschaftlichen und familiären Widerständen zum Trotz hat Pauline Martin das Mädchen-Pensionat in der Stadt Diedenhofen (Thionville) übernommen und unterrichtet ihre Schützlinge mit Hingabe und großer Leidenschaft. Denn sie möchte die ihr anvertrauten jungen Mädchen zu zu eigenständigen und selbstbewussten Frauen erziehen. Ein Ziel, welches sich bei der Schülerin Suzette als äußerst schwierig gestaltet: Diese ist nämlich zum ersten Mal verliebt und verschwindet plötzlich spurlos. Pauline findet Hilfe bei dem preußischen Soldaten Hauptmann Erich von Pliesnitz, der sie erst nur widerwillig unterstützt, da er seine ganz eigenen Erfahrungen mit sich trägt. Und auch Paulines neuer Gärtner scheint ein dunkles Geheimnis zu haben … Marie Pierre ist das offene Pseudonym der Autorin Maria W. Peter, welche mich mit ihren starken und unvergesslichen Büchern wie „Die Festung am Rhein“, „Die Melodie der Schatten“ und zuletzt mit dem Buch „Eine Liebe zwischen den Fronten“ begeistert hat. Als die Autorin ihre neue Buchreihe ankündigte, wusste ich sofort, dass ich diese unbedingt lesen muss, da mich die Bücher und die tiefgründigen Geschichten dieser Autorin immer wieder beeindrucken und auch der spannend klingende Klappentext sprach mich an. Die Zeit des beginnenden 20. Jahrhunderts empfinde ich als eine sehr spannende Zeit, aus der sich zudem vieles ableiten lässt, was dann im weiteren Verlauf des Jahrhunderts geschehen ist. An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich beim Heyne Verlag für das vorzeitige Rezensionsexemplar bedanken. Da ich das Buch als eBook gelesen habe (das Paperback erscheint am 14. Februar 2024), kann ich an dieser Stelle keine Aussage zur Ausstattung des Paperbacks machen. Insgesamt hat das Buch 448 Seiten und gliedert sich in insgesamt 44 Kapitel auf. Dem ersten Kapitel sind ein Übersichtsplan der Stadt Diedenhofen (Thionville) und eine ausführliche Übersicht der Figuren der Handlung vorangestellt. An das letzte Kapitel schließen sich ein Epilog, ein ausführliches Nachwort, ein Glossar (Fachbegriffe), ein Glossar (Fremdsprachlich), ein Überblick über die wissenschaftliche Beratung und Reise- und Stöbertipps zu den Schauplätzen und Hintergründen an. Das erste Kapitel beginnt im Juni 1910, der Epilog setzt dann im Dezember 1910 an. Somit umfasst die gesamte Handlung des Buches also etwa sechs Monate, wobei sich die Haupthandlung (ohne Epilog) auf nur wenige Wochen verteilt. Das stimmige Cover zeigt eine Collage aus drei jungen Frauen, von denen nur die mittlere direkt in die Kamera schaut. Ihr Blick ist hierbei offen, ein leichtes Lächeln umspielt ihre Lippen. Die Frauen links und rechts von ihr schauen in die Richtung der mittleren Frau, allerdings wirkt es so, dass diese Blicke gleichzeitig auch in die Ferne gehen. Nach der Lektüre sehe ich in diesen drei Frauen auch die drei weiblichen Hauptfiguren. In der Mitte des Covers befindet sich die Zeichnung eines herrschaftlichen Hauses, darunter der Titel und der Untertitel des Buches. Den unteren Bereich des Covers bildet die Ansicht einer kleinen Stadt, welche idyllisch an einem Fluss liegt und über der sich ein schier endlos erscheinender Himmel erhebt. Wie in ihren bisher erschienen Büchern zeichnet sich auch dieser Roman durch die exzellente, ambivalente und authentische Zeichnung der Figuren aus. Marie Pierre hat auch in diesem Buch ganz besondere Charaktere geschaffen, welche auf der einen Seite stark sind, gleichzeitig aber auch vom Leben gezeichnet sind und ihre Schwächen haben. „»Hier in meinem Institut stelle ich große Ansprüche an meine Schülerinnen, Ansprüche und auch Forderungen. Manche davon betreffen die Schulbildung, denn nur Bildung und Wissen erlauben es, sich später einmal selbstständig im Leben zurechtzufinden, sich nichts von anderen vormachen zu lassen. Fast noch wichtiger ist es mir jedoch, eure Persönlichkeiten zu fördern, eure Reife, und somit die Fähigkeit, Verantwortung für sich und das eigene Handeln zu übernehmen. Richtig von Falsch zu unterscheiden, Wahrheit und Lüge. Und das, genau das ist der entscheidende Schritt auf dem Weg zur persönlichen Freiheit. Eine Freiheit, die dir niemand nehmen kann.«„ [Kapitel 43] Im Mittelpunkt steht hierbei die junge Lehrerin und Pensionat-Leiterin Pauline. Mit ihrer Familie hat sie, nachdem sie die Leitung des Mädchenpensionats übernommen hat, gebrochen. Pauline möchte aus ihren Schützlingen starke, selbstständige, selbstbewusste und vor allem freie Frauen machen, die sich in einer von Männern regierten Welt gut zurechtfinden. Pauline weiß genau, was sie will und setzt ihre Wünsche und Ziele auch schnell und zielgerichtet um. Auch wenn sie weiß, dass hinter vorgehaltener Hand viel über sie und ihr Pensionat geredet wird, gibt sie sich und ihre Einrichtung nicht auf. Innerlich ist die lebensfrohe Pauline durch und durch Französin und kann mit den nüchternen Preußen nicht wirklich etwas anfangen. Doch als sie den preußischen Soldaten Hauptmann Erich von Pliesnitz kennenlernt, wagt sie einen Blick hinter die Fassade des auf den ersten Blicks gefühllosen Preußen. Ich mochte die beiden gegensätzlichen Charaktere, auch wenn es bei dem eigenbrötlerischen Erich von Pliesnitz etwas länger gedauert hat. Pauline hat eine feine Beobachtungsgabe und ist eine so lebensbejahende und aufgeschlossene Figur, welche ich ab der ersten Seite fest ins Herz geschlossen habe. Durch ihre immense Bildung macht ihr so schnell niemand etwas vor. „Diese natürliche Selbstsicherheit und Autorität, mit der sie die Dinge in die Hand nahm …“ [Kapitel 28] Einige weitere Figuren stehen neben diesen Hauptfiguren im Mittelpunkt der Geschichte. Auch wenn ich anfangs etwas überfordert mit den vielen Namen und den Hintergründen der Figuren war, konnte ich der Handlung immer gut folgen. Auch gibt es am Anfang des Buches ein gut gegliedertes Personenverzeichnis, auf welches ich zurückgreifen konnte, falls mir doch ein Name und/ oder Hintergrund entfallen ist. Suzette ist eine der Figuren, welche neben Pauline und Erich im Zentrum der Geschichte steht. Sie ist ein junges, sehr eigenwilliges und mitunter auch lautes Mädchen, welche nicht viel auf Regeln gibt und zum ersten Mal so richtig verliebt ist. Neben ihr steht ihre Bettnachbarin Louise, welche eher ruhig und in sich gekehrt ist. Besonders gefallen hat mir der völlig undurchsichtige Charakter des Gärtners Vincent. Dem Leser/ der Leserin wird schnell klar, dass er ein dunkles Geheimnis mit sich herumträgt, welches sich erst nach und nach lüftet. Wie auch Pauline selbst, tappt auch der Leser/ die Leserin völlig im Dunklen. Neben diesen Figuren spielen noch eine Vielzahl an Figuren in dieser Geschichte kleine und große Rollen. Sie alle bilden mit ihren unterschiedlichen Charakteren und Eigenheiten ein stimmiges Bild der bunt gemischten Bevölkerung aus Deutschen und Franzosen im ehemaligen Reichsland Elsaß-Lothringen ab. Besonders gelungen fand ich hier, dass Marie Pierre auch mit dem jeweiligen Zungenschlag ihrer Figuren arbeitet. Dadurch wirkt die Geschichte und auch die Figuren nochmals lebendiger und authentischer. Um nichts von der Spannung der Geschichte vorwegzunehmen, gehe ich an dieser Stelle nicht detailliert auf die zahlreichen Figuren ein. Marie Pierre verbindet die einzelnen kleinen Geschichten ihrer größtenteils fiktiven Figuren zu einer großen und spannenden Geschichte und verwebt alles mit den akribisch recherchierten historischen Hintergründen. Dabei waren auch die Tragik, die Spannungen, Zerwürfnisse und Differenzen, aber auch die Anziehungen zwischen den Figuren immer fühlbar und zogen mich tief in die Geschichte und die Geschehnisse hinein. Es bleibt spannend, wie es für einige der Figuren in den folgenden Teilen weitergehen wird. Der zweite Band erscheint am 14. August 2024 , der dritte Band am 12. Februar 2025 – und ich freue mich jetzt schon so sehr auf die Fortsetzungen. Nicht nur die lebensechten Figuren und deren mitreißenden Lebensgeschichten sorgten für einen guten Lesefluss: Der bildgewaltige und wunderschöne Sprachstil der Autorin entführte mich ab der ersten Seite in vergangene Zeiten. Zudem herrscht schnell eine immense Spannung, welche bis zum Ende anhält und welche mich das Buch nur schwer aus den Händen hat legen lassen. Neben dieser Spannung hielt mich auch die dichte Atmosphäre des Buches gefangen. Zusammen mit dem akribisch recherchierten geschichtlichen Hintergründen ist hier ein historischer Roman der Spitzenklasse entstanden, welcher keine Wünsche offen gelassen hat. „Zudem war hier, im sogenannten Reichsland Elsaß-Lothringen, das nach dem letzten Krieg im Jahr 1871 von Frankreich abgetrennt und dem Deutschen Kaiserreich zugeschlagen worden war, das Verhältnis zwischen der einheimischen Bevölkerung und den aus anderen deutschen Staaten zugezogenen Altdeutschen noch immer von Spannungen begleitet.“ [Kapitel 1] Den geschichtlichen Hintergrund bildet das Jahr 1910 im damaligen Reichsland Elsaß-Lothringen. Nach der Niederlage Frankreichs im Deutsch-Französischen Krieg (19. Juli 1870 bis 10. Mai 1871), musste Frankreich das Elsass und Teile von Lothringen an Deutschland abtreten und eine Kriegsentschädigung von fünf Milliarden Franc zahlen. Für Frankreich bedeuteten die deutschen Annexionen eine tiefe Demütigung, für die Bewohner der Gebiete war es der Verlust der eigenen Identität, Kultur und Vergangenheit. Viele Bewohner Elsass-Lothringens nutzten die Möglichkeit, die französische Staatsangehörigkeit zu behalten und ihren Wohnsitz nach Frankreich zu verlegen. Bis zum Stichtag am 1. Oktober 1871 optierte rund 10 Prozent der Bevölkerung für Frankreich. Während viele Elsässer und Lothringer ihre Heimat verließen, wanderten zahlreiche Deutsche ins „Reichsland“ ein, insbesondere Beamte und Militärs. Schon 1875 stellten die Einwanderer rund fünf Prozent der Gesamtbevölkerung, 1890 etwa zehn Prozent und 1910 rund 15 Prozent. Die neue deutsche Verwaltung, welche die französische auf allen Ebenen abgelöst hatte und häufig als Fremdherrschaft wahrgenommen wurde, verfolgte eine stark repressive Germanisierungspolitik, was immer wieder zu schweren Konflikten führte. Verboten war beispielsweise das Singen der Marseillaise und die Verwendung französischer Hoheitssymbole. An dieser Stelle empfehle ich euch das ausführliche Nachwort der Autorin, in dem sie die Zusammenhänge sehr gut zusammengestellt hat. Die damalige Gesellschaft war von den Männern geprägt und dominiert. Frauen durften zu dieser Zeit nicht wählen und auch in Sachen Bildung standen Mädchen den Jungen hinten an. Die sogenannten Mädchenpensionate wurden als Alternative zu den öffentlichen Schulen in Anspruch genommen, waren aber wegen des Schulgeldes nur für besserverdienende Familien eine Option. Erst im Jahr 1908 gab es in Preußen eine Bildungsreform, die es Mädchen fortan erlaubte zu studieren. Diese geschichtlichen, vor allem aber die gesellschaftlichen Hintergründe hat Marie Pierre in ihrem Roman sehr gut dargestellt und nachgespürt. Der Leser/ die Leserin bekommt anhand der lebensecht gezeichneten fiktiven Figuren und deren vielfältigen Hintergründen eine Ahnung davon, wie das Leben, vor allem das Zusammenleben, der unterschiedlichen Menschen im Reichsland Elsaß-Lothringen war und welche alltäglichen Konflikte zwischen den Menschen herrschten. „Unwillkürlich flogen ihre Gedanken zur Geschichte ihrer Heimat, die vor fast vierzig Jahren entwurzelt, der eigenen Identität, ja sogar Teilen ihrer Bevölkerung beraubt worden war. Wo der Wunsch, wieder Frankreich anzugehören, als Landesverrat angesehen werden konnte. Wo der deutsche Kaiser das Land über einen von ihm eingesetzten Statthalter verwaltete, ohne die Bevölkerung nach ihrer Meinung zu fragen.“ [Kapitel 15] Am Ende dieser Rezension möchte ich mich ganz herzlich bei der Autorin für dieses lehrreiche und gleichzeitig spannungsgeladene Lese-Vergnügen bedanken. Ich freue mich schon so sehr auf die Fortsetzungen und auf ein Wiedersehen mit den vielen (teils sehr liebgewonnenen) Figuren. Fazit: Das Buch „Das Pensionat an der Mosel – Töchter des Aufbruchs“ von Marie Pierre ist einfach perfekt: Die Spannung, die tiefe und dichte Atmosphäre, die absolut gelungenen und vielfältigen Charaktere und der wunderbar dargestellten geschichtlichen und gesellschaftlichen Hintergründe. Einfach rundum gelungen und ganz ganz großes Kino – ich habe so viel Neues gelernt und erfahren. Ein absolut lesenswerter und vielversprechender Auftakt zu einer Trilogie, den ich euch sehr ans Herz lege.

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Aufregung um Suzette

Von: 2023 aus Dresden

29.12.2023

1910 in Lothringen, genauer gesagt in Diedenhofen. Pauline Martin, führt ein Mädchen Pensionat. Sie hatte sich gegen die Vorstellung ihrer Eltern entschieden und es von ihrer Tante übernommen und geht voll in ihrer Aufgabe auf. Den Mädchen, aus höheren Kreisen, soll nicht nur Bildung vermittelt werden, sondern auch Etikette und vor allem sollen sie Selbstbewußt und Eigenständig werden. Suzette, die Tochter von Paulines Cousine, versucht auszubrechen und widersetzt dich den Auflagen. Sie hat ihr Herz an Hermann Krüger verloren..... Als sie eines Morgens verschwunden ist, beginnt für Pauline eine unruhige Zeit. Zu Hilfe kommt ihr der preußische Hauptmann Erich von Pliesnitz. Ein sehr mürrischer Mann, der seine eigene Geschichte hat. Dann gibt es noch den neuen Gärtner, Vincent Lehmann, geheimnisvoll und irgendwas verbirgt er. Als bei einer Exkursion Suzette endgültig verschwindet, kommt richtig Fahrt auf. Wo ist sie? Wurde sie entführt oder ist sie weggelaufen? Wird ihr das schlimmste passieren, was einer jungen Frau passieren kann? Falsche Verdächtigungen, absichtliche Lügen und Hinweise, die verworren sind....... Ob alles gut ausgeht und was geschieht, das werde ich nicht verraten. Es wird definitiv spannend und auch sehr überraschend. Lest selber, es lohnt sich...... Mein Fazit: Das Buch wurde großartig recherchierten und gibt das Leben der damaligen Zeit hervorragend wieder. Man fühlt sich beim Lesen bestens informiert und vor allem lernt man einiges dazu. Geschichtlich ist das Buch echt wertvoll. Nebenbei zu den Protagonisten, die sehr glaubwürdig dargestellt sind. Pauline, Vincent und Erich habe ich sofort ins Herz geschlossen. Ihre Geschichte geht sicher spannend weiter und ich bin schon sehr gespannt, welches Geheimnis Vincent noch bereit hält. Dieser wunderbare 1.Teil bekommt nicht nur meine absoluten Leseempfehlung sondern auch wohlverdiente 5 Stern ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

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Der Roman spielt im Jahr 1910 im Ort Diedenhofen. Die Hauptfigur, Pauline Martin, führt ein Pensionat für junge Mädchen aus höheren Kreisen. Ihr Ziel ist es nicht nur, den Mädchen Bildung zu vermitteln, sondern auch ihre Eigenständigkeit und ihr Selbstbewusstsein zu stärken. Als eines der Mädchen sich in einen Soldaten verliebt und plötzlich spurlos verschwindet, nimmt die Geschichte richtig Fahrt auf. Besorgt und verzweifelt bittet Pauline den etwas mürrisch wirkenden Hauptmann Erich von Pliesnitz um Hilfe. Hier wird die Geschichte immer spannender. Die Frage nach dem Verbleib von Suzette. Schwebt sie gar in Gefahr? Während Pauline und Hauptmann von Pliesnitz nach Hinweisen suchen, tauchen falsche Verdächtigungen auf. Auch der Gärtner Vincent scheint in das Geschehen verwickelt zu sein. Der Roman fängt das damalige Leben und die strengen Konventionen der Zeit ein und lässt den Leser in diese Welt eintauchen. Das Buch wurde hervorragend recherchiert und bietet einen lebendigen Einblick in das Leben zur Zeit des Jahres 1910. Die Charaktere der Geschichte und die Atmosphäre sind gut dargestellt. "Töchter des Aufbruchs - Das Pensionat an der Mosel" - ein hervorragender erster Teil! Ich bin schon sehr gespannt, wie es weitergeht.

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Fortschrittlicher Unterricht

Von: crazy girl aus Poggensee

27.12.2023

Reichsland Elsaß-Lothringen 1910. Wunderschön an der Mosel gelegen führt Pauline Martin ein Pensionat für höhere Töchter in Diedenhofen. Sie hat das Haus von ihrer Tante geerbt und möchte den Unterricht für die jungen Mädchen fortschrittlicher gestalten und sie zu selbständigen Persönlichkeiten formen. Der ältlichen Lehrerin Fräulein Hildebrandt passt das gar nicht und kündigt. Neue Bewerberinnen um die Stelle, erweisen sich als ungeeignet. Dann bietet sich Vincent Lehmann als Gärtner und Hausmeister an und darf erst einmal bleiben. Bald ist sich die Schülerin Marthe sicher. Er hütet ein Geheimnis. Doch auch die anderen Schülerinnen haben etwas zu verbergen. Suzette hat sich heimlich in den preußischen Leutnant Hermann Krüger verguckt und kommt nach einem heimlichen abendlichen Treffen nicht ins Pensionat zurück. Bei ihrer Suche nach dem Mädchen gerät Pauline an den Hauptmann Erich von Pliesnitz und finden sich wenig sympathisch. Das Cover gefällt mir sehr gut. Die Figuren der Handlung werden am Anfang des Buches vorgestellt und man bekommt im Verlauf der Handlung ein gutes Bild von ihnen. Das Leben und der Unterricht in dem Pensionat sind für die damalige Zeit sehr revolutionär. So wird im Unterricht das Buch "Les Miserables" von Victor Hugo gelesen und die Mädchen werden aufgefordert eigene Gedanken zu entwickeln. Die Schülerinnen haben jeder einen eigenen Hintergrund, den wir nach und nach kennenlernen. Neben teils amüsanten Dialogen, lernen wir auch viel über geschichtliches und gesellschaftliches aus der damaligen Zeit kennen. Dazu hat die Autorin hervorragend recherchiert. Ich freue mich schon auf den 2. Teil zu dieser Reihe um das Pensionat.

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