Dieses Buch war für mich persönlich total durchwachsen, da es sehr viele positive Seiten hatte, aber auch einige Aspekte, die mir nicht ganz so gut gefallen haben. Doch fangen wir von vorne an. Zu Beginn fiel mir der Einstieg in die Geschichte etwas schwer, da wir in eine völlig neue Welt treten und uns gleich zu Beginn viele fremde Wörter und Gegebenheiten um die Ohren gehaut werden. Das schreckt mich normalerweise nicht so ab, aber hier hatte ich stets das Gefühl etwas Wichtiges für die Story zu verpassen. Nachdem ich dieses Gefühl aber besiegt hatte, konnte ich der Handlung wesentlich besser folgen und desto länger diese andauerte, desto besser ging es. Erwartet hatte ich einen actiongeladenen, nicht all zu ernsten aber durchaus cleveren Sci-Fi-Thriller, welcher von der Jagd nach einem Individuum berichtet. Kennt ihr den Film ,,Ohne Limit”? Ungefähr so hatte ich es mir vorgestellt. Bekommen habe ich ein zum Teil düsteres, beängstigendes und überaus gesellschaftskritisches Werk, welches mich genauso schockieren, wie zum Nachdenken anregen konnte. Klingt doch mal prinzipiell nicht schlecht, oder? Hätte ich auch gedacht, aber teilweise waren es für mich zu viele Details und Gedankengänge seitens des Protagonisten, die zwar durchaus interessant waren, aber mich irgendwann nicht mehr richtig abholen konnten und dadurch etwas langweilten. Durch den Mittelteil musste ich mich leider regelrecht kämpfen und auch wenn das ,,drumherum” durchaus informativ war, für mich als Laie war es einfach zu viel des Guten. Alle Leser, die zu dieser Thematik eine Affinität haben oder mehr Interesse aufbringen können als ich, werden diese Hülle an Informationen sicher gut finden, ich persönlich fand es stellenweise überladen.
Gegen Ende nimmt die Handlung jedoch nochmal an Fahrt auf und der finale Showdown ließ bei mir keine Wünsche offen. Vermutlich bin ich mit der falschen Einstellung an dieses Buch heran gegangen, aber eine so ernste und durchaus bedrückende Thematik hatte ich ehrlicherweise nicht erwartet, auch wenn ich die Gedankengänge dazu sehr gut nachvollziehen konnte. Ich bin jedenfalls froh, dass es sich ,,nur” um eine fiktive Story handelte, auch wenn ein Zukunftsszenario gezeichnet wird, welches ich durchaus für realistisch halte, was meine gemischten Gefühle zu diesem Werk nicht unbedingt zum Positiven beeinflussen. Der Schreibstil des Autors ist auf jeden Fall sehr detailliert, mitreißend, clever und ich mochte die Vielschichtigkeit, die er seinen Charakteren verlieh, da nie alles nur ,,gut” oder ,,böse” ist, sondern diese Sichtweisen immer im Auge des Betrachters liegen. Einige unerwartete Wendungen hatte ich tatsächlich nicht kommen gesehen und ich wurde mehr als einmal sprachlos am Ende eines Kapitels zurückgelassen. Wer also mit einer düsteren Vision in die Zukunft, Biologie, intensiveren Gedankenspielchen und einer großangelegten Verschwörung gut umgehen kann, sollte sich dieses Werk auf keinen Fall entgehen lassen. Macht euch am besten selbst ein Bild von diesem Buch, wenn euch der Klappentext anspricht, und lasst euch in eine Welt entführen, in der es scheinbar keine Grenzen mehr gibt (oder vielleicht doch?). In diesem Sinne wünsche ich euch ganz viel Spaß und hoffe, ihr könnt mit diesem Upgrade und seinen Konsequenzen umgehen.
