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Rezensionen zu
Das Ende des Romantikdiktats

Andrea Newerla

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€ 20,00 [D] inkl. MwSt. | € 20,60 [A] | CHF 27,90* (* empf. VK-Preis)

Darum geht's Ein Zeitalter des Romantikdiktats - einer Zeit, in der die Liebe für uns alles können und alles sein muss. Eine Zeit, in der die gesellschaftliche und kulturelle Prägung uns von Kindesbeinen dazu verleitet, dass Romantik und "die große Liebe" unser Lebensziel sein muss. Gibt es die eine große Liebe? Warum bedeutet es uns eigentlich weniger, von einer guten Freundin zu hören, dass wir toll sind, als von dem Typen, in den wir uns kürzlich verliebt haben? Und warum sehen wir es eigentlich als Scheitern an, single zu bleiben?⏳ Gesamteindruck "Viele reden von Liebe und Ehe wie frühere Jahrhunderte von Gott." Auch, wenn ich nicht mit allen getroffenen Thesen und Aussagen in diesem Buch übereinstimme, warf es auch für mich komplett neue, bewegende Perspektiven in den Raum. Andrea Newerla stellt unangenehme, aber wichtige Fragen, ohne den Anspruch auf eine Antwort zu stellen. Ja, warum sind romantische Beziehungen eigentlich so wichtig für uns - und warum glauben wir, dass ein einziger Mensch all unsere Bedürfnisse erfüllen muss? Warum darf nicht unsere Freundin unser Offenes Ohr oder unsere Abenteuer-Partnerin sein? ❤️ Das Buch ist im Vergleich zu anderen Ratgebern und Sachbüchern erstaunlich dünn. Mit knapp 190 Seiten glaubt man, das Buch "einfach mal eben" zu lesen - tatsächlich habe ich mehrere Wochen dafür gebraucht, weil all die Fragen und die neuen Impulse erst einmal sacken mussten - und weil es (muss ich leider gestehen) sehr anstrengend zu lesen war. 🫣 Viele Studien, wissenschaftlicher Schreibstil, lange Bandwurmsätze. Manchmal habe ich mich in den Ausführungen ein bisschen verloren, weil ich nicht mehr ganz verstanden habe, welche getroffene These oder welches Zitat von der Autorin nun unterstützt oder kritisiert wurde - was aber letztendlich zweitrangig ist, weil DEINE Meinung zählt - und das betont sie auch immer wieder. Fazit Ein sehr, sehr spannendes Buch, das unangenehme, aber wichtige Fragen zu unserer Positionierung zur Romantik aufwirft. Zum Teil anstrengend und für mich nur in Etappen lesbar. Dennoch eine Empfehlung an alle, die über Romantik und Intimität ins Gespräch kommen wollen. 🫂

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Impatiently waiting for the English translation of this great book: Andrea finds the right words for what is happening to all of us right now, but which many do not want to admit. Love is changing and comes up against social obstacles due to written and unwritten laws, rules of the environment and also religion. Everything is questioned and thus new, perhaps even better possibilities become visible. After "Sturm und Drang" comes boundless love and where we let it lead us. Through this, human evolution finally gets going again, especially as we dare to leave our "social box".

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Ein sehr interessantes Buch für alle Menschen auf dem Singlemarkt. Hier sind Veränderungen in den letzten Jahren eingetreten. Datingportale/Apps, Emanzipation, Genderthemen haben die Beziehungen verändert.

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Die Unromantik hat so viel zu bieten!

Von: Cleo Libro aus Berlin

23.07.2023

Ich wusste ja schon bei der Ankündigung, dieses Buchs von Andrea Newerla, dass ich es unbedingt lesen will. Entsprechend hoch waren meine Erwartungen und sie wurden nicht enttäuscht! "Das Ende des Romantikdiktats" kann nicht nur fluffig und in angenehmer Sprache hochspannende Erkenntnisse aus der Sozialwissenschaft verständlich machen. Es erreichte bei mir auch eines der selbstgesetzten Ziele der Autorin: Es hat mich dazu angeregt, grundlegend über meine Art und Weise Beziehungen zu leben nachzudenken und zu diskutieren. Mit anderen und mit mir selbst. Dabei mache ich das quasi von Freiberufswegen ständig. Und trotzdem hielt "Das Ende des Romantikdiktats" neue Denkanstöße für mich bereit. Ich denke, ich sehe meine Freund*innenschaften heute mit ganz anderen Augen als vor der Lektüre dieses Buchs. Trotzdem ich mich an alternative Perspektiven auf romantische Beziehungen über die Jahre der eigenen nicht monogamen Liebe beinahe schon gewöhnt habe. Trotzdem habe ich nicht erkannt, wie viel Absolutheitsanspruch die Romantik auch in meinem Verständnis von Beziehungen einnimmt. Will ich das eigentlich so? Das gilt es jetzt für mich herauszufinden! Danke, Andrea, dass du mir deine Gedanken und Einsichten dafür zur Verfügung gestellt hast!

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Die gute Nachricht vorweg: NEWERLA bekämpft die romantische Liebesbeziehung nicht, sie will diese in unseren Gedanken und Gefühlen fest verankerte Idee von der höchsten Form von Intimität und Liebe nicht sturmreif schießen und nicht abschaffen. Aber Sie will ihren Exklusivitätsanspruch, ihre Monopolstellung für den Bereich bedeutsamer und tragender Beziehungen in Frage stellen. Diesem Ziel ist dieses engagierte Plädoyer gewidmet. Die Autorin (eine Soziologin) steuert das zentrale Thema von verschiedenen Seiten aus an: Sie setzt das Konzept der Romantischen Liebe in einen historischen Kontext, weist auf die vielen Enttäuschungen auf der Jagd nach diesem Beziehungsideal hin und konfrontiert es mit den aktuellen Realitäten des Internet-Datings und der durch Algorithmen gesteuerten Partnersuche. Ihre Analyse ist eindeutig: Die Fixierung auf diese eine Beziehungsform tut uns nicht gut! Nicht nur, weil sie einen für viele unerreichbaren Traum zum alleinigen Maßstab für Lebensglück definiert, sondern weil sie eine fatale Abwertung der vielen anderen Möglichkeiten beinhaltet, beglückende Beziehungen zu leben und zu gestalten. Mit geradezu trotziger Energie rüttelt NEWERLA an den gesellschaftlichen Mustern und Normen, will neue Freiräume schaffen, alternative Konstellationen aufwerten. Sie akzeptiert nicht, dass die klassische monogame Liebesbeziehung der einzige Ort sein soll, in dem Nähe, Intimität, Verbindlichkeit und Verantwortung gelebt werden kann. NEWERLA setzt insbesondere auf verschiedene Spielarten der Freundschaft (gerne auch mit +) und fragt wiederholt, wieso wir sowohl bei unseren intimste Geheimnisse als auch bei der Planung unserer Zukunft eher auf eine noch frische Liebe setzen als auf gewachsene und bewährte platonische Beziehung. Nicht verborgen bleibt in dem Text, dass die Autorin Sympathien für unkonventionelle Spielarten von Intimität und Liebe hat und dabei auch für jede denkbare Kombination mit erotischen Aspekten offen ist. Sich von der Idee einer „ewig-währenden“ Liebesbeziehung zu verabschieden, fällt ihr offensichtlich nicht besonders schwer. Es gelingt ihr aber gleichzeitig sehr gut, die Sehnsucht nach der „großen Liebe“ mit einem gewissen Respekt zu behandeln und nicht auf den Müllhaufen der Beziehungsgeschichte zu entsorgen. Doch ein wenig überraschend ist dann im Schlussteil des Buches die Wendung zu einer gesellschaftlichen Perspektive. Die Autorin sieht in einer Öffnung und Erweiterung von Beziehungskonzepten nicht nur einen privaten Ausweg aus dem „Romantik-Diktat“, sondern erkennt darin eine Blaupause für einen gesellschaftlichen Wandel. In dem Maße – so argumentiert sie – wie die abgeschlossene Privatheit der Romantischen Liebe geöffnet und erweitert werde für experimentelle und fließende Formen von ganz verschiedenen Verantwortungsgemeinschaften, könne sich ein Klima des pluralistischen, demokratischen, inklusiven und solidarischen Zusammenlebens ausbilden. Nicht allen wird dieser Schwenk so ohne weiteres einleuchten. Durchaus konkrete Bedeutung könnten allerdings Bestrebungen bekommen, auch anderen Formen von verbindlichen und stützenden Beziehungskonstellationen einen rechtlichen Rahmen zu geben. Der Schreibstil der Autorin passt zum peppig gestalteten Cover. Mit einer schnörkellosen, leicht lesbaren Sprache entstaubt NEWERLA die Liebesideologie des vergangenen Jahrhunderts. Sie nimmt zwar auf andere Literatur und auf einzelne Untersuchungen Bezug, setzt den Schwerpunkt aber auf eine flüssige Argumentationslinie – die Details lassen sich in den Anmerkungen nachlesen. Guckt man kritisch auf diese durchaus anregende Publikation, könnte einem vielleicht auffallen, dass das Ganze tatsächlich von einer sehr überschaubare Zahl von Grundgedanken getragen wird. Diese hätten sicher auch problemlos in einen Essay gepasst – dann ohne die manchmal spürbare Redundanz. Trotzdem hat natürlich die etwas breiter und ruhiger angelegte Argumentationslinie ihre Vorteile: NEWERLA kann ausholen, Beispiele anführen und ihren Thesen feinere Facetten zufügen. Das Buch lässt sich bequem in ein paar Stunden lesen – enthält aber jede Menge Reflexions- und Diskussionsstoff. Wobei sicherlich die persönlichen Aspekte von offeneren und vielfältigen alternativen Beziehungskonzepten leichter nachvollziehbar sein werden als die angedeuteten gesellschaftlichen Implikationen.

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