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Rezensionen zu
Medea

Euripides

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Gaslighting, Sexismus, Female Rage und M0rd

Von: Denise.Liest

19.02.2024

Vorsicht Spoiler! Gaslighting, Sexismus, Female Rage und M0rd – jap, das Drama “Medea” ist 2455 Jahre alt und ist trotzdem immer noch aktuell… also vor allem, weil man viel darüber streiten kann. ✨Die Vorgeschichte: Medea ist eine Frau aus der griechischen Mythologie, die dem Helden Jason (und den Argonauten) geholfen hat, das Goldene Vlies zu erobern. Während der Reise verlieben sich die beiden, bekommen zwei Kinder und sind quasi miteinander verheiratet. Jedenfalls verspricht ihr Jason einiges – bis ihm dann einfällt, dass er doch lieber eine andere Frau heiraten möchte (oder muss, darüber streitet man). Medea ist jedenfalls ziemlich sauer. 📖Und da startet die Story des Buches: Als Frau steht Medea in der Gesellschaft eh schon schlechter da, ihre Familie hat sie verstoßen, dann hat sie auch noch zwei Kinder und ihre große Liebe (die natürlich mehr gefeiert wird, als sie, obwohl sie ja auch an dem Erfolg der Argonauten beteiligt war!) verpisst sich. Deshalb beschließt sie sich an Jason zu rächen – you go girl. Sie versteckt ihren Hass und die Rachsucht auch überhaupt nicht, weswegen die Familie von Jason sie aus dem Land werfen will. Der gute Jason besucht sie dann und gaslightet sie in Grund und Boden. Aber Medea lässt sich davon nicht beirren und zieht ihren Plan durch. 👀 Ich spoiler den Plan jetzt hier mal nicht – sagen wir es so: Der Plan ist… interessant. Aber hat auch ziemlich viele Leute wütend gemacht. Der griechische Tragödiendichter Euripides hat mit seiner Auslegung von Medeas Geschichte nochmal einen anderen Weg gezeigt, über den schon sehr viele Menschen – und in jüngster Vergangenheit feministische Theoretiker:innen – gestritten haben. Nicht alle sind happy mit dem Ausgang der Story. Ich find sie wunderbar und für mich enthält sie feministische Züge. Ja, Medea geht definitiv nicht als Heilige aus der Geschichte raus (also im Grunde genommen schon, aber dafür müsst ihr das Stück lesen) und das finde ich toll! Ich habe vor allem die Dialoge von Jason und Medea als Kritik an patriarchalen Strukturen gelesen und diese Lesart wurde am Ende durch eine Einordnung auch noch einmal bestätigt. Fazit: Diese Ausgabe ist ein Traum und wohl eine der schönsten Buchausgaben, die ich besitze. (Deshalb bin ich auch sehr dankbar für das Rezensionsexemplar von @team.bloggerportal ) Die Geschichte sollte jeder Fan von griechischer Mythologie lesen! Und dafür, dass es 431 v.Chr. geschrieben wurde, ist die Sprache überraschenderweise sehr verständlich und die Geschichte zieht einen sowieso total rein. Ich habs geliebt!

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